Die International Financial Reporting Standards Foundation (IFRS-Stiftung) hat sich entschieden, das International Sustainability Standards Board (ISSB) in Frankfurt anzusiedeln. Unternehmen wie das Bankhaus Metzler begrüßen diese Entscheidung.
Das ISSB soll unter dem Dach der IFRS-Stiftung internationale Standards für Nachhaltigkeit in der Finanzbranche entwickeln. Die IFRS-Stiftung ist eine gemeinnützige private Organisation, die mit dem Ziel gegründet wurde, hochwertige globale Rechnungslegungsstandards festzulegen. Mit der Gründung des ISSB will die IFRS-Stiftung die wachsende Bedeutung eines einheitlichen und international anerkannten Nachhaltigkeitsreportings unterstreichen.
In Frankfurt sollen künftig globale Berichtsstandards geprägt werden
„Der Finanzplatz Frankfurt wird eine Vorreiterrolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen Finanzwirtschaft einnehmen. Frankfurt wird in Zukunft das Finanzzentrum sein, von dem aus globale Berichtsstandards für Nachhaltigkeitskriterien geprägt werden“, ist Gerhard Wiesheu, Vorstand des Bankhauses und als Partner verantwortlich für das Geschäftsfeld Asset Management, überzeugt.
Das Thema Nachhaltigkeit spielt im Metzler Asset Management bereits seit über 20 Jahren eine wichtige Rolle. Neben rein finanziellen Kriterien berücksichtigt Metzler Asset Management im Investmentprozess auch, wie Unternehmen ökologische, soziale und Aspekte der Unternehmensführung handhaben – auch ESG-Kriterien genannt.
Unterstützer aus Finanzbranche, Industrie, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft
Die offizielle Bewerbung Frankfurts wurde von der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance, der Value Balancing Alliance und der Wirtschaftsförderung Frankfurt koordiniert und eingereicht. Die Bewerbung fand mehr als 180 Unterstützer aus Finanzbranche, Industrie, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Frankfurt hat somit Mitbewerber aus Kanada, Japan, Südkorea, Großbritannien und der Schweiz hinter sich gelassen.
Deutsche Bank und Green Climate Fund unterstützen Dekarbonisierung in Afrika
Die Deutsche Bank und der Green Climate Fund (GCF) haben eine Vereinbarung unterzeichnet, mit der sich der GCF verpflichtet, 80 Millionen US-Dollar als Start- und Ankerinvestor für ein Investitionsprogramm in erneuerbare Energien bereitzustellen. Die DWS Group wird das Programm umsetzen und hat sich verpflichtet, drei Prozent der erwarteten Investitionsfazilität (IF) in Höhe von 500 Millionen US-Dollar beizusteuern. (IF ist einen revolvierenden Fonds, der Rückzahlungen neu investiert und sich somit selbst trägt. Der Fonds deckt den Kapitalbedarf für Investitionsprojekte in der Region und bietet dazu flexible, risikotragende Instrumente an. Die Mittel dafür kommen aus den EU-Ländern.)
Das Programm wird in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara vom Sustainable Investments Team der DWS umgesetzt. Die offizielle Unterzeichnung fand auf der COP26 in Glasgow statt, die von der Deutschen Bank ausgerichtet wurde und an der Vertreter aller drei Institutionen teilnahmen.
Programm investiert in innovative Lösungen
Das Green Energy Investment Programm investiert in innovative Lösungen, die die Dekarbonisierung der Energieerzeugung für Industrie und Haushalte in afrikanischen Ländern südlich der Sahara unterstützen wollen.
Das Programm soll sich auf Märkte konzentrieren, in denen die Stromversorgung ineffizient, übermäßig teuer und unzureichend ist, um ein schnelles Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Es will die Verlagerung der Stromerzeugung weg von zentralen Großkraftwerken hin zu einer dezentralen, verbrauchsnahen Erzeugung erneuerbarer Energien unterstützen. Dieses Programm wird in die Erzeugung erneuerbarer Energie investieren und KMUs und Verbrauchern den Zugang zu zuverlässiger und erschwinglicher Energie ermöglichen.
Hin zu einer treibhausgasneutralen Energieversorgung
Es hat Zielvorgaben festgelegt, um die Fortschritte während des Investitionszeitraums zu überwachen und den Beitrag zur Marktveränderung in den Zielländern hin zu einer treibhausgasneutralen Energieversorgung zu messen. Der GCF - ein wesentliches Element des historischen Pariser Abkommens - ist der weltweit größte Klimafonds, der die Entwicklungsländer dabei unterstützen soll, ihre national festgelegten Beiträge (Nationally Determined Contributions; NDC) in Richtung einer emissionsarmen und klimaresistenten Entwicklung umzusetzen.
Quellen: Bankhaus Metzler, DWS Group
Autor(en): versicherungsmagazin.de