Die Finanzkrise rüttelt auch an den Kapitalanlagen der Lebensversicherer. In diesem schwierigen Marktumfeld gewinnen Ratings an Bedeutung. Woran erkennt man derzeit einen guten Lebensversicherer? „Er sollte viel Geld am Kapitalmarkt verdienen, mit dem Geld der Kunden sparsam umgehen und die Kunden gut beraten“, meint Manfred Poweleit.
Messen könne man die Erfüllung dieser Anforderungen an einigen Kennzahlen: Nettorendite der Kapitalanlagen, Verwaltungskostenquote sowie an den Servicekennzahlen rund um Prozesse, Beschwerden und Storni, so der Chefredakteur des Marktbeobachtungsdienstes Map-Report (Artlenburg). „Und daran, wie viel die Kunden bislang bekommen haben“, so Poweleit weiter.
Dabei hilft das neue „Rating Deutscher Lebensversicherer“, das Poweleit soeben vorgelegt hat (siehe auch Textende). Im Langjährigkeits-Rating wurden 51 Gesellschaften, die mindestens 30 Jahre am Markt operieren, bewertet. Davon bekamen acht Anbieter eine hervorragende Note, darunter auch für Makler nicht uninteressante Anbieter wie Allianz und R + V.
Debeka belegt ersten Platz mit angestellten Außendienst
Die höchste Bewertung mit 84 von 100 möglichen Punkten erreichte jedoch die Debeka, die auf einen angestellten Außendienst setzt. Komplettiert wird das Feld der hervorragenden Anbieter von Asstel (80), DEVK a.G. (79), Europa und HUK-Coburg (je 78) und Cosmos (76). Die für Nicht-Beamte offene DEVK Allgemeine Lebensversicherungs-AG kam auf eine sehr gute Bewertung. Ebenfalls sehr gut schnitten neun weitere Gesellschaften ab, darunter auch die im Maklergeschäft aktiven Neue Leben, LV 1871, Stuttgarter und Volkswohl Bund. 15 Anbieter bekamen ein gutes Testat, elf nur eine befriedigende Bewertung, darunter HDI-Gerling und Victoria.
Gemessen wird von Map-Report traditionell das Ergebnis bei Marktanteil, Abschluss- und Verwaltungskosten, Nettorendite, Storno, BUZ-Quote, Durchschnitts-BUZ-Monatsrente, Gewinndeklaration, RfB-Quote und KLV-Ablaufleistung. Eine gesonderte Wertung oder Einbeziehung von Fonds-Policen ist derzeit noch nicht möglich, „weil es an empirischem Zahlenmaterial bei den Gesellschaften fehlt“, erklärt Poweleit.
Rating ist eine Momentaufnahme
Der Boom an Fondspolicen habe erst mit dem Aktiencrash im Jahr 2000 eingesetzt, so dass die Branche noch weit davon entfernt ist, 30 Jahre am Markt tätig zu sein. Jedes Rating bringt jedoch ohnehin nur eine Momentaufnahme der „gegenwärtigen Form“ der Gesellschaften. Der Makler dürfe vom Rating „eine Faktensammlung mit vollkommen transparenter Gewichtung erwarten, die es ihm erlaubt, auf dieser Basis sein eigenes Rating zu erstellen“, fordert Poweleit zum Nachdenken auf. Auch er wisse nicht, welche Anbieter überleben und ob heutige Leistungsversprechen in voller Höhe aufgehen. Viele klangvolle Namen sind verschwunden, Kunden mussten aber im Unterschied zu Banken nicht ernsthaft leiden.
Die Ergebnisse überraschen nicht, basiert die Datensammlung doch auf dem Durchschnitt der letzten zwölf Jahre, was für die Kontinuität der Resultate spricht. Einige Gesellschaften haben die Daten verweigert - etwa Axa, Nürnberger, Deutscher Ring, Arag oder Delta Lloyd. „Für seriöse Vermittler verbietet es sich, von Größe oder Bekanntheitsgrad eines Versicherers auf dessen Qualität zu schließen“, warnt Poweleit.
Als einziger hervorragender junger Versicherer entpuppte sich die WGV Schwäbische Lebensversicherung. Auch Karstadt Quelle Leben kam sehr gut weg. Bei den Junioren als gut wurden bewertet: Neue Bayerische Beamten, Öffentliche Leben Sachsen-Anhalt, CiV und PBV.
Bilanzen offenbare interessante Trends
Aus dem Rating lassen sich auch interessante Trends ablesen. Die ergeben sich, wenn man Bilanzdaten aus dem Langjährigkeits-Rating (oft zwölf Jahre) mit dem Kurzfrist-Rating der Junioren (fünf Jahre) ins Verhältnis setzt. Anhand der Bilanzpunkte, in die Nettorendite, RfB, Verwaltungs- und Abschlusskosten sowie Solvabilität eingegangen sind, ergibt sich eine sehr gute Form bei LVM, CiV und Mecklenburgische. Ebenfalls nach oben zeigt die Trendkurve bei Concordia, Basler, Ideal, Inter Risk, neue leben, Swiss Life und Volkswohl Bund. Den Abwärtstrend nicht stoppen konnte dagegen insbesondere die Inter Lebensversicherung. Auch HDI Gerling und Victoria befinden sich bilanztechnisch im Abwärtstrend.
