Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der tatsächlichen Kosten. Mit einer privaten Pflegetagegeldversicherung kann man zusätzlich vorsorgen. Erstmals hat die Stiftung Warentest jetzt dieses Produkt bewertet. Doch nur wenige Angebote überzeugten die Tester.
Kritisches Urteil
Die Mehrzahl der privaten Pflegetagegeld-Zusatzversicherungen in Deutschland bietet nur „ausreichende“ oder „befriedigende“ Leistungen. Zu diesem kritischen Urteil gelangte die Stiftung Warentest in einer erstmals vorgenommenen Qualitäts-Beurteilung. Nur wenige Angebote seien „gut“ gewesen, ist in der Zeitschrift FINANZtest (Januar 2009) zu lesen. Die Tester haben 26 Pflegetagegeldtarife untersucht. Bewertet wurde vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis – jeweils beim Eintritt mit 45 oder 55 Jahren und für Frauen und Männer getrennt.
In allen vier Modellfällen hat die DKV Deutsche Krankenversicherung (Tarif PET) am besten abgeschnitten. Ebenfalls für „gut“ befanden die Tester VGH (Tarif PTG) und HanseMerkur (Tarif PTA). Bei Männern (55) kommen noch Bayerische Beamtenkrankenkasse und UKV hinzu (je Tarif PflegePremium). Wird zu Hause gepflegt, zahlen jedoch gerade die günstigsten Versicherer vor allem in Pflegestufe I erheblich weniger. Die höchsten Leistungen zuhause in den Pflegestufen I und II bei mindestens „befriedigenden“ weiteren Bedingungen bieten KarstadtQuelle (Tarif PT), Barmenia (PT1), Universa (PT Premium) und AXA (PTG Dyn).
Durchschnittlich länger Tagegeld für Frauen als für Männer
Private Pflegetagegeldversicherungen sind eine Möglichkeit, für den Pflegefall vorzusorgen. Wird jemand pflegebedürftig, zahlen sie pro Tag einen bestimmten Betrag. Die bewerteten Angebote zahlen bei Pflegestufe III im Pflegeheim mindestens 60 Euro pro Tag, also 1.800 Euro im Monat. Dies kostet bei Abschluss mit 45 Jahren zwischen 23 und 45 Euro Monatsbeitrag (Frauen: 38 bis 72 Euro). Wer erst zehn Jahre später unterschreibt, zahlt monatlich zwischen 39 und 74 Euro (Frauen: 62 bis 115 Euro). Grund für den Preisunterschied zwischen den Geschlechtern: Die Lebenserwartung von Männern ist geringer als von Frauen – auch als Pflegebedürftige. Im Pflegefall müssen Versicherer beim Männern im Durchschnitt deutlich kürzer Tagegeld bezahlen als für Frauen.
Wer aussteigen muss, verliert sein bis dahin eingezahltes Geld
Für alle Pflegetagegeldversicherungen gilt: Je höher das Eintrittsalter, desto höher sind auch die Beiträge. Spätestens sollte man mit Mitte 50 einsteigen, sonst werden die Beiträge auch für völlig Gesunde sehr teuer. Zudem lehnen die Versicherer ältere oder bereits kranke Interessenten häufig ab. Potenzielle Kunden sollten sich auch sicher sein, die Beiträge für den Rest des Lebens aufbringen zu können. Wer aussteigen muss, verliert sein bis dahin eingezahltes Geld.
Gute Berater achten darauf, dass im Pflegefall auch das Kleingedruckte kundenfreundlich ausfällt. Beispiel Beitragsbefreiung im Leistungsfall: Nur bei vier Angeboten muss der Kunde keine Beiträge mehr zahlen, wenn er pflegebedürftig wird: Bayerische Beamten-Krankenkasse/UKV, Düsseldorfer und Axa. Vier weitere erlassen die Beiträge zumindest ab Pflegestufe III – Barmenia, Signal-Iduna, Universa und Hallesche; die Gothaer tut dies schon ab Stufe II. Das ist eine erhebliche Erleichterung, da die Beiträge ansonsten zusätzlich zu den hohen Pflegekosten aufgebracht werden müssten.
Eigentlich erst drei Jahre nach Abschluss Anspruch auf Leistungen
Üblicherweise besteht erst drei Jahre nach Abschluss Anspruch auf Leistungen. Jeder zweite Versicherer, also 13 Anbieter, verzichten jedoch vollständig auf diese Wartezeit. VGH und LVM machen zumindest eine Ausnahme, wenn jemand durch einen Unfall pflegebedürftig wird. Fast alle Anbieter zahlen bei Pflegebedürftigkeit vom ersten Tag an. R+V und Pax-Familienfürsorge lassen den Kunden erst einmal drei Monate warten, bevor sie erstmals zahlen. Nur sechs Versicherer verlangen bei Pflegebedürftigkeit keine weiteren Nachweise als die gesetzlichen Kassen: HanseMerkur, Signal-Iduna, LVM, Central, Pax-Familienfürsorge und Düsseldorfer.
Der ausführliche Test findet sich im der Januar-Ausgabe von . Der Artikel zu Pflegetagegeld-Policen kann auch gesondert gekauft werden (kostet zwei Euro).
Kritisches Urteil
Die Mehrzahl der privaten Pflegetagegeld-Zusatzversicherungen in Deutschland bietet nur „ausreichende“ oder „befriedigende“ Leistungen. Zu diesem kritischen Urteil gelangte die Stiftung Warentest in einer erstmals vorgenommenen Qualitäts-Beurteilung. Nur wenige Angebote seien „gut“ gewesen, ist in der Zeitschrift FINANZtest (Januar 2009) zu lesen. Die Tester haben 26 Pflegetagegeldtarife untersucht. Bewertet wurde vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis – jeweils beim Eintritt mit 45 oder 55 Jahren und für Frauen und Männer getrennt.
In allen vier Modellfällen hat die DKV Deutsche Krankenversicherung (Tarif PET) am besten abgeschnitten. Ebenfalls für „gut“ befanden die Tester VGH (Tarif PTG) und HanseMerkur (Tarif PTA). Bei Männern (55) kommen noch Bayerische Beamtenkrankenkasse und UKV hinzu (je Tarif PflegePremium). Wird zu Hause gepflegt, zahlen jedoch gerade die günstigsten Versicherer vor allem in Pflegestufe I erheblich weniger. Die höchsten Leistungen zuhause in den Pflegestufen I und II bei mindestens „befriedigenden“ weiteren Bedingungen bieten KarstadtQuelle (Tarif PT), Barmenia (PT1), Universa (PT Premium) und AXA (PTG Dyn).
Durchschnittlich länger Tagegeld für Frauen als für Männer
Private Pflegetagegeldversicherungen sind eine Möglichkeit, für den Pflegefall vorzusorgen. Wird jemand pflegebedürftig, zahlen sie pro Tag einen bestimmten Betrag. Die bewerteten Angebote zahlen bei Pflegestufe III im Pflegeheim mindestens 60 Euro pro Tag, also 1.800 Euro im Monat. Dies kostet bei Abschluss mit 45 Jahren zwischen 23 und 45 Euro Monatsbeitrag (Frauen: 38 bis 72 Euro). Wer erst zehn Jahre später unterschreibt, zahlt monatlich zwischen 39 und 74 Euro (Frauen: 62 bis 115 Euro). Grund für den Preisunterschied zwischen den Geschlechtern: Die Lebenserwartung von Männern ist geringer als von Frauen – auch als Pflegebedürftige. Im Pflegefall müssen Versicherer beim Männern im Durchschnitt deutlich kürzer Tagegeld bezahlen als für Frauen.
Wer aussteigen muss, verliert sein bis dahin eingezahltes Geld
Für alle Pflegetagegeldversicherungen gilt: Je höher das Eintrittsalter, desto höher sind auch die Beiträge. Spätestens sollte man mit Mitte 50 einsteigen, sonst werden die Beiträge auch für völlig Gesunde sehr teuer. Zudem lehnen die Versicherer ältere oder bereits kranke Interessenten häufig ab. Potenzielle Kunden sollten sich auch sicher sein, die Beiträge für den Rest des Lebens aufbringen zu können. Wer aussteigen muss, verliert sein bis dahin eingezahltes Geld.
Gute Berater achten darauf, dass im Pflegefall auch das Kleingedruckte kundenfreundlich ausfällt. Beispiel Beitragsbefreiung im Leistungsfall: Nur bei vier Angeboten muss der Kunde keine Beiträge mehr zahlen, wenn er pflegebedürftig wird: Bayerische Beamten-Krankenkasse/UKV, Düsseldorfer und Axa. Vier weitere erlassen die Beiträge zumindest ab Pflegestufe III – Barmenia, Signal-Iduna, Universa und Hallesche; die Gothaer tut dies schon ab Stufe II. Das ist eine erhebliche Erleichterung, da die Beiträge ansonsten zusätzlich zu den hohen Pflegekosten aufgebracht werden müssten.
Eigentlich erst drei Jahre nach Abschluss Anspruch auf Leistungen
Üblicherweise besteht erst drei Jahre nach Abschluss Anspruch auf Leistungen. Jeder zweite Versicherer, also 13 Anbieter, verzichten jedoch vollständig auf diese Wartezeit. VGH und LVM machen zumindest eine Ausnahme, wenn jemand durch einen Unfall pflegebedürftig wird. Fast alle Anbieter zahlen bei Pflegebedürftigkeit vom ersten Tag an. R+V und Pax-Familienfürsorge lassen den Kunden erst einmal drei Monate warten, bevor sie erstmals zahlen. Nur sechs Versicherer verlangen bei Pflegebedürftigkeit keine weiteren Nachweise als die gesetzlichen Kassen: HanseMerkur, Signal-Iduna, LVM, Central, Pax-Familienfürsorge und Düsseldorfer.
Der ausführliche Test findet sich im der Januar-Ausgabe von . Der Artikel zu Pflegetagegeld-Policen kann auch gesondert gekauft werden (kostet zwei Euro).
Autor(en): Detlef Pohl