Europäische Versicherer werden zunehmend nachhaltiger

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Aberdeen Standard Investments (ASI) hat zusammen mit dem Strategieberatungsunternehmen Indefi eine Umfrage in den fünf wichtigsten Versicherungsmärkten Europas – Deutschland, Schweiz, Frankreich, Italien und Großbritannien – durchgeführt. Das Thema: Wie Versicherer bei Ihren Investments mit Nachhaltigkeitsfragen umgehen.  

Auf dieser Grundlage wurde die Studie mit dem Titel „Sustainable investment in European insurance“ erstellt. Ein Ergebnis: Die Hauptmotivation für deutsche Versicherer zur Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und Governance-Faktoren (ESG-Faktoren) ist derzeit vor allem das Risikomanagement – rund 60 Prozent der Befragten gaben dies an. Nur eine Minderheit der Versicherer (20 Prozent) sieht die Integration von ESG-Kriterien als eine Anlagechance oder ein Marketingthema. Befragt wurden die Chief Investment Officer (CIOs) von 60 europäischen Versicherungsgesellschaften.

Der größte Fokus der Versicherer liegt auf dem Thema Klimawandel

Europaweit sind viele Versicherer dabei, ESG-Kriterien in ihre Anlagepolitik stärker zu integrieren, wobei die größeren Versicherer tendenziell weiter sind als die kleineren Gesellschaften. Bisher spielen die ökologischen Aspekte die größte Rolle, was der besseren Messbarkeit dieses Faktors sowie der größeren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit geschuldet ist. Insbesondere liegt der größte Fokus der Versicherer – nicht zuletzt aufgrund der Regulierungsvorgaben – auf dem Thema Klimawandel, wo man sich auf den CO2-Fußabdruck und Netto-Null-Ziele konzentriert.

Professor Hartmut Leser, CEO der Aberdeen Standard Investments Deutschland AG, zur Situation in Deutschland:
„Wie in anderen europäischen Ländern sind es in Deutschland die größeren Versicherer, die das Thema ESG bisher mit Hochdruck vorangetrieben haben. Seit die europäische Offenlegungsverordnung in Kraft ist, sind aber auch die kleineren und mittelgroßen Gesellschaften zunehmend auf das Thema fokussiert. Die veränderte Wahrnehmung von ESG- und insbesondere Klima-Themen in der Öffentlichkeit spielen auch bei Versicherungsunternehmen eine wichtige Rolle. In dieser Hinsicht nimmt in erster Linie die Lebensversicherungs-Branche eine Vorreiterrolle ein.“

 

Versicherer haben immer höhere Erwartungen an Vermögensverwalter

Nach Einschätzung von ASI würden viele Versicherer in Europa die Umsetzung ihrer ESG-Ziele auf ihre externen Asset-Manager auslagern, die zunehmend gut positioniert seien, um dieser Aufgabe gerecht zu werden. Die Fähigkeiten und Ressourcen bezüglich ESG würden damit zunehmend zu einem wichtigen Kriterium bei der Managerauswahl.

Aus der Umfrage gehe überdies hervor, dass die meisten Versicherer immer höhere Erwartungen an Vermögensverwalter hätten. Ein Großteil der Umfrageteilnehmer (81 Prozent der europäischen Versicherer) hätte angegeben, die nachhaltige Anlagepolitik auch auf ausgelagerte Anlagen anzuwenden, und ESG-Kriterien zunehmend zum Bestandteil von Ausschreibungen zu machen (35 Prozent der Befragten).

Quelle: ASI

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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