Das Bundesverfassungsgericht hat durch die Entscheidung zum ESM ein klares Signal nach Europa gesendet und die Weichen für die Rettung des Euro gestellt. Der Zug in Richtung gemeinsames Europa nimmt Fahrt auf und die deutschen Anleger befürworten das: Sie sind davon überzeugt, dass die finanzstarken Staaten die Krisenländer weiterhin unterstützen werden. Ein Viertel der Anleger findet sogar Gefallen am Kurs und spricht sich für eine Unterstützung der Krisenländer aus. Angst um ihr Reisegepäck haben 50 Prozent der Deutschen, denn sie machen sich zunehmend Sorgen um die eigenen Ersparnisse. Dies zeigt eine Umfrage von Union Investment zum Anlegerverhalten im dritten Quartal 2012.
Gemeinsame Zukunft der Eurozone für mehr als die Hälfte realistisch
Im Rahmen einer Einschätzung über die Zukunft der Eurozone ist jeder zweite Anleger davon überzeugt, dass die finanzstarken Länder die Krisenländer weiterhin finanziell unterstützen werden. Damit befürworten 54 Prozent der Befragten den aktuellen Kurs der Bundesregierung. So lag im Vorjahresergebnis der Anteil noch bei 78 Prozent. Jeder vierte Befragte (26 Prozent) vertritt die Meinung, dass nur die finanzstarken Länder den Euro behalten werden. Im Vergleich zum ersten Quartal 2011 ist dies ein Zuwachs von 14 Prozentpunkten. Von einer Entgleisung und dem Auseinanderbrechen der Eurozone gehen 18 Prozent der Befragten aus. Dieser Anteil ist um zehn Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Geteilte Solidarität gegenüber Krisenländern
Werden Anleger befragt, wie sie es finden, dass finanzstarke Staaten den Krisenländern Gelder zur Verfügung stellen, so äußern sich mehr als ein Viertel (26 Prozent) positiv. Das sind sechs Prozentpunkte weniger als im ersten Quartal 2011. Eine Mehrheit der Anleger (42 Prozent) kann nicht genau beurteilen, ob weiterhin eine finanzielle Unterstützung für Krisenstaaten geleistet werden sollte. "Die Anleger sind nach wie vor stark verunsichert. Sie fühlen sich in einer Spirale der Verschuldung gefangen, aus der sie langfristig nicht herauskommen", sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. 31 Prozent der Deutschen sprechen sich sogar gegen eine finanzielle Unterstützung von Krisenländern durch finanzstarke Länder wie Deutschland aus und nehmen damit eine Fahrplanabweichung in Kauf. Im ersten Quartal 2011 hatte dagegen jeder Vierte die Hilfszahlungen abgelehnt.
Anleger erwarten schwächelnden Euro
Die Sorge um die Stabilität des Euro ist erneut in den Fokus der Anleger gerückt. So erwarten nur noch sieben Prozent der Befragten einen stärkeren Euro im Vergleich zu ausländischen Währungen. Im Vorquartal waren noch neun Prozent von einem Aufwärtstrend überzeugt. Die Mehrheit der deutschen Anleger (61 Prozent) schätzt hingegen, dass der Euro in den nächsten sechs Monaten an Wert verlieren wird. Im zweiten Quartal 2012 lag der Anteil noch bei 49 Prozent. Durch die Abwertung stiege der Preis für Einfuhren, während Exportwaren billiger würden. Damit würde sich die Situation für die heimische Exportindustrie verbessern. Dass der Euro in den nächsten sechs Monaten konstant bleiben wird, davon gehen nur noch 28 Prozent aus. Im Vorquartal waren es noch 40 Prozent.
Steigende Angst um die eigene Geldanlage
Durch die aktuelle Eurokrise fürchtet jeder zweite Anleger um sein Reisegepäck und damit um die Sicherheit seiner Geldanlage. Dieser Anteil stieg gegenüber dem ersten Quartal 2011 um 15 Prozentpunkte an. "Die Verunsicherung bei den Privatanlegern durch die Schuldenkrise sitzt tief", erklärt Gay. Er rät daher, in Zeiten niedriger Verzinsung das Geld nicht auf Tagesgeldkonten zu parken, denn hier drohen reale Verluste. "Stattdessen empfiehlt es sich, in Sachwerte wie Aktien mit einer hohen Dividendenrendite oder Anleihen von erstklassigen Unternehmen zu investieren. Allein die durchschnittliche Dividendenrendite aller 30 DAX-Unternehmen liegt fast durchweg deutlich oberhalb der Rendite für zehnjährige Bundesanleihen", sagt Gay. Des Weiteren würden Offene Immobilienfonds die Vorteile einer gestreuten Immobilienanlage bieten und den Wunsch nach Sicherheit erfüllen. Auch seien Fondssparpläne als möglicher Einstieg in die Aktienanlage geeignet.
