Indirekt hat Gesundheitsminister Hermann Gröhe jetzt für die private Pflegeversicherung geworben. So forderte er die Bürger auf, Geld für eine künftige Pflegebedürftigkeit zu sparen, wie die Agentur epd berichtet. Damit macht Gröhe deutlich, dass die gesetzliche Pflegeversicherung auch nach einer zweistufigen Reform weiterhin lediglich als Teilkasko-Schutz des Staates betrachtet wird.
In der ersten Stufe ab 2015 ist geplant, die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung lediglich an die Inflation anzupassen. Zudem soll ein privater Kapitalstock aufgebaut werden. Für mehr Leistungen soll der Pflegesatz um 0,2 und für den Kapitalstock um 0,1 Prozentpunkte steigen. Der Kapitalstock, der ab 2030 für die Pflege geburtenstarker Jahrgänge genutzt werden soll, steht in der Kritik. Gegner befürchten, dass das Kapital schnell zum Spielplan politischer Interessen werden könnte.
Neuer Pflegebegriff
Erst ab 2017 ist mit der zweiten Stufe der Pflegereform geplant, endlich Demenzkranke ausreichend zu unterstützen. Seit dem 1. Januar 2013 haben Pflegebedürftige in der so genannten Pflegestufe Null erstmals Anspruch auf Pflegeleistungen. Dabei können sie zwischen Pflegegeld in Höhe von monatlich 120 Euro bei Pflege durch Angehörige und Sachleistungen in Höhe von monatlich 225 Euro bei Pflege durch einen Pflegedienst wählen. Diese Pflegeleistung wird zusätzlich zu den heute schon gewährten monatlichen Betreuungsleistungen in Höhe von 100 beziehungsweise 200 Euro gewährt.
Für 2017 ist eine vollkommene Reform der Pflegestufen geplant. Insgesamt soll es dann fünf Stufen geben. Der heutige Pflegebegriff wird vollkommen neu definiert. Dann wird für die Leistung entscheidend sein, was die Betroffenen noch können. Geprüft wird in den Bereichen Mobilität, geistige Fähigkeiten, Selbstversorgung, Einnahme von Medikamenten sowie soziale Kontakte. Aktuell führen die gesetzlichen Pflegekassen bereits Test zur neuen Einstufung bei rund 3.000 Pflegebedürftigen durch.
Private Vorsorge bleibt wichtig
Doch auch, wenn 2017 der Pflegesatz um weitere 0,2 Prozentpunkte angehoben wird, um die Stufenreform zu finanzieren, dürfte die zusätzliche private Pflegeversicherung notwendig bleiben. Andernfalls riskieren Betroffene, dass ihr Vermögen von den Pflegekosten aufgefressen wird. Gröhe begrüßte es daher, dass von den mittlerweile 400.000 privaten Pflegezusatzversicherungen bereits 160.000 von jüngeren Menschen zwischen 25 und 35 Jahren abgeschlossen worden sind. Nach Einschätzung des Gesundheitsministers bleibe die private Vorsorge auch in Zukunft "wichtig".
Bild: Birgit Cordt
In der ersten Stufe ab 2015 ist geplant, die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung lediglich an die Inflation anzupassen. Zudem soll ein privater Kapitalstock aufgebaut werden. Für mehr Leistungen soll der Pflegesatz um 0,2 und für den Kapitalstock um 0,1 Prozentpunkte steigen. Der Kapitalstock, der ab 2030 für die Pflege geburtenstarker Jahrgänge genutzt werden soll, steht in der Kritik. Gegner befürchten, dass das Kapital schnell zum Spielplan politischer Interessen werden könnte.
Neuer Pflegebegriff
Erst ab 2017 ist mit der zweiten Stufe der Pflegereform geplant, endlich Demenzkranke ausreichend zu unterstützen. Seit dem 1. Januar 2013 haben Pflegebedürftige in der so genannten Pflegestufe Null erstmals Anspruch auf Pflegeleistungen. Dabei können sie zwischen Pflegegeld in Höhe von monatlich 120 Euro bei Pflege durch Angehörige und Sachleistungen in Höhe von monatlich 225 Euro bei Pflege durch einen Pflegedienst wählen. Diese Pflegeleistung wird zusätzlich zu den heute schon gewährten monatlichen Betreuungsleistungen in Höhe von 100 beziehungsweise 200 Euro gewährt.
Für 2017 ist eine vollkommene Reform der Pflegestufen geplant. Insgesamt soll es dann fünf Stufen geben. Der heutige Pflegebegriff wird vollkommen neu definiert. Dann wird für die Leistung entscheidend sein, was die Betroffenen noch können. Geprüft wird in den Bereichen Mobilität, geistige Fähigkeiten, Selbstversorgung, Einnahme von Medikamenten sowie soziale Kontakte. Aktuell führen die gesetzlichen Pflegekassen bereits Test zur neuen Einstufung bei rund 3.000 Pflegebedürftigen durch.
Private Vorsorge bleibt wichtig
Doch auch, wenn 2017 der Pflegesatz um weitere 0,2 Prozentpunkte angehoben wird, um die Stufenreform zu finanzieren, dürfte die zusätzliche private Pflegeversicherung notwendig bleiben. Andernfalls riskieren Betroffene, dass ihr Vermögen von den Pflegekosten aufgefressen wird. Gröhe begrüßte es daher, dass von den mittlerweile 400.000 privaten Pflegezusatzversicherungen bereits 160.000 von jüngeren Menschen zwischen 25 und 35 Jahren abgeschlossen worden sind. Nach Einschätzung des Gesundheitsministers bleibe die private Vorsorge auch in Zukunft "wichtig".
Bild: Birgit Cordt
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek