Nicht die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise hat der im vergangenen Jahr zugesetzt, sondern das desolate Neugeschäft. "In unserer Kapitalanlagestrategie haben wir 2008 einiges richtig gemacht", sagte Ideal-Chef Rainer Jacobus stolz im Gespräch mit Journalisten. Doch die Vermittler hätten deutlich weniger neue Verträge eingefahren. Dagegen sei das Geschäftsjahr 2009 bereits positiv angelaufen. Er rechne jetzt wieder mit stärkerem Wachstum. Das hätten die Geschäftsergebnisse von Januar und Februar bestätigt.
Jacobus sieht keinen Sinn darin, in Krisenzeiten wie diesen die Verunsicherung bei Kunden und Vermittlern noch weiter zu vertiefen, zumal seine Unternehmensgruppe in den ersten beiden Monaten dieses Jahres bereits deutlich mehr Neugeschäft verzeichnete als in den vergleichbaren Vorjahresmonaten. "Wir rechnen mit Umsatzzuwachs und stärkerem Auftragseingang."
"Wir haben Federn lassen müssen"
Mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2008 sei er selbstredend nicht zufrieden: „Wir haben Federn lassen müssen“, sagte der Ideal Vorstandschef und verwies auf ein Minus von mehr als 27 Prozent, das man im Neugeschäft der Ideal Lebensversicherung bei der Anzahl der Verträge habe hinnehmen müssen.
Jacobus sieht in zahlreichen gesetzlichen Neuerungen wie Vermittlerrichtlinie und der VVG-Reform die Ursache des rückläufigen Geschäfts. Es sei eine dramatische Verunsicherung bei Maklern und freien Vermittlern zu spüren, die sich erst jetzt allmählich lege, so dass der normale Geschäftsalltag wieder stattfinden könne.
"Der Hunger nach Absicherung ist bei den Menschen trotz Krise relativ hoch", so Jacobus. Die Klientel der Ideal im Alter 50+ habe eine andere Erwartungshaltung als die jüngeren Generationen. Hier biete sich großes Potenzial. Der Senioren-Versicherungsspezialist habe in seinem Produkt-Portfolio weder fondsgebundene Versicherungsprodukte, noch Riester- und Rürup-Rente, deren Verkaufschancen im Laufe der Krise rapide abgenommen haben. Klassiker wie die Kapital-Lebensversicherungen seien wieder mehr gefragt.
Im Juli 2008 verschwanden die letzten Aktien aus dem Bestand
Bisher habe die Ideal Versicherungsgruppe der Finanzmarktkrise erfolgreich trotzen können, weil man eine verantwortungsbewusste, vorsichtige Anlagepolitik gefahren habe. Tatsächlich hatte die Ideal bereits im Juli 2008 ihre letzten Aktien aus dem Bestand veräußert. Stattdessen legten die Finanzexperten der Gruppe die Kundengelder in lang laufende festverzinsliche Wertpapiere mit erstklassiger Bonität an, vor allem in Staatsanleihen und Pfandbriefen. In früheren Jahren war der Berliner Versicherer in Branchenkreisen für seine konservative Kapitalanlagen und geringe Aktien-Quoten als "Langweiler" bezeichnet worden. Jetzt seien diese Kritiker verstummt, betonte Jacobus zufrieden.
Die Ideal, die sich als einziger "lupenreiner" Seniorenversicherer hierzulande versteht, ist im Bereich Lebensversicherung hauptsächlich im Geschäft mit so genannten biometrischen Risiken aktiv. Gemeint sind Versicherungsprodukte gegen die finanziellen Risiken Pflegebedürftigkeit, Tod, Langlebigkeit und Unfallgefahr im Alter. Risikoversicherungen versprechen laut dem Ideal-Chef hohe Zuwächse.
Maklergeschäft ist wichtigster Vertriebsweg
"Neben unserem Maklergeschäft als wichtigstem Vertriebsweg werden wir vor allem im Zentralvertrieb über andere Erstversicherer deutlich zulegen. Hier konnten wir einen prominenten Versicherer als Vertriebspartner hinzu gewinnen sowie eine bestehende Kooperation wesentlich ausbauen", deutete Jacobus an, ohne schon Namen nennen zu wollen.
Über erfreuliches Wachstum sei dagegen für den Sachversicherer der Gruppe, die Ideal Versicherung, zu berichten. Auch hier werden nur Senioren-Produkte angeboten, die Kunden erst ab 50 Jahren und älter abschließen können. Im Schaden- und Unfallgeschäft stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 34,2 Prozent auf 3,7 Millionen Euro, die Zahl der Neuverträge der noch jungen Sparte sei sogar um 50,4 Prozent auf 12.015 Policen geklettert.
