Das Ausbleiben großer Haftpflichtschäden hat zu einem weiterhin weich bleibenden Markt für industrielle Haftpflichtversicherungen geführt. Dass dabei die Haftpflichtdeckung deutscher Unternehmen im europäischen Vergleich eher niedrig ausfällt, bringt im globalisierten Markt einige Risiken mit sich, wie die aktuelle Haftpflichtstudie "Limits of Liability" des Frankfurter Großmaklers Marsh verdeutlicht.
"Die Deckungssummen in Deutschland liegen traditionell unter dem europäischen Durchschnitt", kommentiert Nicole Mattersberger, Expertin für Internationale Haftpflicht bei Marsh, eines der Ergebnisse der neuen, inzwischen seit 16 Jahren erstellten Benchmark-Studie zur Haftpflichtdeckung von Industrieunternehmen.
Haftpflichtdeckung geht zurück
Die infolge des starken Wettbewerbs und ausgebliebener Großschäden sinkenden Prämien wurden im Jahr 2007 in europäischen Unternehmen vielfach zur Erhöhung der Deckungssummen genutzt - in Deutschland dagegen ging die Haftpflichtdeckung der Unternehmen von durchschnittlich 29 Millionen Euro im Jahr 2006 auf 26 Millionen Euro zurück. Zum Vergleich: Im europäischen Durchschnitt stiegen die Deckungssummen im gleichen Zeitraum von 30 Millionen auf 34 Millionen Euro.
Aufgrund zunehmender Komplexität im Haftpflichtumfeld - etwa bei global agierenden Unternehmen – wird das Haftpflichtrisiko gleichzeitig immer vielschichtiger. So nehmen laut Marsh-Geschäftsleiter Dr. Georg Bräuchle in Deutschland seit einigen Jahren die Entschädigungszahlungen für Personenschäden zu - zwar noch nicht in dem Ausmaß wie in den USA, allerdings mit steigender Tendenz. Schadentreiber wie Asbest, Bleifarbe (etwa in Spielwaren), Nikotin oder Fettleibigkeit würden an Bedeutung zunehmen und verstärkt zu Schadenersatzklagen führen.
Steigende Zahl von Rückrufaktionen
Offensichtlich von deutschen Unternehmen in der globalen Tragweite noch nicht erkannt wurde beispielsweise die Deckung von Produktrückrufen. Im Jahr 2003 lag die Zahl der gemeldeten Rückrufaktionen für Produkte im Non-Food-Bereich EU-weit noch bei 139. Im Jahr 2005 lagen 847 EU-Meldungen vor. Anfang 2007 waren es bereits 1.300 gemeldete Rückrufe.
Spielwaren sind die unangefochtenen Spitzenreiter unter den Produkten, die in Form von logistisch aufwändigen und kostenintensiven Aktionen zurückgerufen wurden. Auch in der Nahrungsmittelindustrie und der Automobilbranche ist ein deutlicher Trend zu steigenden Rückrufzahlen zu verbuchen. Für Großmakler Marsh besteht auf diesem Gebiet dringender Beratungs- und Überzeugungsbedarf, denn oft seien sich die Unternehmen der dramatischen, häufig ruinösen Folgen von Produktrückrufen nicht bewusst.
"Die Deckungssummen in Deutschland liegen traditionell unter dem europäischen Durchschnitt", kommentiert Nicole Mattersberger, Expertin für Internationale Haftpflicht bei Marsh, eines der Ergebnisse der neuen, inzwischen seit 16 Jahren erstellten Benchmark-Studie zur Haftpflichtdeckung von Industrieunternehmen.
Haftpflichtdeckung geht zurück
Die infolge des starken Wettbewerbs und ausgebliebener Großschäden sinkenden Prämien wurden im Jahr 2007 in europäischen Unternehmen vielfach zur Erhöhung der Deckungssummen genutzt - in Deutschland dagegen ging die Haftpflichtdeckung der Unternehmen von durchschnittlich 29 Millionen Euro im Jahr 2006 auf 26 Millionen Euro zurück. Zum Vergleich: Im europäischen Durchschnitt stiegen die Deckungssummen im gleichen Zeitraum von 30 Millionen auf 34 Millionen Euro.
Aufgrund zunehmender Komplexität im Haftpflichtumfeld - etwa bei global agierenden Unternehmen – wird das Haftpflichtrisiko gleichzeitig immer vielschichtiger. So nehmen laut Marsh-Geschäftsleiter Dr. Georg Bräuchle in Deutschland seit einigen Jahren die Entschädigungszahlungen für Personenschäden zu - zwar noch nicht in dem Ausmaß wie in den USA, allerdings mit steigender Tendenz. Schadentreiber wie Asbest, Bleifarbe (etwa in Spielwaren), Nikotin oder Fettleibigkeit würden an Bedeutung zunehmen und verstärkt zu Schadenersatzklagen führen.
Steigende Zahl von Rückrufaktionen
Offensichtlich von deutschen Unternehmen in der globalen Tragweite noch nicht erkannt wurde beispielsweise die Deckung von Produktrückrufen. Im Jahr 2003 lag die Zahl der gemeldeten Rückrufaktionen für Produkte im Non-Food-Bereich EU-weit noch bei 139. Im Jahr 2005 lagen 847 EU-Meldungen vor. Anfang 2007 waren es bereits 1.300 gemeldete Rückrufe.
Spielwaren sind die unangefochtenen Spitzenreiter unter den Produkten, die in Form von logistisch aufwändigen und kostenintensiven Aktionen zurückgerufen wurden. Auch in der Nahrungsmittelindustrie und der Automobilbranche ist ein deutlicher Trend zu steigenden Rückrufzahlen zu verbuchen. Für Großmakler Marsh besteht auf diesem Gebiet dringender Beratungs- und Überzeugungsbedarf, denn oft seien sich die Unternehmen der dramatischen, häufig ruinösen Folgen von Produktrückrufen nicht bewusst.
Autor(en): Gabi Böttcher