Hinweis
„Rating Deutscher Lebensversicherer“, Map-Report 717 – 718 für „alte“ Anbieter und 719 – 720 für junge Gesellschaften; kostet je 75 Euro; Bestellung unter .
Messen könne man die Erfüllung dieser Anforderungen an einigen Kennzahlen: Nettorendite der Kapitalanlagen, Verwaltungskostenquote sowie an den Servicekennzahlen rund um Prozesse, Beschwerden und Storni, so der Chefredakteur des Marktbeobachtungsdienstes Map-Report (Artlenburg). „Und daran, wie viel die Kunden bislang bekommen haben“, so Poweleit weiter.
Dabei hilft das neue „Rating Deutscher Lebensversicherer“, das Poweleit soeben vorgelegt hat (siehe auch Textende). Im Langjährigkeits-Rating wurden 51 Gesellschaften, die mindestens 30 Jahre am Markt operieren, bewertet. Davon bekamen acht Anbieter eine hervorragende Note, darunter auch für Makler nicht uninteressante Anbieter wie Allianz und R + V.
Debeka belegt ersten Platz mit angestellten Außendienst
Die höchste Bewertung mit 84 von 100 möglichen Punkten erreichte jedoch die Debeka, die auf einen angestellten Außendienst setzt. Komplettiert wird das Feld der hervorragenden Anbieter von Asstel (80), DEVK a.G. (79), Europa und HUK-Coburg (je 78) und Cosmos (76). Die für Nicht-Beamte offene DEVK Allgemeine Lebensversicherungs-AG kam auf eine sehr gute Bewertung. Ebenfalls sehr gut schnitten neun weitere Gesellschaften ab, darunter auch die im Maklergeschäft aktiven Neue Leben, LV 1871, Stuttgarter und Volkswohl Bund. 15 Anbieter bekamen ein gutes Testat, elf nur eine befriedigende Bewertung, darunter HDI-Gerling und Victoria.
Gemessen wird von Map-Report traditionell das Ergebnis bei Marktanteil, Abschluss- und Verwaltungskosten, Nettorendite, Storno, BUZ-Quote, Durchschnitts-BUZ-Monatsrente, Gewinndeklaration, RfB-Quote und KLV-Ablaufleistung. Eine gesonderte Wertung oder Einbeziehung von Fonds-Policen ist derzeit noch nicht möglich, „weil es an empirischem Zahlenmaterial bei den Gesellschaften fehlt“, erklärt Poweleit.
Rating ist eine Momentaufnahme
Der Boom an Fondspolicen habe erst mit dem Aktiencrash im Jahr 2000 eingesetzt, so dass die Branche noch weit davon entfernt ist, 30 Jahre am Markt tätig zu sein. Jedes Rating bringt jedoch ohnehin nur eine Momentaufnahme der „gegenwärtigen Form“ der Gesellschaften. Der Makler dürfe vom Rating „eine Faktensammlung mit vollkommen transparenter Gewichtung erwarten, die es ihm erlaubt, auf dieser Basis sein eigenes Rating zu erstellen“, fordert Poweleit zum Nachdenken auf. Auch er wisse nicht, welche Anbieter überleben und ob heutige Leistungsversprechen in voller Höhe aufgehen. Viele klangvolle Namen sind verschwunden, Kunden mussten aber im Unterschied zu Banken nicht ernsthaft leiden.
Die Ergebnisse überraschen nicht, basiert die Datensammlung doch auf dem Durchschnitt der letzten zwölf Jahre, was für die Kontinuität der Resultate spricht. Einige Gesellschaften haben die Daten verweigert - etwa Axa, Nürnberger, Deutscher Ring, Arag oder Delta Lloyd. „Für seriöse Vermittler verbietet es sich, von Größe oder Bekanntheitsgrad eines Versicherers auf dessen Qualität zu schließen“, warnt Poweleit.
Als einziger hervorragender junger Versicherer entpuppte sich die WGV Schwäbische Lebensversicherung. Auch Karstadt Quelle Leben kam sehr gut weg. Bei den Junioren als gut wurden bewertet: Neue Bayerische Beamten, Öffentliche Leben Sachsen-Anhalt, CiV und PBV.
Bilanzen offenbare interessante Trends
Aus dem Rating lassen sich auch interessante Trends ablesen. Die ergeben sich, wenn man Bilanzdaten aus dem Langjährigkeits-Rating (oft zwölf Jahre) mit dem Kurzfrist-Rating der Junioren (fünf Jahre) ins Verhältnis setzt. Anhand der Bilanzpunkte, in die Nettorendite, RfB, Verwaltungs- und Abschlusskosten sowie Solvabilität eingegangen sind, ergibt sich eine sehr gute Form bei LVM, CiV und Mecklenburgische. Ebenfalls nach oben zeigt die Trendkurve bei Concordia, Basler, Ideal, Inter Risk, neue leben, Swiss Life und Volkswohl Bund. Den Abwärtstrend nicht stoppen konnte dagegen insbesondere die Inter Lebensversicherung. Auch HDI Gerling und Victoria befinden sich bilanztechnisch im Abwärtstrend.
Hinweis
„Rating Deutscher Lebensversicherer“, Map-Report 717 – 718 für „alte“ Anbieter und 719 – 720 für junge Gesellschaften; kostet je 75 Euro; Bestellung unter .
Autor(en): Detlef Pohl