Industrie- und Gewerbekunden müssen sich auf Prämienerhöhungen einstellen. Betroffen sind vor allem Natur-, Feuerschutz sowie die Flottenversicherung.
"Wir rechnen damit, dass der Schutz gegen Naturkatastrophen in diesem Jahr weltweit um einen zweistelligen Prozentsatz teurer wird", sagte Wolfgang Faden, Allianz-Chef der Industrieversicherung in Europa im Gespräch mit dem "Versicherungsmagazin". Orkane und Erdbeben, vor allem in Japan und Australien, sind für den deutlich kostspieligeren Naturschutz verantwortlich. Raum für Prämiensenkungen sieht der Experte nicht mehr.
Märkte bewegen sich nur noch seitwärts
"Die Märkte bewegen sich nur noch seitwärts", so Faden. Bei der Feuerdeckung müssen Unternehmen mit gefährdeten Anlagen, die nicht über neue Schadenverhütungssysteme verfügen, mit Prämienanstiegen rechnen. Bei der Managerhaftpflicht erwartet Faden in Deutschland mehr Schäden.
Versicherer nach Netzwerkkompetenz auswählen
Die Rechtsprechung zwinge die Aufsichtsräte gegen ihre Manager vorzugehen, um nicht selbst in die Haftung zu geraten. „Das haben die Verantwortlichen in Deutschland nun begriffen“, so Faden. Die Allianz Global Corporate & Specialty AG, die Faden für Europa vertritt, versichert Unternehmen ab einem Jahresumsatz von 150 Millionen Euro. In Deutschland sei die Allianz Marktführer. Größere Mittelständler, die international aktiv sind, sollten nach Einschätzung Fadens ihre Versicherer nach Netzwerkkompetenz auswählen. Auch bei internationalen Versicherungsprogrammen müssten die Policen lokal erstellt und den jeweiligen regionalen Verhältnissen entsprechen.
Allianz sucht derzeit Nachwuchs
Das würden Versicherer, die über eigene Kräfte in den jeweiligen Ländern verfügten, kompetenter erledigen. Als internationale Konkurrenten mit eigenem Netzwerk zählt Faden nur noch die Axa und Zurich auf. Für das internationale Versicherungsgeschäft sucht die Allianz derzeit Nachwuchs. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf den Dualen Studiengang BWL/Versicherung an der Berliner Berufsakademie. „Wir müssen den Nachwuchs für das internationale Geschäft wieder stärker fördern“, so Faden. In den letzten Jahren hätten sich die Industrie- und Gewerbeversicherer in Deutschland hier stark zurückgehalten.
Allgefahrendeckung für Lieferkettenstörungen
Chancen gibt es auch für Quereinsteiger, die eine Ausbildung als Versicherungskaufmann gemacht hätten. Voraussetzung ist eine hohe Fremdsprachenkompetenz – mindestens in Englisch und Französisch. Derzeit beschäftigt die Allianz Global Corporate & Specialty 3500 Leute weltweit; mehr als die Hälfte davon arbeiten im Ausland. In 30 Ländern bietet das Unternehmen eigene Strukturen, in weiteren 70 Ländern hilft die Muttergesellschaft Allianz mit eigenen Niederlassungen aus.
Derzeit bereitet die Allianz eine Allgefahrendeckung für Lieferkettenstörungen vor, die 2012 auf den Markt kommen soll. Die Konkurrenz ist schon weiter. So hat beispielsweise die Zurich ein solches Produkt bereits im Angebot.
Flottenkunden unter Druck
Hart entwickelt sich derzeit der Flottenmarkt. Die Versicherer versuchen Flotten auf breiter Front zu sanieren. Einzelne Anbieter versuchen sogar mit unterjährigen Kündigungen ihre Preisforderungen durchzudrücken. Auch „eilige“ Autorisiken sollen scheinbar bundesweit saniert werden. Dazu zählen beispielsweise Kurier- und Pflegedienste oder Taxen.
"Bei Taxen gibt es derzeit Preisunterschiede von bis zu 200 Prozent", wie der Versicherungsmakler Ballnath Assekuranz aus München in einer Marktuntersuchung festgestellt hat. Einzelunternehmer hätten in dem schwierigen Markt aber noch bessere Karten als Flotten.
Bild: © Hannig /
"Wir rechnen damit, dass der Schutz gegen Naturkatastrophen in diesem Jahr weltweit um einen zweistelligen Prozentsatz teurer wird", sagte Wolfgang Faden, Allianz-Chef der Industrieversicherung in Europa im Gespräch mit dem "Versicherungsmagazin". Orkane und Erdbeben, vor allem in Japan und Australien, sind für den deutlich kostspieligeren Naturschutz verantwortlich. Raum für Prämiensenkungen sieht der Experte nicht mehr.
Märkte bewegen sich nur noch seitwärts
"Die Märkte bewegen sich nur noch seitwärts", so Faden. Bei der Feuerdeckung müssen Unternehmen mit gefährdeten Anlagen, die nicht über neue Schadenverhütungssysteme verfügen, mit Prämienanstiegen rechnen. Bei der Managerhaftpflicht erwartet Faden in Deutschland mehr Schäden.
Versicherer nach Netzwerkkompetenz auswählen
Die Rechtsprechung zwinge die Aufsichtsräte gegen ihre Manager vorzugehen, um nicht selbst in die Haftung zu geraten. „Das haben die Verantwortlichen in Deutschland nun begriffen“, so Faden. Die Allianz Global Corporate & Specialty AG, die Faden für Europa vertritt, versichert Unternehmen ab einem Jahresumsatz von 150 Millionen Euro. In Deutschland sei die Allianz Marktführer. Größere Mittelständler, die international aktiv sind, sollten nach Einschätzung Fadens ihre Versicherer nach Netzwerkkompetenz auswählen. Auch bei internationalen Versicherungsprogrammen müssten die Policen lokal erstellt und den jeweiligen regionalen Verhältnissen entsprechen.
Allianz sucht derzeit Nachwuchs
Das würden Versicherer, die über eigene Kräfte in den jeweiligen Ländern verfügten, kompetenter erledigen. Als internationale Konkurrenten mit eigenem Netzwerk zählt Faden nur noch die Axa und Zurich auf. Für das internationale Versicherungsgeschäft sucht die Allianz derzeit Nachwuchs. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf den Dualen Studiengang BWL/Versicherung an der Berliner Berufsakademie. „Wir müssen den Nachwuchs für das internationale Geschäft wieder stärker fördern“, so Faden. In den letzten Jahren hätten sich die Industrie- und Gewerbeversicherer in Deutschland hier stark zurückgehalten.
Allgefahrendeckung für Lieferkettenstörungen
Chancen gibt es auch für Quereinsteiger, die eine Ausbildung als Versicherungskaufmann gemacht hätten. Voraussetzung ist eine hohe Fremdsprachenkompetenz – mindestens in Englisch und Französisch. Derzeit beschäftigt die Allianz Global Corporate & Specialty 3500 Leute weltweit; mehr als die Hälfte davon arbeiten im Ausland. In 30 Ländern bietet das Unternehmen eigene Strukturen, in weiteren 70 Ländern hilft die Muttergesellschaft Allianz mit eigenen Niederlassungen aus.
Derzeit bereitet die Allianz eine Allgefahrendeckung für Lieferkettenstörungen vor, die 2012 auf den Markt kommen soll. Die Konkurrenz ist schon weiter. So hat beispielsweise die Zurich ein solches Produkt bereits im Angebot.
Flottenkunden unter Druck
Hart entwickelt sich derzeit der Flottenmarkt. Die Versicherer versuchen Flotten auf breiter Front zu sanieren. Einzelne Anbieter versuchen sogar mit unterjährigen Kündigungen ihre Preisforderungen durchzudrücken. Auch „eilige“ Autorisiken sollen scheinbar bundesweit saniert werden. Dazu zählen beispielsweise Kurier- und Pflegedienste oder Taxen.
"Bei Taxen gibt es derzeit Preisunterschiede von bis zu 200 Prozent", wie der Versicherungsmakler Ballnath Assekuranz aus München in einer Marktuntersuchung festgestellt hat. Einzelunternehmer hätten in dem schwierigen Markt aber noch bessere Karten als Flotten.
Bild: © Hannig /
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek