Fitness-Studios: Attraktive Partner für Krankenversicherungen

Während die Gesetzlichen Krankenversicherungen
(GKV) gerade erst die Fitness-Studios für sich entdecken, um ein
gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten zu fördern, haben
sie verschiedene private Krankenversicherungen (PKV) schon seit
längerem im Fokus. So gibt es beispielsweise Tarife, die PKV-Kunden bei guter körperlicher Fitness und regelmäßigen Besuchen eines Fitness-Studios deutliche Rabatte einräumen. Allerdings sind
derartige Angebote in Deutschland noch weit von einem Durchbruch
entfernt. In Südafrika hingegen setzen Krankenversicherungen
ähnliches bereits bei rund einer Million Versicherten erfolgreich
ein.

Eine Untersuchung des Forschungs- und Beratungsunternehmens TNS Infratest (München) hat das künftige Potential von Kooperationen zwischen Krankenversicherungen und Fitness-Studios oder Wellness-Einrichtungen unter die Lupe genommen. Für diese aktuelle Untersuchung im Rahmen einer repräsentativen, kontinuierlich erhobenen Mehrbezieherstudie hat TNS Infratest in diesem Herbst mehr als 2.500 Personen befragt.

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, daß die Krankenversicherungen und Krankenkassen mit ihren Überlegungen
durchaus die Kundenwünsche treffen. So sehen mehr als 57 Prozent der Deutschen in Fitness- oder Sport-Studios und rund 54 Prozent in
Wellness-Einrichtungen geeignete Kooperationspartner für
Krankenversicherungen. Dabei halten vor allem die 14- bis 49-Jährigen eine Zusammenarbeit mit Fitness-Studios für sinnvoll. Für jeweils mehr als 40 Prozent der privat bzw. gesetzlich Krankenversicherten sind Fitness-Studios interessant, wobei jeder Fünfte von ihnen zumindest gelegentlich ein Fitness-Studio besucht (PKV-Kunden 21 Prozent, freiwillige GKV-Mitglieder 24 Prozent).
Wellness-Einrichtungen interessieren mit 35 Prozent mehr freiwillige
Mitglieder gesetzlicher Krankenkassen als privat Versicherte mit 27
Prozent. Genutzt werden solche Einrichtungen momentan von neun Prozent der freiwilligen GKV-Mitglieder sowie privat Krankenversicherten.

Die Studie verdeutlicht, daß die Krankenversicherten bei solchen
Kooperationen mit handfesten Vorteilen rechnen: Von einer
Zusammenarbeit zwischen Krankenversicherungen und Fitness- bzw.
Sport-Studios versprechen sich 46 Prozent der privat Versicherten vor allem einen günstigeren Mitgliedsbeitrag, gefolgt von einer
individuellen Betreuung wie z.B. einem persönlichen Trainingsplan (36
Prozent) und einer professionellen fachlichen Betreuung (33
Prozent).

Auch bei den freiwillig gesetzlich Versicherten erwartet fast die
Hälfte von dieser Kooperation gleichermaßen einen günstigeren
Mitgliedsbeitrag sowie eine hohe Qualität in der fachlichen
Betreuung. Etwas geringer fällt die Erwartung (39 Prozent) an eine
durch die Kooperation bewirkte individuellere Betreuung aus.

Von der Kooperation zwischen Krankenversicherungen und
Wellness-Einrichtungen versprechen sich 28 Prozent günstigere
Angebote oder Rabatte von der Wellness-Einrichtung. Mehr als die
Hälfte der freiwilligen GKV-Mitglieder (54 Prozent) und privat
Krankenversicherten (51 Prozent) geht bei der privaten
Krankenversicherung von einem Beitragsnachlass aus, wenn sie
regelmäßig das jeweilige Fitness-Studio besuchen.

"Hier gibt es interessante Kooperationsmöglichkeiten für
Krankenversicherungen, die für ihre Kunden und potentiellen Kunden
attraktiv sind und damit zur Kundengewinnung und Kundenbindung
beitragen können", sagt Manfred Kreileder, Finanzmarktexperte bei TNS Infratest.

So wundert es kaum, wenn das erfolgreiche Modell in Südafrika
demnächst in England übertragen wird und einen Trend auch in
Deutschland auslösen kann: Daß nämlich private Krankenversicherungen anfangen Kunden zu belohnen, die in Fitness-Studios oder Wellness-Einrichtungen konsequent etwas für ihre körperliche Fitness und damit für ihre Gesundheit tun.

Quelle: TNS Infratest

Autor(en): Susanne Niemann

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