Erster Herbststurm wütet und verwirrt

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„Für Sturm Ignatz/Hendrik rechnen wir mit einem versicherten Marktschaden von 250 Millionen Euro für Deutschland“. So die Einschätzung von Onnen Siems, Geschäftsführer der aktuariellen Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK), nach dem ersten Herbststurm.

Das Sturmtief tobte sich vor allem in der Mitte Deutschlands in einem Gebiet vom Saarland bis nach Sachsen aus. In diesen Gebieten erreichten die Böengeschwindigkeiten Werte von über 100 km/h. Nur der äußerste Norden und Süden waren kaum betroffen, so die Hintergrundinformationen des Beratungsunternehmens.

Bisher fehlende Versicherungslösung für die Gefahr Sturmflut

Bei Ignatz/Hendrik handelt es sich zwar um das teuerste Sturmereignis dieses Jahres, doch mit den Milliardenschäden durch die Hagelereignisse im Juni und die Flutkatastrophe im Juli kann es bei weitem nicht verglichen werden. „Mit der Nordwestströmung und hohen Tiden an der Nordseeküste erinnerte der Sturm auch an eine bisher fehlende Versicherungslösung für die Gefahr Sturmflut“, führt Siems aus.

In der Meteorologie hätte das erste Sturmtief der Saison 2021/22 für Verwirrung gesorgt. Hätten die Prognosen im Vorfeld noch weit auseinandergelegen, hätte sich dann zu Beginn der Woche abgezeichnet, dass es einen Sturm geben würde. Die gemessenen Windwerte am Donnerstag hätten noch über den vorhergesagten gelegen.

Was nun? Ignatz oder Hendrik?

Zusätzliches Kuddelmuddel hätte es auch durch eine unterschiedliche Namensgebung gegeben, so die Anmerkung der Beratungsgesellschaft. Während viele Wetteranbieter von Sturm „Ignatz“ gesprochen hätten, korrigierte sich der Deutsche Wetterdienst später und ordnete die Windgeschwindigkeiten am Donnerstag dem Tief „Hendrik II“ zu.

Die Namensgebung der Tief- und Hochdruckgebiete erfolgt durch das Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin. Die Namensgebung ist international nicht einheitlich. So heißt der Sturm in Frankreich zum Beispiel „Aurore“.

Hintergrundinformationen

Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) wurde 1998 in Köln als erste deutsche aktuarielle Beratungsgesellschaft gegründet und begleitet Schaden- und Unfallversicherer in strategischen und operativen Fragen. Schwerpunkte liegen in Datenpools, Tarifierung, Telematik, Cyber, Nachhaltigkeit, Bilanzbewertungen, Rückversicherung, Solvency II und EbAV II.

Quelle: MSK

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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