Foto: Ideal Versicherungen
Jacobus sieht keinen Sinn darin, in Krisenzeiten wie diesen die Verunsicherung bei Kunden und Vermittlern noch weiter zu vertiefen, zumal seine Unternehmensgruppe in den ersten beiden Monaten dieses Jahres bereits deutlich mehr Neugeschäft verzeichnete als in den vergleichbaren Vorjahresmonaten. "Wir rechnen mit Umsatzzuwachs und stärkerem Auftragseingang."
"Wir haben Federn lassen müssen"
Mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2008 sei er selbstredend nicht zufrieden: „Wir haben Federn lassen müssen“, sagte der Ideal Vorstandschef und verwies auf ein Minus von mehr als 27 Prozent, das man im Neugeschäft der Ideal Lebensversicherung bei der Anzahl der Verträge habe hinnehmen müssen.
Jacobus sieht in zahlreichen gesetzlichen Neuerungen wie Vermittlerrichtlinie und der VVG-Reform die Ursache des rückläufigen Geschäfts. Es sei eine dramatische Verunsicherung bei Maklern und freien Vermittlern zu spüren, die sich erst jetzt allmählich lege, so dass der normale Geschäftsalltag wieder stattfinden könne.
"Der Hunger nach Absicherung ist bei den Menschen trotz Krise relativ hoch", so Jacobus. Die Klientel der Ideal im Alter 50+ habe eine andere Erwartungshaltung als die jüngeren Generationen. Hier biete sich großes Potenzial. Der Senioren-Versicherungsspezialist habe in seinem Produkt-Portfolio weder fondsgebundene Versicherungsprodukte, noch Riester- und Rürup-Rente, deren Verkaufschancen im Laufe der Krise rapide abgenommen haben. Klassiker wie die Kapital-Lebensversicherungen seien wieder mehr gefragt.
Im Juli 2008 verschwanden die letzten Aktien aus dem Bestand
Bisher habe die Ideal Versicherungsgruppe der Finanzmarktkrise erfolgreich trotzen können, weil man eine verantwortungsbewusste, vorsichtige Anlagepolitik gefahren habe. Tatsächlich hatte die Ideal bereits im Juli 2008 ihre letzten Aktien aus dem Bestand veräußert. Stattdessen legten die Finanzexperten der Gruppe die Kundengelder in lang laufende festverzinsliche Wertpapiere mit erstklassiger Bonität an, vor allem in Staatsanleihen und Pfandbriefen. In früheren Jahren war der Berliner Versicherer in Branchenkreisen für seine konservative Kapitalanlagen und geringe Aktien-Quoten als "Langweiler" bezeichnet worden. Jetzt seien diese Kritiker verstummt, betonte Jacobus zufrieden.
Die Ideal, die sich als einziger "lupenreiner" Seniorenversicherer hierzulande versteht, ist im Bereich Lebensversicherung hauptsächlich im Geschäft mit so genannten biometrischen Risiken aktiv. Gemeint sind Versicherungsprodukte gegen die finanziellen Risiken Pflegebedürftigkeit, Tod, Langlebigkeit und Unfallgefahr im Alter. Risikoversicherungen versprechen laut dem Ideal-Chef hohe Zuwächse.
Maklergeschäft ist wichtigster Vertriebsweg
"Neben unserem Maklergeschäft als wichtigstem Vertriebsweg werden wir vor allem im Zentralvertrieb über andere Erstversicherer deutlich zulegen. Hier konnten wir einen prominenten Versicherer als Vertriebspartner hinzu gewinnen sowie eine bestehende Kooperation wesentlich ausbauen", deutete Jacobus an, ohne schon Namen nennen zu wollen.
Über erfreuliches Wachstum sei dagegen für den Sachversicherer der Gruppe, die Ideal Versicherung, zu berichten. Auch hier werden nur Senioren-Produkte angeboten, die Kunden erst ab 50 Jahren und älter abschließen können. Im Schaden- und Unfallgeschäft stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 34,2 Prozent auf 3,7 Millionen Euro, die Zahl der Neuverträge der noch jungen Sparte sei sogar um 50,4 Prozent auf 12.015 Policen geklettert.
Foto: Ideal Versicherungen
Autor(en): Ellen Bocquel