Gerade erst hat Talanx-Chef Wolf-Dieter Baumgartl die Neue Leben als Konzern-Tochter adoptiert, schon steht ihm der Sinn nach weiteren Zukäufen. Die Kassen sind gut gefüllt bei der Talanx-Holding, zu der unter anderem die Gesellschaften der HDI-Gruppe, der Aspecta, Hannover Rück sowie Ampega zählen.
Rund 1,5 Milliarden Euro könnte Baumgartl ohne Probleme "locker machen", um einen großen Erstversicherer unter das Talanx-Dach zu holen. Wenn das nicht glückt, erwägt Baumgartl weiterhin den Gang an die Börse ("Das könnten wir sofort realisieren – plus der drei bis vier Monate, die für die formalen Voraussetzungen des Going Public eingerechnet werden müssten.")
Zahlreiche Spekulationen
Derzeit wird viel über die Möglichkeiten der Talanx-Zukäufe spekuliert. Gebe es vielleicht doch noch einen Weg, Gesellschaften aus dem Gerling-Konzern herauszukaufen? Baumgartl: "Dazu sage ich nichts." Auch die Vermutung, dass die DBV-Winterthur für den Versicherungsriesen in Hannover interessant sein könnte, wird abgewiegelt. Baumgartl: "Wir halten nur die Augen offen."
Und weiter lässt er wissen: "Wir betreiben eine Vielzahl von LV-Boutiquen." Das Geschäft mit der Mehr-Marken-Strategie sei lohnend. Nicht zuletzt sind Töchter im Talanx-Konzern Marktführer in der Restschuldversicherung.
Wenig gelungen?
Der letzte Talanx-Neuerwerb im Segment der Lebensversicherer, die Neue Leben Gruppe aus Hamburg, wird von Branchenbeobachtern als wenig gelungen bezeichnet, weil der erhoffte Ausbau des Bankenvertriebs-Weges durch die Neue Leben nicht greifen könne. Es existiert ein internes Papier bei den Sparkassen (über deren Tresen die meisten Verträge der Neue Leben an den Mann und die Frau vermittelt wurden), das besagt, dass die Sparkassen künftig die Neue-Leben-Produkte aus ihrem Angebot streichen.
Baumgartl: "Das interessiert uns nicht." Es handelt sich bei den Verweigerer-Sparkassen um kleinere Mitglieder im öffentlich rechtlichen Verbund. Die Verträge der Talanx mit den ehemaligen Haupteigentümern, Hamburger Sparkasse und Bremer Sparkasse, sehen langjährige exklusive Vertriebsvereinbarungen vor (Baumgartl: "Sonst hätten wir den Vertrag gar nicht unterschrieben."). Die Talanx AG wurde damit Eigentümer von 60 Prozent minus eine Aktie an der Neue Leben Gruppe. Außerdem erwarb Talanx etwas mehr als 74 Prozent an der Neue Leben Pensionskasse.
Dollar-Schwäche drückt das Ergebnis
Insgesamt und für den gesamten Talanx-Konzern ist Baumgartl mit dem Geschäftsjahr 2004 zufrieden. Allerdings haben die Dollar-Schwäche (und die Euro-Stärke) einen Strich durch die Rechnung gemacht, noch höhere Gewinne einfahren zu können. Die Strategie der Talanx heiße Unabhängigkeit, Diversifizierung, Wachstum, antizyklisches Verhalten und Wertsteigerung. Daran halte man sich mit Erfolg.
Mit einer Steigerung des operativen Ergebnisses (EBIT – Earnings before interest and taxes) um 20,0 Prozent auf erwartete 990 Millionen Euro übertrifft nach Aussagen des Talanx-Chefs erneut den Spitzenwert des Vorjahres. Neben der positiven Entwicklung in den Konzernsegmenten Rückversicherung, Erstversicherung Leben und Finanzdienstleistungen habe auch der Ertrag aus dem im Februar 2004 durchgeführten Secondary Public Offering (SPO) der Hannover Rück zur Höhe des Ergebnisses beigetragen. Damals hat die Talanx AG ihren Anteil an der Hannover Rück auf 51,2 Prozent reduziert.
Negative Einflüsse auf das Ergebnis entstanden hauptsächlich durch die Schadenentwicklung (schweren Sturmereignissen im Süden der Vereinigten Staaten) im Segment Erstversicherung Schaden/Unfall, berichtete Baumgartl.
Beachtliche Erfolge
Mit beachtlichen Erfolgen schließe kleinste Segment in der Talanx-Gruppe, die Finanzdienstleistungen, das Jahr ab. Hier böten speziell die Ampega-Gesellschaften zum einen Asset Management für den Talanx-Konzern inklusive ergänzender Dienstleistungen und fungieren zum anderen als Kapitalanlagegesellschaft für institutionelle und Retail-Kunden. Zum Produkt-Angebot gehören Spezialfonds, Publikumsfonds und institutionelle Vermögensverwaltung. Ampega gelang 2004 die Übernahme des gesamten Asset Managements zweier Krankenversicherer, einer Versicherungsgruppe und eines Rechtsschutzversicherers mit einem Gesamtvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro. Die Ampega-Erträge insfgesamt werden bis zum Jahresende um 51,5 Prozent auf 48 (32) Millionen Euro gesteigert, erläuterte Baumgartl. Das operative Ergebnis werde sich von 9 auf 22 Millionen Euro mehr als verdoppeln.
