GKV verfügt über solide Einnahmenbasis

Von einer erodierenden Finanzierungsbasis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) kann nicht gesprochen werden. Das ist das Ergebnis einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP). Danach verfügt die GKV über eine solide Einnahmenbasis. Die Notwendigkeit, mit der viel diskutierten Bürgerversicherung oder Gesundheitsprämie eine große Finanzierungsreform durchzusetzen, ist nicht zu erkennen.

Der Studie zufolge weisen bisherige Berechnungen, die eine Schwächung der Einnahmenbasis der GKV aufzeigen, erhebliche methodische Mängel auf. Eine Gegenüberstellung der Entwicklung des Volkseinkommens je Einwohner mit der Entwicklung der beitragspflichtigen Einnahmen je GKV-Versicherten zeigt hingegen, dass das Volkseinkommen von 1991 bis 2002 um 30,8 Prozent, die beitragspflichtigen Einnahmen je Versicherten in der GKV jedoch um 35,1 Prozent gestiegen sind. Damit wird deutlich, dass von einer Schwächung der Finanzierungsbasis der GKV nicht gesprochen werden kann. Die Einnahmen der GKV haben damit überproportional vom volkswirtschaftlichen Wachstum profitiert.

Zwar führt eine steigende Arbeitslosigkeit zu Problemen auf der Einnahmenseite der GKV, zugleich gibt es aber auch deutlich kompensierende Effekte wie die zunehmende Zahl der Erwerbstätigen und der GKV-Mitglieder sowie eine Bemessungsgrenze, die schneller steigt als die sozialversicherungspflichtigen Löhne.

Wenn die GKV trotzdem steigende Beitragssätze zu verzeichnen hat, dann ist das vor allem auf den rasant zunehmenden Finanzierungsbedarf für die höheren Behandlungskosten eines steigenden Anteils von Rentnern zurückzuführen. Das Defizit für die Rentner beträgt derzeit bereits 36 Milliarden Euro jährlich. Damit ist das demographische Problem heute schon zum Teil in der GKV angekommen.

Quelle: WIP Wissenschaftliches Institut der PKV

Autor(en): Susanne Niemann

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