GDV kritisiert "Ökotest"-Behauptungen zu Direktversicherungen

In seiner aktuellen Ausgabe berichtet die Zeitschrift "Ökotest" unter dem Titel "", dass sich Direktversicherungen wegen zu niedriger Renditen kaum lohnen. Für den Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft () ist diese Behauptung nicht haltbar. Er kritisiert die durchgeführten Berechnungen und befürchtet, Arbeitnehmer könnten "in die Irre geführt" werden.

"Die von Ökotest durchgeführten Berechnungen basieren auf falscher Methodik und falschen Annahmen und führen deshalb zu falschen Ergebnissen. Damit wird ein nachweislich effektives Produkt der betrieblichen Altersversorgung diskreditiert", schimpft Peter Schwark, Geschäftsführer „Lebensversicherung“ im GDV.

Kritikpunkte im Einzelnen
So seien unter anderem die von der Testzeitschrift zugrunde gelegten Lebenserwartungsannahmen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) für die Lebensversicherung zu niedrig. "Zum einen ist die Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten deutlich stärker gestiegen als von Destatis prognostiziert". Der Grund sei unter anderem der enorme medizinische Fortschritt. Zum anderen müssten Lebensversicherer im Unterschied zum Statistischen Bundesamt vorsichtig und mit Sicherheitsmargen rechnen, weil sie Rentenfaktoren von bis zu 60 Jahren und mehr garantieren.

Auch bleibe die gesetzlich vorgeschriebene Überschussbeteiligung der Versicherten an allen Risikoüberschüssen in den Berechnungen von Ökotest entgegen anderslautender Behauptung unberücksichtigt. Dieser Fehler in der Analyse erkläre, warum die im Test berechneten Renditen für die Rentenphase etwa einen Prozent niedriger ausfallen als für die Ansparphase.

Einen weiteren methodischen Fehler sieht Schwark in der Hypothese, die Bundesbürger könnten durch das regelmäßige Kaufen von Bundesanleihen einen sicheren Zins nach Kosten von 4,45 Prozent erwirtschaften. "Diese Annahme ignoriert nicht nur die Kosten, die damit verbunden sind, Monat für Monat bei der Hausbank für etwa 50 Euro Bundesanleihen zu ordern. Verkannt wird auch, dass das Zinsniveau stark schwankt. Noch 2005 lag das Zinsniveau bei nur drei Prozent. Demgegenüber bieten Lebensversicherungen eine unerreichte Kalkulationssicherheit."

Offenlegung der Methoden gefordert
Der GDV sieht Ökotest daher in der Pflicht, "seine Methoden künftig in Fachbeiräten gegenüber Praktikern und Branchenexperten zur Diskussion zu stellen". Der Verband empfiehlt seinen Mitgliedsunternehmen, eine Testteilnahme davon abhängig zu machen, dass die Testmethodik zur eigenen fachlichen Prüfung offengelegt wird.

Foto: Pixelio.de

Autor(en): Versicherungsmagazin

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