Die Talanx AG und ihre zahlreichen Gesellschaften werden nach Aussagen ihres vorstandsvorsitzenden auch im Jahr 2005 ihre ertragsorientierte Zeichnungspolitik in allen Segmenten fortsetzen. Ertragssteigerungen werden insbesondere im versicherungstechnischen Ergebnis erwartet.
Rund 1,5 Milliarden Euro könnte Baumgartl ohne Probleme "locker machen", um einen großen Erstversicherer unter das Talanx-Dach zu holen. Wenn das nicht glückt, erwägt Baumgartl weiterhin den Gang an die Börse ("Das könnten wir sofort realisieren – plus der drei bis vier Monate, die für die formalen Voraussetzungen des Going Public eingerechnet werden müssten.")
Zahlreiche Spekulationen
Derzeit wird viel über die Möglichkeiten der Talanx-Zukäufe spekuliert. Gebe es vielleicht doch noch einen Weg, Gesellschaften aus dem Gerling-Konzern herauszukaufen? Baumgartl: "Dazu sage ich nichts." Auch die Vermutung, dass die DBV-Winterthur für den Versicherungsriesen in Hannover interessant sein könnte, wird abgewiegelt. Baumgartl: "Wir halten nur die Augen offen."
Und weiter lässt er wissen: "Wir betreiben eine Vielzahl von LV-Boutiquen." Das Geschäft mit der Mehr-Marken-Strategie sei lohnend. Nicht zuletzt sind Töchter im Talanx-Konzern Marktführer in der Restschuldversicherung.
Wenig gelungen?
Der letzte Talanx-Neuerwerb im Segment der Lebensversicherer, die Neue Leben Gruppe aus Hamburg, wird von Branchenbeobachtern als wenig gelungen bezeichnet, weil der erhoffte Ausbau des Bankenvertriebs-Weges durch die Neue Leben nicht greifen könne. Es existiert ein internes Papier bei den Sparkassen (über deren Tresen die meisten Verträge der Neue Leben an den Mann und die Frau vermittelt wurden), das besagt, dass die Sparkassen künftig die Neue-Leben-Produkte aus ihrem Angebot streichen.
Baumgartl: "Das interessiert uns nicht." Es handelt sich bei den Verweigerer-Sparkassen um kleinere Mitglieder im öffentlich rechtlichen Verbund. Die Verträge der Talanx mit den ehemaligen Haupteigentümern, Hamburger Sparkasse und Bremer Sparkasse, sehen langjährige exklusive Vertriebsvereinbarungen vor (Baumgartl: "Sonst hätten wir den Vertrag gar nicht unterschrieben."). Die Talanx AG wurde damit Eigentümer von 60 Prozent minus eine Aktie an der Neue Leben Gruppe. Außerdem erwarb Talanx etwas mehr als 74 Prozent an der Neue Leben Pensionskasse.
Dollar-Schwäche drückt das Ergebnis
Insgesamt und für den gesamten Talanx-Konzern ist Baumgartl mit dem Geschäftsjahr 2004 zufrieden. Allerdings haben die Dollar-Schwäche (und die Euro-Stärke) einen Strich durch die Rechnung gemacht, noch höhere Gewinne einfahren zu können. Die Strategie der Talanx heiße Unabhängigkeit, Diversifizierung, Wachstum, antizyklisches Verhalten und Wertsteigerung. Daran halte man sich mit Erfolg.
Mit einer Steigerung des operativen Ergebnisses (EBIT – Earnings before interest and taxes) um 20,0 Prozent auf erwartete 990 Millionen Euro übertrifft nach Aussagen des Talanx-Chefs erneut den Spitzenwert des Vorjahres. Neben der positiven Entwicklung in den Konzernsegmenten Rückversicherung, Erstversicherung Leben und Finanzdienstleistungen habe auch der Ertrag aus dem im Februar 2004 durchgeführten Secondary Public Offering (SPO) der Hannover Rück zur Höhe des Ergebnisses beigetragen. Damals hat die Talanx AG ihren Anteil an der Hannover Rück auf 51,2 Prozent reduziert.
Negative Einflüsse auf das Ergebnis entstanden hauptsächlich durch die Schadenentwicklung (schweren Sturmereignissen im Süden der Vereinigten Staaten) im Segment Erstversicherung Schaden/Unfall, berichtete Baumgartl.
Beachtliche Erfolge
Mit beachtlichen Erfolgen schließe kleinste Segment in der Talanx-Gruppe, die Finanzdienstleistungen, das Jahr ab. Hier böten speziell die Ampega-Gesellschaften zum einen Asset Management für den Talanx-Konzern inklusive ergänzender Dienstleistungen und fungieren zum anderen als Kapitalanlagegesellschaft für institutionelle und Retail-Kunden. Zum Produkt-Angebot gehören Spezialfonds, Publikumsfonds und institutionelle Vermögensverwaltung. Ampega gelang 2004 die Übernahme des gesamten Asset Managements zweier Krankenversicherer, einer Versicherungsgruppe und eines Rechtsschutzversicherers mit einem Gesamtvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro. Die Ampega-Erträge insfgesamt werden bis zum Jahresende um 51,5 Prozent auf 48 (32) Millionen Euro gesteigert, erläuterte Baumgartl. Das operative Ergebnis werde sich von 9 auf 22 Millionen Euro mehr als verdoppeln.
Die Talanx AG und ihre zahlreichen Gesellschaften werden nach Aussagen ihres vorstandsvorsitzenden auch im Jahr 2005 ihre ertragsorientierte Zeichnungspolitik in allen Segmenten fortsetzen. Ertragssteigerungen werden insbesondere im versicherungstechnischen Ergebnis erwartet.
Autor(en): Ellen Bocquel