Facebook will sich ganz neu erfinden. Es soll ein regelrechter Marktplatz werden. Daher sollten Vermittler, Makler und Versicherer diese Entwicklung genau verfolgen und sich intensiver oder erstmalig mit Facebook befassen. Das meint zumindest Marko Petersohn. Der Berater unterstützt Versicherer und Krankenkassen bei ihrer „Positionierung und Digitalisierung“ in Sozialen Medien (www.as-im-aermel.de).
Angeblich möchte Facebook dem chinesischen Wechat nacheifern. Mit diesem ursprünglichen Chat-Dienst für Smartphones kann man heute laut Wikipedia (wikipedia.org/wiki/Wechat) "Audionachrichten versenden, Videotelefonate führen, Fotos, Videos, Kontaktinformationen teilen, Taxis, Lebensmittel oder Essen bestellen, Restaurant- und Stromrechnungen bezahlen, Sticker kaufen, Jobs oder Leute in der Nähe suchen, Arzttermine buchen oder Visa für die USA beantragen.“ Wechat ist laut Petersohn heute Dreh- und Angelpunkt der Online-Kommunikation in China.
Will verlorenes Vertrauen zurückgewinnen
Facebook selbst stellt seine Reformen unter das Motto „the future is private“. Damit wolle der Konzern nach verschiedenen Skandalen wieder mehr Vertrauen aufbauen. Eine sehr hohe Datensicherheit sei zudem notwendig, wenn Facebook künftig erfolgreich zum Multimarktplatz mutieren will. Kernelemente sind hohe Verschlüsselung, verkürzte Datenhaltung und sichere Datenspeicher. Außerdem wolle Facebook selbst keinen Zugriff mehr auf die Daten der Nutzer haben und diese ebenso vor dem unberechtigten Zugriff von Regierungen schützen.
In Indien habe der Digitalkonzern zudem die WhatsApp-Payment-Funktion umfangreich getestet. Noch in diesem Jahr sollen die Pläne für diese Funktion vorgestellt werden. Das ist nach Einschätzung von Petersohn einer der Hauptgründe, warum Facebook Privatsphäre, Datenschutz und Vertrauen so hoch priorisiert. Wenn der Konzern sich als Online-Händler der Zukunft aufstellen wolle, brauche er das absolute Vertrauen seiner Nutzer.
Ein Plan: Direkt im Messenger Termine buchen
Für Vermittler und Makler besonders relevant sind nach Einschätzung von Petersohn angekündigte Veränderungen beim Facebook Messenger. So soll demnächst das Buchen von Terminen sofort möglich sein. Der Nachrichtenkanal müsse nicht mehr verlassen werden. Gleichzeitig soll der Dienst deutlich schneller werden und weniger Speicherplatz benötigen. Petersohn: „Damit soll der Messenger auf jedem Endgerät und mit jeder Netzgeschwindigkeit funktionieren.“
Zudem soll es künftig ein ganz neues Design geben, bei dem Gruppen in den Mittelpunkt rücken und Informationen schneller gefunden werden können. Unter anderem sollen Job-Gruppen eine neue Vorlage für Arbeitgeber erhalten, um Stellenangebote zu veröffentlichen. Gleichzeitig soll es einfachere Möglichkeiten für Arbeitssuchende geben, den Arbeitgeber zu informieren und sich direkt über Facebook zu bewerben.
„Stories“ werden wichtiger und das Format der Zukunft
„Stories“ würden mehr in den Mittelpunkt rücken und das Social-Media-Format der Zukunft werden. Für so genannte Fan-Seiten sollten schon aktive Facebook-Nutzer mit einem Relaunch abwarten. Der Berater erwartet hier ebenfalls bald deutliche Änderungen. Bereits entwickelt hat Facebook neue Funktionen im Online-Shopping. „So können Nutzer auf Instagram und WhatsApp künftig Produkte direkt in der App kaufen“, erläutert der Experte. Bei WhatsApp werde die Business-Funktion um „Business Catalogs“ erweitert: Hier könnten die Anbieter ihre Produkte auflisten, die die Nutzer dann ebenfalls direkt in der App kaufen können.
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek