Auf sieben Versicherer entfällt in der allgemeinen Haftpflichtversicherung fast 50 Prozent des gesamten Marktes. Das geht aus einer Datenübersicht hervor, die die V.E.R.S. Leipzig GmbH für die Jahre 2009 bis 2011 als "Branchenmonitor Haftpflichtversicherung" veröffentlicht hat. Danach erreicht die Allianz für 2011 einen Marktanteil von 16,15 Prozent, Axa von 8,35, Ergo von 6,99, R+V von 6,43, Gothaer von 4,45, Generali von 3,75 und die VHV von 3,11. Insgesamt ist das ein Marktanteil von über 49 Prozent. Die restlichen 43 in der Datensammlung dargestellten Anbieter erreichen individuell jeweils nur noch einen Marktanteil von unter drei Prozent.
Die starken Beitragseinnahmeunterschiede resultieren aus einem sehr stark unterschiedlich geprägten Geschäft. Vor allem große Anbieter generieren hohe Einnahmen aus dem Industrie- und Gewerbegeschäft. Leider verzichtet die Datensammlung des kommerziellen Arms des Leipziger Instituts für Versicherungswissenschaften auf eine differenzierte Darstellung nach Unternehmen mit reinem Privat- und Versicherer mit kombiniertem Geschäft.
Dieser Mangel ist den Herausgebern anscheinend bewusst, denn im Fazit heißt es: "Bei der vergleichenden Beurteilung einzelner Jahresabschlusskennzahlen ist zu berücksichtigen, dass sich die Kunden- und Produktstrukturen in der Haftpflichtversicherung bei den einzelnen Versicherungsunternehmen ganz unterschiedlich zusammensetzen, was allerdings die zugrunde liegenden Geschäftsberichte oftmals nicht im Einzelnen aufdecken."
Tatsächlich lassen sich in der Regel aber aus vielen Einzelbilanzen mehr Erkenntnisse ziehen. So stammen beispielsweise 362 Millionen Euro der Einnahmen der Ergo Versicherung im Jahre 2011 aus dem Gewerbe- und Industriegeschäft, während das Unternehmen in der Privaten Haftpflicht lediglich 122 Millionen Euro einnehmen konnte. Nur wer ein Augenmerk auf die unterschiedlichen Geschäftsstrukturen der Anbieter legt, kann gewisse Tendenzen und Geschäftserfolge erkennen.
Schadenquote für Privatgeschäft lohnt
So sind Allianz und Ergo trotz starken gewerblichem und industriellem Geschäft mit ihrer durchschnittlichen Schadenquote für 2009 bis 2011 von 52,53 und 61,08 Prozent, relativ erfolgreich. Die Ursache könnte im industriellen Geschäft liegen. Hier lässt sich anscheindend gut verdienen, wenn Großschäden ausbleiben. Ganz anders sieht es bei Unternehmen aus, die eher im kleingewerblichen und privaten Geschäft unterwegs sind. So muss die SV Gebäudeversicherung eine durchschnittliche Schadenquote von 95,29 hinnehmen und dürfte im der Sparte stark im Minus stecken. Bei der VHV liegt der Vergleichswert bei 77,24 Prozent, bei der Feuersozietät Berlin Brandenburg bei 75,40 Prozent und bei der Provinzial Rheinland bei 63,56 Prozent.
Große Schwankungen
Erhebliche Schwankungen gibt es aber auch beim Unternehmen, die aller Voraussicht nach fast nur reines Privatgeschäft zeichnen. So schneidet der Beamtenarm der DEVK bei der Drei-Jahres-Schadenquote mit 23,46 Prozent blendend ab. Das gilt auch für die Condor Versicherung mit einem Wert von 24,56 Prozent. Demgegenüber fällt diese Quote beim Privatgeschäft der Huk-Coburg VVaG mit 43,69 Prozent schon deutlich höher aus. Die für jedermann zugängliche Huk-Coburg Allgemeine kommt auf einen Wert von 45,10 und der reine Internetanbieter muss mit 57,90 Prozent eine deutlich schlechtere Quote hinnehmen.