Zur Studie
Seit Anfang 2001 lässt Union Investment durch das Marktforschungsinstitut Forsa quartalsweise eine Erhebung zum Anlegerverhalten durchführen. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen. Die aktuelle Befragung für das dritte Quartal 2012 fand in der Zeit 1. bis 13. August statt.
Quelle: Union Investment
Bild: Daniel Gast /
Gemeinsame Zukunft der Eurozone für mehr als die Hälfte realistisch
Im Rahmen einer Einschätzung über die Zukunft der Eurozone ist jeder zweite Anleger davon überzeugt, dass die finanzstarken Länder die Krisenländer weiterhin finanziell unterstützen werden. Damit befürworten 54 Prozent der Befragten den aktuellen Kurs der Bundesregierung. So lag im Vorjahresergebnis der Anteil noch bei 78 Prozent. Jeder vierte Befragte (26 Prozent) vertritt die Meinung, dass nur die finanzstarken Länder den Euro behalten werden. Im Vergleich zum ersten Quartal 2011 ist dies ein Zuwachs von 14 Prozentpunkten. Von einer Entgleisung und dem Auseinanderbrechen der Eurozone gehen 18 Prozent der Befragten aus. Dieser Anteil ist um zehn Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Geteilte Solidarität gegenüber Krisenländern
Werden Anleger befragt, wie sie es finden, dass finanzstarke Staaten den Krisenländern Gelder zur Verfügung stellen, so äußern sich mehr als ein Viertel (26 Prozent) positiv. Das sind sechs Prozentpunkte weniger als im ersten Quartal 2011. Eine Mehrheit der Anleger (42 Prozent) kann nicht genau beurteilen, ob weiterhin eine finanzielle Unterstützung für Krisenstaaten geleistet werden sollte. "Die Anleger sind nach wie vor stark verunsichert. Sie fühlen sich in einer Spirale der Verschuldung gefangen, aus der sie langfristig nicht herauskommen", sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. 31 Prozent der Deutschen sprechen sich sogar gegen eine finanzielle Unterstützung von Krisenländern durch finanzstarke Länder wie Deutschland aus und nehmen damit eine Fahrplanabweichung in Kauf. Im ersten Quartal 2011 hatte dagegen jeder Vierte die Hilfszahlungen abgelehnt.
Anleger erwarten schwächelnden Euro
Die Sorge um die Stabilität des Euro ist erneut in den Fokus der Anleger gerückt. So erwarten nur noch sieben Prozent der Befragten einen stärkeren Euro im Vergleich zu ausländischen Währungen. Im Vorquartal waren noch neun Prozent von einem Aufwärtstrend überzeugt. Die Mehrheit der deutschen Anleger (61 Prozent) schätzt hingegen, dass der Euro in den nächsten sechs Monaten an Wert verlieren wird. Im zweiten Quartal 2012 lag der Anteil noch bei 49 Prozent. Durch die Abwertung stiege der Preis für Einfuhren, während Exportwaren billiger würden. Damit würde sich die Situation für die heimische Exportindustrie verbessern. Dass der Euro in den nächsten sechs Monaten konstant bleiben wird, davon gehen nur noch 28 Prozent aus. Im Vorquartal waren es noch 40 Prozent.
Steigende Angst um die eigene Geldanlage
Durch die aktuelle Eurokrise fürchtet jeder zweite Anleger um sein Reisegepäck und damit um die Sicherheit seiner Geldanlage. Dieser Anteil stieg gegenüber dem ersten Quartal 2011 um 15 Prozentpunkte an. "Die Verunsicherung bei den Privatanlegern durch die Schuldenkrise sitzt tief", erklärt Gay. Er rät daher, in Zeiten niedriger Verzinsung das Geld nicht auf Tagesgeldkonten zu parken, denn hier drohen reale Verluste. "Stattdessen empfiehlt es sich, in Sachwerte wie Aktien mit einer hohen Dividendenrendite oder Anleihen von erstklassigen Unternehmen zu investieren. Allein die durchschnittliche Dividendenrendite aller 30 DAX-Unternehmen liegt fast durchweg deutlich oberhalb der Rendite für zehnjährige Bundesanleihen", sagt Gay. Des Weiteren würden Offene Immobilienfonds die Vorteile einer gestreuten Immobilienanlage bieten und den Wunsch nach Sicherheit erfüllen. Auch seien Fondssparpläne als möglicher Einstieg in die Aktienanlage geeignet.
Zur Studie
Seit Anfang 2001 lässt Union Investment durch das Marktforschungsinstitut Forsa quartalsweise eine Erhebung zum Anlegerverhalten durchführen. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen. Die aktuelle Befragung für das dritte Quartal 2012 fand in der Zeit 1. bis 13. August statt.
Quelle: Union Investment
Bild: Daniel Gast /
Autor(en): versicherungsmagazin.de