Die EU-Vermittlerrichtlinie IMD2, die 2015 in Kraft treten soll, wird den Vetriebswegemix der Versicherungsbranche stark verändern, so eine Markteinschätzung der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting. Der Anteil abhängig beschäftigter Außendienstmitarbeiter werde sich in den kommenden zehn Jahren um die Hälfte steigern, schätzen die Experten.
Die IMD2 wird sämtliche Vertriebskanäle erfassen, wie den Direktvertrieb und auch alle Berufsgruppen wie Schadenregulierer, Schadensachbearbeiter und Nebenberufler. Alle müssen die Art und Höhe der Vergütung transparent offenlegen. Zusätzlich gelten strenge Regelungen bezüglich der Aus- und Weiterbildung eines jeden Vermittlers. Bei Nichteinhaltung drohen höhere Sanktionen. Das zunächst angestrebte übergreifende Provisionsverbot für Versicherungsvermittler wird zwar derzeit von der EU nicht mehr verfolgt. An ein Versicherungsunternehmen gebundene Vermittler betrifft dies somit zunächst nicht, bei einer als "unabhängig" ausgewiesenen Versicherungsberatung dürfen jedoch nach den EU-Plänen keine Provisionen mehr angenommen werden.
"Diese Vorgaben werden nach unserer Einschätzung zu einer Zunahme der festangestellten Außendienstmitarbeiter führen", sagt Versicherungsexpertin Petra Weber von Steria Mummert. Bisher ist nur etwa ein Fünftel angestellt, der Rest sind vor allem gebundene Selbstständige. "Doch die Selbstständigen lassen sich schlechter steuern. Sie können schwer zu Weiterbildungen verpflichtet werden, können hinsichtlich der vorgeschriebenen Dokumentation schwieriger überprüft werden und haben größere Hemmungen, ihre Provisionen offenzulegen", erklärt Weber.
Zahl der Selbstständigen wird schrumpfen
2012 gab es etwa eine Viertelmillion selbstständige Versicherungsvermittler in Deutschland, davon rund 170.000 an einen Versicherer gebundene Vermittler - mit abnehmender Tendenz. "Dieser Trend wird sich fortsetzen, erst recht, wenn ein Provisionsverbot in der nationalen Gesetzgebung ab 2015 kommt. In Skandinavien haben ähnliche Regelungen zu einem Maklersterben geführt. Für selbstständige Vermittler ist es schwierig, hochwertige Beratung für eine geringe Bezahlung anzubieten", prognostiziert Weber.
"Die Berater befinden sich künftig in einer Zwickmühle. Denn das Provisionssystem begünstigt die Fleißigen und sorgt damit für viele Abschlüsse. Doch zur Erfüllung der gesetzlichen Richtlinien bietet sich das System der Festanstellung besser an", sagt Weber. Denn Festangestellte könnten freigestellt werden, um die erforderlichen Weiterbildungen zu absolvieren, die dann auch in den IT-Systemen der Versicherer dokumentiert und überprüft werden. Auch Beratungsdokumentation und Provisionsoffenlegung liessen sich innerhalb des Unternehmens besser durch IT unterstützen.
Quelle: Steria Mummert Consulting
Die IMD2 wird sämtliche Vertriebskanäle erfassen, wie den Direktvertrieb und auch alle Berufsgruppen wie Schadenregulierer, Schadensachbearbeiter und Nebenberufler. Alle müssen die Art und Höhe der Vergütung transparent offenlegen. Zusätzlich gelten strenge Regelungen bezüglich der Aus- und Weiterbildung eines jeden Vermittlers. Bei Nichteinhaltung drohen höhere Sanktionen. Das zunächst angestrebte übergreifende Provisionsverbot für Versicherungsvermittler wird zwar derzeit von der EU nicht mehr verfolgt. An ein Versicherungsunternehmen gebundene Vermittler betrifft dies somit zunächst nicht, bei einer als "unabhängig" ausgewiesenen Versicherungsberatung dürfen jedoch nach den EU-Plänen keine Provisionen mehr angenommen werden.
"Diese Vorgaben werden nach unserer Einschätzung zu einer Zunahme der festangestellten Außendienstmitarbeiter führen", sagt Versicherungsexpertin Petra Weber von Steria Mummert. Bisher ist nur etwa ein Fünftel angestellt, der Rest sind vor allem gebundene Selbstständige. "Doch die Selbstständigen lassen sich schlechter steuern. Sie können schwer zu Weiterbildungen verpflichtet werden, können hinsichtlich der vorgeschriebenen Dokumentation schwieriger überprüft werden und haben größere Hemmungen, ihre Provisionen offenzulegen", erklärt Weber.
Zahl der Selbstständigen wird schrumpfen
2012 gab es etwa eine Viertelmillion selbstständige Versicherungsvermittler in Deutschland, davon rund 170.000 an einen Versicherer gebundene Vermittler - mit abnehmender Tendenz. "Dieser Trend wird sich fortsetzen, erst recht, wenn ein Provisionsverbot in der nationalen Gesetzgebung ab 2015 kommt. In Skandinavien haben ähnliche Regelungen zu einem Maklersterben geführt. Für selbstständige Vermittler ist es schwierig, hochwertige Beratung für eine geringe Bezahlung anzubieten", prognostiziert Weber.
"Die Berater befinden sich künftig in einer Zwickmühle. Denn das Provisionssystem begünstigt die Fleißigen und sorgt damit für viele Abschlüsse. Doch zur Erfüllung der gesetzlichen Richtlinien bietet sich das System der Festanstellung besser an", sagt Weber. Denn Festangestellte könnten freigestellt werden, um die erforderlichen Weiterbildungen zu absolvieren, die dann auch in den IT-Systemen der Versicherer dokumentiert und überprüft werden. Auch Beratungsdokumentation und Provisionsoffenlegung liessen sich innerhalb des Unternehmens besser durch IT unterstützen.
Quelle: Steria Mummert Consulting
Autor(en): versicherungsmagazin.de