Spiegelbildlich sind dann auch die zehn dargestellten öffentlichen Versicherer - traditionell Anbieter für den Kleinunternehmer - mit ihrer Schaden-Kostenquote (Combined Ratio) von 89,06 abgeschlagen. Die 19 AGs kommen auf eine Quote von 86,23 und die 21 VVaG auf eine Quote von 84,87 Prozent.
Bildquelle: GDV
Die starken Beitragseinnahmeunterschiede resultieren aus einem sehr stark unterschiedlich geprägten Geschäft. Vor allem große Anbieter generieren hohe Einnahmen aus dem Industrie- und Gewerbegeschäft. Leider verzichtet die Datensammlung des kommerziellen Arms des Leipziger Instituts für Versicherungswissenschaften auf eine differenzierte Darstellung nach Unternehmen mit reinem Privat- und Versicherer mit kombiniertem Geschäft.
Dieser Mangel ist den Herausgebern anscheinend bewusst, denn im Fazit heißt es: "Bei der vergleichenden Beurteilung einzelner Jahresabschlusskennzahlen ist zu berücksichtigen, dass sich die Kunden- und Produktstrukturen in der Haftpflichtversicherung bei den einzelnen Versicherungsunternehmen ganz unterschiedlich zusammensetzen, was allerdings die zugrunde liegenden Geschäftsberichte oftmals nicht im Einzelnen aufdecken."
Tatsächlich lassen sich in der Regel aber aus vielen Einzelbilanzen mehr Erkenntnisse ziehen. So stammen beispielsweise 362 Millionen Euro der Einnahmen der Ergo Versicherung im Jahre 2011 aus dem Gewerbe- und Industriegeschäft, während das Unternehmen in der Privaten Haftpflicht lediglich 122 Millionen Euro einnehmen konnte. Nur wer ein Augenmerk auf die unterschiedlichen Geschäftsstrukturen der Anbieter legt, kann gewisse Tendenzen und Geschäftserfolge erkennen.
Schadenquote für Privatgeschäft lohnt
So sind Allianz und Ergo trotz starken gewerblichem und industriellem Geschäft mit ihrer durchschnittlichen Schadenquote für 2009 bis 2011 von 52,53 und 61,08 Prozent, relativ erfolgreich. Die Ursache könnte im industriellen Geschäft liegen. Hier lässt sich anscheindend gut verdienen, wenn Großschäden ausbleiben. Ganz anders sieht es bei Unternehmen aus, die eher im kleingewerblichen und privaten Geschäft unterwegs sind. So muss die SV Gebäudeversicherung eine durchschnittliche Schadenquote von 95,29 hinnehmen und dürfte im der Sparte stark im Minus stecken. Bei der VHV liegt der Vergleichswert bei 77,24 Prozent, bei der Feuersozietät Berlin Brandenburg bei 75,40 Prozent und bei der Provinzial Rheinland bei 63,56 Prozent.
Große Schwankungen
Erhebliche Schwankungen gibt es aber auch beim Unternehmen, die aller Voraussicht nach fast nur reines Privatgeschäft zeichnen. So schneidet der Beamtenarm der DEVK bei der Drei-Jahres-Schadenquote mit 23,46 Prozent blendend ab. Das gilt auch für die Condor Versicherung mit einem Wert von 24,56 Prozent. Demgegenüber fällt diese Quote beim Privatgeschäft der Huk-Coburg VVaG mit 43,69 Prozent schon deutlich höher aus. Die für jedermann zugängliche Huk-Coburg Allgemeine kommt auf einen Wert von 45,10 und der reine Internetanbieter muss mit 57,90 Prozent eine deutlich schlechtere Quote hinnehmen.
Spiegelbildlich sind dann auch die zehn dargestellten öffentlichen Versicherer - traditionell Anbieter für den Kleinunternehmer - mit ihrer Schaden-Kostenquote (Combined Ratio) von 89,06 abgeschlagen. Die 19 AGs kommen auf eine Quote von 86,23 und die 21 VVaG auf eine Quote von 84,87 Prozent.
Bildquelle: GDV
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek