Die Schaden- und Unfallversicherer machen weiterhin Verluste. Betroffen sind vor allem die Kfz- und Wohngebäudeversicherungen. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mussten die Autoversicherer 2011 ein Minus von 1,6 Milliarden Euro hinnehmen.
Die Schaden-Kosten-Quote stieg von um rund 0,6 Prozentpunkte auf 108 Prozent. "Die Prämien müssten um acht Prozent steigen, wenn wir über Nacht ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen wollten", sagte Robert Pohlhausen, beim GDV für die Schaden- und Unfallversicherung verantwortlich, anlässlich der Jahrestagung des Verbandes in Berlin. Tatsächlich wären die Preise in 2011 lediglich um zwei Prozent angehoben worden.
Wohngebäudeversicherung ist Ankerprodukt
"Auch für 2012 rechne ich im Durchschnitt mit einer Anpassung von rund zwei Prozent", so Pohlhausen. Grund für die moderaten Anpassungen sei der harte Wettbewerb. Den gebe es weiterhin auch in der Wohngebäudeversicherung. "Die Wohngebäudeversicherung gilt als Ankerprodukt." Versicherer würden Hausbesitzer günstig versichern, um bei ihnen weitere Policen aus anderen Sparten zu verkaufen. Trotzdem geht Pohlhausen davon aus, dass auch die Beiträge in der Wohngebäudeversicherung tendenziell steigen werden.
Elementarzusatzschutz noch sehr günstig
Die von GDV stark beworbene zusätzliche Elementardeckung, die gegen Überschwemmung, Starkregen, Erdrutsch oder Schneedruck schützt, koste derzeit für ein typisches Einfamilienhaus im Schnitt lediglich einen Aufpreis von rund 75 Euro pro Jahr. In den westlichen Bundesländern, mit Ausnahme von Baden-Württemberg, haben erst rund zehn Prozent der Immobilienbesitzer eine solche zusätzliche Elementardeckung abgeschlossen. Daher soll künftig jeder Hausbesitzer im Internet nachsehen können, wie stark sein Gebäude von Überschwemmungen bedroht ist.
Dafür wird im Laufe des Jahres 2011 das Risiko-Analyse-System Zürs öffentlich gemacht. Das soll das Risikobewusstsein der Kunden schärfen. Umstritten ist der Wert des Schutzes gegen Starkregen. Der GDV bestätigte, dass laut Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, Immobilienbesitzer nur dann Schadenersatz durch vollgelaufene Räume erhalten, wenn der Starkregen nachweislich das Grundstück überschwemmt.
PKV: Diskriminierung durch Horrorszenario
Die privaten Krankenversicherungen (PKV) fühlen sich systematisch von Verbraucherschützern, Politikern und Vertretern der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) diskriminiert. Mit verzerrten Darstellungen werde versucht, eine Systemdebatte einzuleiten, die das "bewährte" duale Gesundheitswesen ablösen soll. Falsch seien Behauptungen von explodierenden Beiträgen und massenweise Abwanderungen von Kunden.
Beiträge nur um zwei Prozent gestiegen
Tatsächlich sei die PKV im Vergleich zur GKV der Gewinner. 2011 hätte die PKV netto über 75.000 mehr Kunden gewinnen können, die freiwillig gewechselt hätten. "Das zeigt, dass es einen großen Bedarf gibt, Leistungen abzusichern, die die gesetzlichen Kassen nicht bieten", sagte der Vorsitzende des PKV-Verbandes Reinhold Schulte. Im Schnitt seien die Beiträge nur um zwei Prozent gestiegen. Schulte bestätigte aber, dass es bei einzelnen privaten Krankenversicherern auch Fehlentwicklungen gegeben habe.
Wechsel in Sozialtarif möglich
Spitzenwerte – Verbraucherschützer berichten von Anhebungen von bis zu 60 Prozent – wollte Schulte nicht nennen. Kunden mit Zahlungsproblemen könnten jederzeit in einen Sozialtarif wechseln, der Leistungen auf GKV-Niveau biete. Diese Wechselmöglichkeit hätten der Bundesverband der Verbraucherzentralen bei der Vorstellung Verbraucherbeschwerden verschwiegen. Auch Probleme mit dem Rechnungszins, die PKV-Unternehmen müssen 3,5 Prozent erwirtschaften, gibt es nach Kenntnis des PKV-Verbandes nicht.
Zwei Unternehmen schaffen die 3,5-Prozent-Hürde nicht
Schulte bestätigte aber, dass zwei Unternehmen die 3,5-Prozent-Hürde nicht erreicht haben und daher ihre Beiträge auch aus diesem Grund erhöhen müssen. "Weitere Unternehmen sind mir nicht bekannt", so Schulte. Die künftige steuerliche Förderung der freiwilligen privaten Pflegeversicherungen begrüßte der PKV-Verband. Schulte appellierte aber an die Bundesregierung, mehr Finanzmittel als bisher geplant zur Verfügung zu stellen.
Bild: © Gerd Altmann /
Die Schaden-Kosten-Quote stieg von um rund 0,6 Prozentpunkte auf 108 Prozent. "Die Prämien müssten um acht Prozent steigen, wenn wir über Nacht ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen wollten", sagte Robert Pohlhausen, beim GDV für die Schaden- und Unfallversicherung verantwortlich, anlässlich der Jahrestagung des Verbandes in Berlin. Tatsächlich wären die Preise in 2011 lediglich um zwei Prozent angehoben worden.
Wohngebäudeversicherung ist Ankerprodukt
"Auch für 2012 rechne ich im Durchschnitt mit einer Anpassung von rund zwei Prozent", so Pohlhausen. Grund für die moderaten Anpassungen sei der harte Wettbewerb. Den gebe es weiterhin auch in der Wohngebäudeversicherung. "Die Wohngebäudeversicherung gilt als Ankerprodukt." Versicherer würden Hausbesitzer günstig versichern, um bei ihnen weitere Policen aus anderen Sparten zu verkaufen. Trotzdem geht Pohlhausen davon aus, dass auch die Beiträge in der Wohngebäudeversicherung tendenziell steigen werden.
Elementarzusatzschutz noch sehr günstig
Die von GDV stark beworbene zusätzliche Elementardeckung, die gegen Überschwemmung, Starkregen, Erdrutsch oder Schneedruck schützt, koste derzeit für ein typisches Einfamilienhaus im Schnitt lediglich einen Aufpreis von rund 75 Euro pro Jahr. In den westlichen Bundesländern, mit Ausnahme von Baden-Württemberg, haben erst rund zehn Prozent der Immobilienbesitzer eine solche zusätzliche Elementardeckung abgeschlossen. Daher soll künftig jeder Hausbesitzer im Internet nachsehen können, wie stark sein Gebäude von Überschwemmungen bedroht ist.
Dafür wird im Laufe des Jahres 2011 das Risiko-Analyse-System Zürs öffentlich gemacht. Das soll das Risikobewusstsein der Kunden schärfen. Umstritten ist der Wert des Schutzes gegen Starkregen. Der GDV bestätigte, dass laut Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, Immobilienbesitzer nur dann Schadenersatz durch vollgelaufene Räume erhalten, wenn der Starkregen nachweislich das Grundstück überschwemmt.
PKV: Diskriminierung durch Horrorszenario
Die privaten Krankenversicherungen (PKV) fühlen sich systematisch von Verbraucherschützern, Politikern und Vertretern der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) diskriminiert. Mit verzerrten Darstellungen werde versucht, eine Systemdebatte einzuleiten, die das "bewährte" duale Gesundheitswesen ablösen soll. Falsch seien Behauptungen von explodierenden Beiträgen und massenweise Abwanderungen von Kunden.
Beiträge nur um zwei Prozent gestiegen
Tatsächlich sei die PKV im Vergleich zur GKV der Gewinner. 2011 hätte die PKV netto über 75.000 mehr Kunden gewinnen können, die freiwillig gewechselt hätten. "Das zeigt, dass es einen großen Bedarf gibt, Leistungen abzusichern, die die gesetzlichen Kassen nicht bieten", sagte der Vorsitzende des PKV-Verbandes Reinhold Schulte. Im Schnitt seien die Beiträge nur um zwei Prozent gestiegen. Schulte bestätigte aber, dass es bei einzelnen privaten Krankenversicherern auch Fehlentwicklungen gegeben habe.
Wechsel in Sozialtarif möglich
Spitzenwerte – Verbraucherschützer berichten von Anhebungen von bis zu 60 Prozent – wollte Schulte nicht nennen. Kunden mit Zahlungsproblemen könnten jederzeit in einen Sozialtarif wechseln, der Leistungen auf GKV-Niveau biete. Diese Wechselmöglichkeit hätten der Bundesverband der Verbraucherzentralen bei der Vorstellung Verbraucherbeschwerden verschwiegen. Auch Probleme mit dem Rechnungszins, die PKV-Unternehmen müssen 3,5 Prozent erwirtschaften, gibt es nach Kenntnis des PKV-Verbandes nicht.
Zwei Unternehmen schaffen die 3,5-Prozent-Hürde nicht
Schulte bestätigte aber, dass zwei Unternehmen die 3,5-Prozent-Hürde nicht erreicht haben und daher ihre Beiträge auch aus diesem Grund erhöhen müssen. "Weitere Unternehmen sind mir nicht bekannt", so Schulte. Die künftige steuerliche Förderung der freiwilligen privaten Pflegeversicherungen begrüßte der PKV-Verband. Schulte appellierte aber an die Bundesregierung, mehr Finanzmittel als bisher geplant zur Verfügung zu stellen.
Bild: © Gerd Altmann /
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek