Einen Blick auf die Bestandsrisiken deutscher Immobilienbesitzer wirft eine Studie der Beratungsgesellschaft HNW Consulting.
Häuser und Wohnungen kosten in der Regel eine Stange Geld. Ob Bauherren und Eigentümerinnen nach dem Erwerb ihrer Immobilie, keine Mittel zur Instandhaltung mehr zur Verfügung haben? Eine Untersuchung der Beratungsgesellschaft HNW Consulting legt diese Vermutung nahe. Die Berater haben in ihrer repräsentativen Studie die Risiken Silikonfugen, Wasserleitungen sowie Dachsanierung abgefragt. Das Fazit: In deutschen Immobilien schlummern enorme Bestandsrisiken.
24 Prozent der Befragten haben Silikonfugen in ihren Badezimmern, die 20 Jahre oder älter sind. Bei 32 Prozent sind die Fugen zwischen zehn und 20 Jahre alt, bei 20 Prozent fünf bis zehn Jahre und bei 24 Prozent ein bis fünf Jahre alt. Das durchschnittliche Alter der Silikonfugen liegt bei rund zwölf Jahren. Dies ist beunruhigend, wenn man bedenkt, dass Leitungswasserschäden durch undichte Fugen im Durchschnitt einen deutlich höheren Schaden verursachen als normale Leitungswasserschäden. Die Studienmacher weisen darauf hin, dass das Bestandsrisiko für Gebäude zwischen 1950 und 2000 mit im Schnitt 14 Jahre alten Silikonfugen besonders hoch ist.
Versicherer müssen aufklären
Auch Wasserleitungen können zum Bestandsrisiko werden, wenn sie nicht regelmäßig saniert werden. Auf die Frage "Wann erfolgte die letzte Sanierung der Wasserleitung?" gaben 40 Prozent der Befragten "gar nicht" an. Weniger als die Hälfte der befragten Besitzer haben die Wasserleitungen oder das Dach ihrer Immobilie innerhalb der vergangenen 27 Jahre sanieren lassen.
Hier könnten die Versicherer, durch intensive Maßnahmen zur Aufklärung und Schadenprävention tätig werden, empfehlen die Berater.
Weitere Aspekte der Studie "Versicherungsschutzkonzepte und -services für Immobilienbesitzer" behandelt der Beitrag: Immobilienbesitzer wollen Schutzkonzepte
Autor(en): Alexa Michopoulos