Viele Versicherer rücken immer stärker davon ab, Vorsorgelösungen mit Garantien anzubieten. Denn Garantien kosten Rendite. Manche schaffen zum Beispiel die 100-Prozent-Garantien ab, senken sie bis auf 60 Prozent ab. Allianz und R+V waren einer der ersten Versicherer, die in diese Richtung gingen.
„Garantien sind auch im Nullzinsumfeld wichtig und sinnvoll.“ Das betont Jürgen Bierbaum, Vorstandsmitglied der Deutschen Aktuarvereinigung e.V. (DAV), auch in der neuen Folge der Videoreihe #extrapoliert. Gleichzeitig gibt er aber auch zu bedenken, dass mit Blick auf den Begriff der Garantien umgedacht werden müsste.
Sichtweise aber nicht mehr sinnvoll und zeitgemäß
Bislang seien diese häufig als mindestens erwartete Rendite verstanden worden. „In Anbetracht von Kapitalmarktzinsen von null oder weniger ist diese Sichtweise aber nicht mehr sinnvoll und zeitgemäß. Vielmehr sind Garantien heutzutage Verlustbegrenzer für den Fall sehr schlechter Kapitalmarktentwicklungen“, ergänzt Bierbaum.
Um diese Aufgabe als untere Schranke zu erfüllen, dürfe das Garantieniveau aus aktuarieller Sicht nicht zu hoch sein. „Denn sonst sind die Unternehmen nicht mehr in der Lage, ihre Kapitalanlagen ertragsreich zu diversifizieren“, führte Dr. Bierbaum aus. Besonders wichtig sind Garantien nach seiner Überzeugung in der Rentenbezugsphase. „Die Menschen wollen verlässlich wissen, was sie im hohen Alter lebenslang mindestens zur Absicherung ihrer Grundbedürfnisse zur Verfügung haben“, betont Bierbaum.
"Garantien sind heutzutage Verlustbegrenzer für den Fall sehr schlechter Kapitalmarktentwicklungen."
Durch langfristig ausgerichtete, kollektive Kapitalanlage gegeben
Dieses Sicherungsnetz sei durch eine langfristig ausgerichtete, kollektive Kapitalanlage gegeben, ganz so wie sie Lebensversicherer und Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung organisieren würden.
Die neue Folge der DAV-Videoreihe #extrapoliert finden Sie hier.
Quelle: DAV
Autor(en): versicherungsmagazin.de