Große Leistungsunterschiede in den Tarifen der Grundfähigkeitsversicherung (GF) hat das Analysehaus Franke und Bornberg in einem aktuellen Rating ausgemacht. Nur neun von insgesamt 63 untersuchten Tarifen erreichten die Höchstwertung.
2014 veröffentlichte Franke und Bornberg das erste Rating zu Grundfähigkeitsversicherungen im deutschen Markt. "Doch die angestrebten Standards konnten sich bislang nicht etablieren. Insbesondere bei den versicherten Grundfähigkeiten ist in den letzten Jahren ein kreativer Wildwuchs zu beobachten", so das Urteil der Experten. Aus diesem Grund wurde das aktuelle Rating grundlegend überarbeitet und die Komplexität reduziert.
Neun Tarife mit dem besten Ergebnis
So sei aus den Rating-Kategorien "Grundfähigkeitsversicherung" und "Multirisk-Tarife nach Art der Lebensversicherung" jetzt nur noch "Grundfähigkeitsversicherungen" und "Grundfähigkeitsversicherungen Plus“"(mit zusätzlichen Leistungsauslösern wie schweren Krankheiten) geworden. Zugleich haben die Rater die Mindeststandards geschärft. Multirisk Unfall-Produkte (als Sachversicherungs-Tarif kalkuliert) bleiben von dem neuen Ansatz zunächst unberührt.
Nur Tarife, die in den Kern-Grundfähigkeiten eine solide Qualität liefern, erreichen die Höchstwertung FFF+. Dies trifft aktuell für neun Tarife von fünf Versicherern zu.
Grundfähigkeit - Sechs Tarife von 40 erreichen FFF+
- Allianz LV - KörperSchutzPolice E 230 (Stand 06.2019)
- Canada Life LV - Premium Grundfähigkeitsschutz (Stand 01.2019)
- die Bayerische LV - Existenzplan kreativ Stand (02.2019)
- die Bayerische LV - Existenzplan aktiv Stand (02.2019)
- Gothaer LV - Gothaer Fähigkeitenschutz Premium Stand (01.2019)
- Nürnberger LV - Grundfähigkeitsversicherung Premium (Stand 06.2019)
Grundfähigkeit Plus – Drei Tarife von 23 erreichen FFF+
- Allianz LV - Körperschutzpolice E 230 (Stand 06.2019), Baustein schwere Krankheiten (24 Monatsrenten)
- Canada Life LV -Premium Grundfähigkeitsschutz (Stand 01.2019), Baustein Schwere Krankheit
- Nürnberger LV - Grundfähigkeitsversicherung Premium Stand 06.2019, Ernstfallschutz- Zusatzversicherung (NESZ2018C)
So wurde geprüft
Um sicherzustellen, dass ein Top-Grundfähigkeitsprodukt alle gängigen Fähigkeiten und Bewegungseinschränkungen abdeckt, haben die Rater ein eigenes Grundfähigkeitenraster entwickelt. Alle Leistungsdefinitionen der Versicherer wurden darin fachlich eingeordnet, unabhängig davon, unter welcher Rubrik der jeweilige Versicherer die Fähigkeit führt. Das neue GF-Rating prüft auf dieser Grundlage für insgesamt 13 Kern-Grundfähigkeiten, ob eine entsprechende Definition in einer ausreichenden Wertigkeit im Bedingungswerk aufgeführt ist. Zu jedem untersuchten Tarif oder Leistungsbaustein wird eine Gesamtbewertung ermittelt. Daraus folgt die Zuordnung in die entsprechende Ratingklasse.
Die Ratingklassen von Franke und Bornberg reichen von FFF+ "hervorragend", über FFF "sehr gut", FF+ "gut", über FF "befriedigend" und F+ "ausreichend" bis zu F "mangelhaft" und F- "ungenügend".
"Mit dem Wunsch nach Alleinstellungsmerkmalen verhageln sich Versicherer die Vertriebsbilanz und verunsichern stattdessen Vermittler und Verbraucher. Bei einem jungen Produktsegment geht es erst einmal um Vertrauen, und das erreicht man nicht mit Marketing-Gags im Randbereich der Produkte", Michael Franke, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter Franke und Bornberg
Hier geht es zu den Ergebnissen des GF-Ratings
Autor(en): Versicherungsmagazin.de
