Interesse an Altersvorsorge hängt vom Einkommen ab

Die Bereitschaft, sich mit privater Altersvorsorge zu beschäftigen, nimmt ab. Seit Mitte 2007 lässt Union Investment durch das Marktforschungsinstitut Forsa quartalsweise eine Erhebung zum Thema durchführen. Hielten es bei der Erhebung im ersten Quartal 2010 noch 75 Prozent der Befragten für notwendig, sich mit dem Thema zu befassen, fiel der Wert seitdem kontinuierlich auf aktuell 66 Prozent. Als besonders vorsorgeunwillig zeigten sich die Gruppen der Geringverdiener sowie junge Menschen.

Je geringer das Einkommen ist, desto weniger setzen sich die Menschen mit der privaten Altersvorsorge auseinander. Während sich in der Einkommensklasse von mehr als 3.100 Euro netto pro Monat 78 Prozent der Befragten bereits mit ihrem zusätzlichen Alterseinkommen beschäftigt haben, sind es in der Gruppe mit einem Haushaltsnettoeinkommen zwischen 1.300 und 2.300 Euro nur 53 Prozent. Noch schlechter sieht es bei den Befragten mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.300 Euro aus. Bei ihnen haben sich nur 31 Prozent mit der privaten Vorsorge befasst. Das bedeutet einen Rückgang um sieben Prozentpunkte gegenüber der letzten Befragung und ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2007. Entsprechend hat in dieser Gruppe auch nur jeder Dritte einen Riester-Vertrag abgeschlossen.

Fehlt das Geld für die Vorsorge?
Als Grund für den fehlenden Abschluss einer Riester-Rente gaben 35 Prozent an, kein Geld für eine private Vorsorge zu haben. "Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 65 Prozent der Befragten, die bisher keine Riester-Rente haben, Geld fürs Alter sparen könnten", analysiert Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment. Warum dies nicht umgesetzt würde, sei ihm ein Rätsel. In der Gruppe der Geringverdiener gibt es eine deutliche Differenz zwischen dem Wissen um die Notwendigkeit der Altersvorsorge und der konkreten Umsetzung. Denn 59 Prozent der Befragten gaben an, dass man sich mit der privaten Altersvorsorge beschäftigen müsse (Vorquartal 61 Prozent), umgesetzt hat es bislang aber nur knapp jeder Dritte.

Für jüngere Anleger scheint das Thema Altersvorsorge noch in weiter Ferne zu liegen. Von den 20 bis 29-jährigen bejahen 65 Prozent prinzipiell die Notwendigkeit für eine Beschäftigung mit der Altersvorsoge. Konkret haben sich im aktuellen Quartal nur 30 Prozent mit dem Thema beschäftigt. Im Vorquartal waren es noch 40 Prozent. Einen Riester-Vertrag abgeschlossen haben in dieser Altersgruppe 40 Prozent (Vorquartal 47 Prozent). Von denjenigen, die über keine Riester-Rente verfügen, gab knapp jeder Vierte an, zu wenig Geld für eine private Vorsorge zu haben.

Für die Untersuchung wurden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren befragt, die mindestens eine Geldanlage besitzen.

Quelle: Union Investment

Bild: © Claudia Hautumm/

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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