Gute Nachricht für den Euro: Im Euro-Raum wollen mehr Sparer und private Anleger als vor einem Jahr die gemeinsame Währung behalten. Das geht aus dem GfK-Investmentbarometer 2013 hervor. Die internationale Studie des GfK Vereins untersucht unter anderem, auf welche Weise die Bürger Geld beiseitelegen und welche Anlageformen sie attraktiv finden. In Fragen der Altersvorsorge vertrauen die Deutschen den Banken und ihrer Regierung beispielsweise weniger als andere Völker. Und das Eigenheim ist nach wie vor die Wunschanlage Nummer 1.
65 Prozent der befragten Deutschen, 75 Prozent der Italiener und 80 Prozent der Niederländer sprechen sich dafür aus, am Euro festzuhalten statt zu ihrer früheren nationalen Währung zurückzukehren. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Zuspruch für die Gemeinschaftswährung in fast allen in die Befragung einbezogenen Euro-Ländern gestiegen, in Deutschland beispielsweise um acht Prozentpunkte. Eine Ausnahme bildet Griechenland: hier wollen nur noch 76 Prozent am Euro festhalten, im Vorjahr waren es noch 81 Prozent. Ebenfalls skeptischer als im vergangenen Jahr äußern sich die Bürger zweier EU-Länder, die den Euro nicht eingeführt haben: 90 Prozent der Polen und 93 Prozent der Schweden wollen ihre nationale Währung behalten. Zuvor waren es noch 84 beziehungsweise 88 Prozent.
Geringes Vertrauen in EZB
Eine Sorge treibt länderübergreifend die Mehrheit der Befragten um. Sie befürchten, dass die Preise jährlich um mehr als zwei Prozent steigen. Das ergibt sich aus dem geringen Vertrauen, das die Sparer und privaten Anleger der Europäischen Zentralbank (EZB) entgegenbringen. Gefragt wurde, ob es der EZB gelingen werde, die Inflationsrate in den kommenden fünf Jahren im Euro-Raum stabil zu halten. Die Antworten fielen überwiegend negativ aus. Nur etwas mehr als ein Viertel der befragten Deutschen hält es für wahrscheinlich, dass die EZB ihr Ziel erreicht, die Inflation durchschnittlich bei maximal zwei Prozent pro Jahr zu halten. In Portugal sind dieser Ansicht sogar nur 14 Prozent.
Ähnlich kritisch wie die Erfolgsaussichten der EZB - wenn auch in einigen Ländern etwas besser als im Vorjahr - beurteilen die Bürger das Krisenmanagement ihrer Regierungen. 44 Prozent der privaten Finanzentscheider in Deutschland meinen, die Bundesregierung versage bei diesem Thema. Im Jahr zuvor waren es allerdings noch 63 Prozent. Signifikant verbessert hat sich die Zustimmung für die italienische Regierung: Gaben letztes Jahr noch 75 Prozent der italienischen Privatanlager ihrer Regierung schlechte Noten im Umgang mit der Krise, so sind es heute zur noch 55 Prozent. Kritischer als zuvor äußern sich die Polen: etwas mehr als die Hälfte bemängelt den Umgang ihrer Regierung mit der Krise.
Deutsche misstrauen Angeboten zur Altersvorsorge
Was ihre Altersvorsorge anbelangt, zeigen sich private Sparer und Anleger in Deutschland deutlich argwöhnischer als etwa Franzosen und vor allem US-Amerikaner. Nur knapp ein Viertel aller Befragten in Deutschland gibt an, der Bundesregierung zu vertrauen. 19 Prozent würden sich an Versicherungen wenden, 14 Prozent an Banken. 55 Prozent halten weder staatliche noch privatwirtschaftliche Angebote für vertrauenswürdig. Zum Vergleich die Ergebnisse aus Frankreich: 33 Prozent der Befragten vertrauen der Regierung, 29 Prozent den Banken und 20 Prozent den Versicherern. In den USA ist bei der Altersvorsorge vor allem das Vertrauen in die Banken mit 56 Prozent Zustimmung überdurchschnittlich groß. Außerdem halten viele US-Bürger auch Institutionen für verlässlich, die für die meisten Europäer nicht in Frage kommen: Investmentgesellschaften erhalten mit 35 Prozent genauso viel Zustimmung wie die Regierung.
Frauen scheuen Aktien
Unterschiede in den Ansichten und im Verhalten der privaten Sparer und Anleger zeigen sich nicht nur im Ländervergleich. Auch das Geschlecht, das Alter und die finanzielle Situation spielen eine wesentliche Rolle. So ist in Deutschland die Bereitschaft, in Aktien zu investieren, vergleichsweise gering. Ganz besonders zurückhaltend sind die Frauen. Nur knapp sieben Prozent der 30- bis 49-jährigen weiblichen Sparer und Privatanleger halten Aktien, aber gut zwölf Prozent der männlichen. Eine private Rentenversicherung leisten sich tendenziell eher die Besserverdienenden. Knapp ein Viertel der Bürger mit einem Haushaltseinkommen zwischen 2.000 und 2.999 Euro haben einen entsprechenden Vertrag geschlossen. Bei denjenigen, die über weniger als 1.250 Euro im Monat verfügen, sind es lediglich sechs Prozent.
Wunsch und Wirklichkeit beim Investieren
Einige signifikante Unterschiede gibt es zwischen den tatsächlich gewählten und den für attraktiv erachteten Finanzanlagen: So geben nur 5 Prozent der Anleger in Deutschland an, in Gold investiert zu haben. 39 Prozent halten das aber für interessant. Mit einer privaten Rentenversicherung fürs Alter vorgesorgt haben 20 Prozent der Befragten, obwohl 31 Prozent diese Anlageform für attraktiv halten.
Die Rangliste der tatsächlich gewählten Sparmöglichkeiten führt in Deutschland wie in den Jahren zuvor das Eigenheim an (45 Prozent), gefolgt vom Sparbuch (43 Prozent). Bei den attraktiven Investmentformen liegt das Sparbuch mit 19 Prozent allerdings nur auf Platz zehn. An der Spitze liegt dagegen auch auf der Attraktivitätsliste das eigene Haus beziehungsweise die Eigentumswohnung: 79 Prozent der deutschen Sparer und Privatanleger halten eine eigene Immobilie für die attraktivste Wertanlage.
Zur Studie:
Das GfK-Investmentbarometer liefert Daten zum Verhalten von Privatanlegern in Europa und den USA. In der aktuellen Studie wurde im Auftrag des GfK Vereins u. a. danach gefragt, welche Finanzanlagen private Sparer besitzen und wie attraktiv sie verschiedene Sparmöglichkeiten einschätzen. Dafür wurden im Oktober und November 2012 in den Ländern Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Schweden, Spanien und den USA über 11.000 private Finanzentscheider über 14 Jahre befragt.
Quelle: GfK Verein
Bildquelle: © Dr. Klaus-Uwe Gerhardt
65 Prozent der befragten Deutschen, 75 Prozent der Italiener und 80 Prozent der Niederländer sprechen sich dafür aus, am Euro festzuhalten statt zu ihrer früheren nationalen Währung zurückzukehren. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Zuspruch für die Gemeinschaftswährung in fast allen in die Befragung einbezogenen Euro-Ländern gestiegen, in Deutschland beispielsweise um acht Prozentpunkte. Eine Ausnahme bildet Griechenland: hier wollen nur noch 76 Prozent am Euro festhalten, im Vorjahr waren es noch 81 Prozent. Ebenfalls skeptischer als im vergangenen Jahr äußern sich die Bürger zweier EU-Länder, die den Euro nicht eingeführt haben: 90 Prozent der Polen und 93 Prozent der Schweden wollen ihre nationale Währung behalten. Zuvor waren es noch 84 beziehungsweise 88 Prozent.
Geringes Vertrauen in EZB
Eine Sorge treibt länderübergreifend die Mehrheit der Befragten um. Sie befürchten, dass die Preise jährlich um mehr als zwei Prozent steigen. Das ergibt sich aus dem geringen Vertrauen, das die Sparer und privaten Anleger der Europäischen Zentralbank (EZB) entgegenbringen. Gefragt wurde, ob es der EZB gelingen werde, die Inflationsrate in den kommenden fünf Jahren im Euro-Raum stabil zu halten. Die Antworten fielen überwiegend negativ aus. Nur etwas mehr als ein Viertel der befragten Deutschen hält es für wahrscheinlich, dass die EZB ihr Ziel erreicht, die Inflation durchschnittlich bei maximal zwei Prozent pro Jahr zu halten. In Portugal sind dieser Ansicht sogar nur 14 Prozent.
Ähnlich kritisch wie die Erfolgsaussichten der EZB - wenn auch in einigen Ländern etwas besser als im Vorjahr - beurteilen die Bürger das Krisenmanagement ihrer Regierungen. 44 Prozent der privaten Finanzentscheider in Deutschland meinen, die Bundesregierung versage bei diesem Thema. Im Jahr zuvor waren es allerdings noch 63 Prozent. Signifikant verbessert hat sich die Zustimmung für die italienische Regierung: Gaben letztes Jahr noch 75 Prozent der italienischen Privatanlager ihrer Regierung schlechte Noten im Umgang mit der Krise, so sind es heute zur noch 55 Prozent. Kritischer als zuvor äußern sich die Polen: etwas mehr als die Hälfte bemängelt den Umgang ihrer Regierung mit der Krise.
Deutsche misstrauen Angeboten zur Altersvorsorge
Was ihre Altersvorsorge anbelangt, zeigen sich private Sparer und Anleger in Deutschland deutlich argwöhnischer als etwa Franzosen und vor allem US-Amerikaner. Nur knapp ein Viertel aller Befragten in Deutschland gibt an, der Bundesregierung zu vertrauen. 19 Prozent würden sich an Versicherungen wenden, 14 Prozent an Banken. 55 Prozent halten weder staatliche noch privatwirtschaftliche Angebote für vertrauenswürdig. Zum Vergleich die Ergebnisse aus Frankreich: 33 Prozent der Befragten vertrauen der Regierung, 29 Prozent den Banken und 20 Prozent den Versicherern. In den USA ist bei der Altersvorsorge vor allem das Vertrauen in die Banken mit 56 Prozent Zustimmung überdurchschnittlich groß. Außerdem halten viele US-Bürger auch Institutionen für verlässlich, die für die meisten Europäer nicht in Frage kommen: Investmentgesellschaften erhalten mit 35 Prozent genauso viel Zustimmung wie die Regierung.
Frauen scheuen Aktien
Unterschiede in den Ansichten und im Verhalten der privaten Sparer und Anleger zeigen sich nicht nur im Ländervergleich. Auch das Geschlecht, das Alter und die finanzielle Situation spielen eine wesentliche Rolle. So ist in Deutschland die Bereitschaft, in Aktien zu investieren, vergleichsweise gering. Ganz besonders zurückhaltend sind die Frauen. Nur knapp sieben Prozent der 30- bis 49-jährigen weiblichen Sparer und Privatanleger halten Aktien, aber gut zwölf Prozent der männlichen. Eine private Rentenversicherung leisten sich tendenziell eher die Besserverdienenden. Knapp ein Viertel der Bürger mit einem Haushaltseinkommen zwischen 2.000 und 2.999 Euro haben einen entsprechenden Vertrag geschlossen. Bei denjenigen, die über weniger als 1.250 Euro im Monat verfügen, sind es lediglich sechs Prozent.
Wunsch und Wirklichkeit beim Investieren
Einige signifikante Unterschiede gibt es zwischen den tatsächlich gewählten und den für attraktiv erachteten Finanzanlagen: So geben nur 5 Prozent der Anleger in Deutschland an, in Gold investiert zu haben. 39 Prozent halten das aber für interessant. Mit einer privaten Rentenversicherung fürs Alter vorgesorgt haben 20 Prozent der Befragten, obwohl 31 Prozent diese Anlageform für attraktiv halten.
Die Rangliste der tatsächlich gewählten Sparmöglichkeiten führt in Deutschland wie in den Jahren zuvor das Eigenheim an (45 Prozent), gefolgt vom Sparbuch (43 Prozent). Bei den attraktiven Investmentformen liegt das Sparbuch mit 19 Prozent allerdings nur auf Platz zehn. An der Spitze liegt dagegen auch auf der Attraktivitätsliste das eigene Haus beziehungsweise die Eigentumswohnung: 79 Prozent der deutschen Sparer und Privatanleger halten eine eigene Immobilie für die attraktivste Wertanlage.
Zur Studie:
Das GfK-Investmentbarometer liefert Daten zum Verhalten von Privatanlegern in Europa und den USA. In der aktuellen Studie wurde im Auftrag des GfK Vereins u. a. danach gefragt, welche Finanzanlagen private Sparer besitzen und wie attraktiv sie verschiedene Sparmöglichkeiten einschätzen. Dafür wurden im Oktober und November 2012 in den Ländern Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Schweden, Spanien und den USA über 11.000 private Finanzentscheider über 14 Jahre befragt.
Quelle: GfK Verein
Bildquelle: © Dr. Klaus-Uwe Gerhardt
Autor(en): versicherungsmagazin.de