Der Deutsche bAV-Preis geht in die fünfte Runde. Unternehmen können sich mit zukunftsweisenden Altersversorgungsprojekten in den Bereichen Plangestaltung, Finanz- und Risikomanagement, Administration und Kommunikation um die begehrte Auszeichnung bewerben. Die Bewerbungsfrist wurde bis zum 12. Januar 2018 verlängert.
"Die bAV stärken, Best-Practice auszeichnen und bekannt machen - das ist das oberste Ziel des bAV-Preises. Er hat sich faktisch zu einem Prüfsiegel entwickelt, das die Attraktivität des Arbeitgebers deutlich steigern kann", betont Heribert Karch, Mitglied der Jury und Vorstandsvorsitzender der Aba Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V. Neben Karch gehören auch bAV-Experten von Airbus, MAN, Sick, Volkswagen, der Deutschen Lufthansa sowie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge der Jury an.
Preis wird in zwei Kathegorien verliehen
Für den Preis werden innovative und kreative bAV-Modelle von Unternehmen aller Branchen gesucht. Er wird in zwei Kategorien verliehen: Großunternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen. Die Kriterien, nach denen die siebenköpfige Jury die Bewerbungen beurteilt, sind laut eigenen Angaben unabhängig von Mitarbeiter- oder Bilanzkennzahlen:
- Hauptmotiv für die Einführung/Umsetzung,
- Innovationsgrad,
- Einklang mit der Unternehmens- beziehungsweise HR-/Personalstrategie,
- Verbesserungsgrad und
- Überwindung von Widerständen.
Für den Deutschen bAV-Preis 2018 können sich Unternehmen und Organisationen jeder Größe bis zum 12. Januar 2018 bewerben. Unter www.deutscher-bav-preis.de stehen alle hierfür notwendigen Informationen sowie ein Bewerberformular bereit. Die Preisverleihung findet am 20. Februar 2018 anlässlich des Kongresses "Zukunftsmarkt Altersvorsorge" in Berlin statt.
Wer alles den bAV-Preis unterstützt
Ins Leben gerufen wurde der Deutsche bAV-Preis 2013 von MCC und Willis Towers Watson. Unterstützt wird diese Prämierung von diversen Unternehmen und Organisationen, darunter Allianz, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Bundesverband der deutschen Industrie (BDI), Deka Bank Deutsche Girozentrale, Deutsche Asset Management, Deutsches Institut für Altersvorsorge, Fidelity International, KAS Bank, Metzler Asset Management und Zurich.
Im Vorjahr erhielten in der Kategorie "Großunternehmen" die Lufthansa sowie Thyssen Krupp den ersten Preis. "Jeder Mitarbeiter soll wissen, dass es neben Barvergütung weitere wertvolle Benefits bei Thyssen Krupp gibt", beschrieb Petra Krumsdorf, Head of Benefits & Pensions bei Thyssen Krupp, das Ziel des prämierten Pensionsplans. Zu diesem Zweck hatte das Industrieunternehmen eine "bAV zum Anpassen und Ausprobieren" geschaffen – ein Konzept, das die Jury überzeugte. Die Lufthansa hatte in einem konzernweiten bAV-Umstellungsprojekt zunächst die Altersversorgungszusagen für ihre Führungskräfte auf ein flexibles, beitragsorientiertes Modell überführt.
Unser Lesetipp für Sie
Auch in der Januar-Ausgabe von Versicherungsmagazin steht das BRSG und die bAV im Mittelpunkt. Unter der Überschrift "Neuer Schub für die betriebliche Vorsorge" werden auch die Preisträger von 2016 vorgestellt. Nachfolgend ein kurzer Blick ins Heft:
Preisgekrönte Lösungen von mittelständischen Unternehmen aus der alten bAV-Welt
"Mit dem bAV-Preis werden Arbeitgeber ausgezeichnet, die zukunftsweisende betriebliche Altersversorgungs-Projekte entwickeln und einführen. Und zwar in den Bereichen Plangestaltung, Finanz- und Risikomanagement, Administration und Kommunikation. Der Deutsche bAV-Preis wird 2018 zum fünften Mal verliehen. Die nächste Preisverleihung findet am 20. Februar 2018 in Berlin statt.
Der 1. Preis des "Deutschen bAV-Preises 2017" in der Kategorie "kleine und mittlere Unternehmen" ging an ECE Projektmanagement. ECE aus Hamburg ist ein Familienunternehmen, das Gewerbeimmobilien projektiert und managt – von Einkaufszentren über Bürohäuser bis zu Bahnhöfen. Die bAV der ECE setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen: der Grundvorsorge und der Zusatzvorsorge. Zur Grundvorsorge sind alle Mitarbeiter berechtigt. Für diese gibt es zunächst einen Arbeitgeberbeitrag, der unverfallbar ist. Das darauf aufbauende Matching-Contribution-Modell basiert auf einer Entgeltumwandlung, die der Arbeitgeber zu gleichen Teilen aufstockt. Für alle berechtigten Mitarbeiter gilt das Opting-out-Prinzip. Das heißt, mit Inkrafttreten ihres Arbeitsvertrages nehmen sie automatisch an der Entgeltumwandlung teil. Wenn sie nicht mitmachen möchten, müssen sie dieser Regelung schriftlich widersprechen.
Der zweite Baustein ist die ECE-Zusatzvorsorge. Von ihr profitieren alle Mitarbeiter, die ein höheres Einkommen und bonusrelevante Funktionen haben. Auch dieser Pensionsplan setzt auf eine Entgeltumwandlung und läuft über eine rückgedeckte Unterstützungskasse. Der Grund: ECE kann so Finanzierungsrisiken auslagern und neue Pensionsrückstellungen vermeiden. Die Leistungen der Grundvorsorge beinhalten neben einer lebenslangen Altersrente auch eine Erwerbsminderungsrente, eine Witwen- beziehungsweise Witwerrente, eine Waisenrente und eine Vorruhestandsrente. Die Teilnehmer können die Altersrente nach Vollendung des 62. Lebensjahres abrufen und sobald sie im Ruhestand sind. Das Unternehmen freut sich, dass sich bislang 95 Prozent der berechtigten Mitarbeiter an der Grundvorsorge beteiligen.
Die Zusatzvorsorge des Unternehmens ist laut eigenen Angaben darum so interessant, weil die Mitarbeiter durch die Umwandlung von Bruttoentgelt aus Bonuszahlungen Steuern auf die kompletten Beiträge sparen. Einen kleinen Makel hat das System aber doch: Die Modelle sind erklärungsbedürftig. Aus diesem Grund hat das Projektmanagement zunächst die Grundvorsorge eingeführt sowie kommuniziert und erst danach die Zusatzvorsorge."
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Quellen: Deutscher bAV-Preis, Comp & Ben Das Onlinemagazin für Vergütung, Versicherungsmagazin
Autor(en): Meris Neininger