Die Ergo Versicherungsgruppe AG hat sich neu aufgestellt, die rechtlichen Rahmenbedingungen sind dafür seit kurzem gegeben, die angepeilten strategischen Veränderungen werden nun Schritt für Schritt umgesetzt. Bei einem Pressegespräch in Düsseldorf wurden erste Details bekannt. Wie das Gesamtbild und die einzelnen Inhalte aber künftig aussehen sollen, wird erst Anfang nächsten Jahres verkündet. VM war vor Ort.
Die Versprechen sind vollmundig und die Ziele sind hochgesteckt bei der Ergo: „Wir sind in der Nähe und auf allen Wegen erreichbar“, „Wir lösen Probleme und helfen schnell und persönlich, wenn es nötig ist“ oder „Wir sprechen Klartext und erläutern, was ist versicherbar, was nicht“. Mit diesen Slogans will die Ergo in die Zukunft starten und mit ihren Kunden künftig „auf Augenhöhe verhandeln“. Dabei will sie nicht nur Kostenerstatter, sondern vor allem Dienstleister sein und wie Christian Diedrich, Mitglied des Ergo-Vorstands und verantwortlich für das Segment Komposit, betont „ein besseres Versicherungsunternehmen werden“.
Dabei soll es weiterhin keine Veränderungen im Innendienst geben, auch eine Verschiebung zwischen Mitarbeitern im Innen- und Außendienst stünden nicht an, aber die Inhalte des Unternehmens sollen sich verändern. Wie diese genau aussehen sollen, wurde aber erst teilweise offengelegt. Begründung dieser Häppchenpolitik: Die Veränderungen sind weitreichend und benötigen folglich Zeit zur Umsetzung.
Mehr Klarheit für die Kunden mit eigenen Produktinformationsblättern
Eines ist aber nun bekannt: Das Unternehmen will neue Produktinformationsblätter – die sie so aber nicht nennen möchte - veröffentlichen, die deutlich transparenter sein sollen als die bislang vorliegenden Papiere. Kompakt auf einer Seite sollen die Kunden erfahren, welchen Bedingungen das gewählte Produkt unterliegt, welche Bereiche es versichert, aber auch, welche ausgeschlossen sind. Die bisherigen Produktinformationsblätter läsen die meisten Kunden nicht, da sie zu detailliert und zu unverständlich seien. Dies will die Ergo nun besser machen und so beweisen, dass sie mit ihrer teuren Werbekampage „Klartext statt Klauseln“ (Etat für die Kampagne für dieses und nächstes Jahr rund 73 Millionen Euro, siehe hierzu auch „Versicherungsmagazin 9/2010") auch klare Veränderungen anstoßen will.
In den speziellen Ergo-Produktinformationsblättern sollen aber nur neu einkalkulierte Abschlusskosten und nicht die tatsächlichen Abschlusskosten aufgelistet werden, auch die Beitragsrendite soll nicht ausgewiesen werden, dies führe eher zu ein „Transparenzreduktion“ glaubt Daniel von Borries, Vorstandsvorsitzender der ErgoNeue Zielgruppenansprache bei der betrieblichen AltersversorgungViel vorgenommen hat sich die Munich Re-Tochter aber auch beim Thema betriebliche Altersversorgung (bAV).
Drei Viertel des bAV-Geschäfts läuft bei der Ergo über die Maklerschiene, das Prämienvolumen beläuft sich hier auf rund eine Million, wobei die Hälfte aus dem Kreis der Großkunden kommt. Nun will die Ergo stärker mit den kleinen und mittelständischen Unternehmen ins Geschäft kommen. Grundlage für diese neue Ausrichtung ist eine Studie, die die Ergo kürzlich bei TNS-Infratest in Auftrag gegeben hat. Hierfür wurden 3.050 kleine und mittlere Unternehmen (mit zwei bis 499 Beschäftigten) sowie 419 Freiberufler befragt. Das Ergebnis der Befragung zeigt, dass nur 37 Prozent der Betriebe und Freiberufler ihren Mitarbeitern bislang die Möglichkeit eröffnen, mit bAV-Produkten vorzusorgen.
Trotz geringem Interesse der KMUs an der bAV zeigt sich die Ergo optimistisch
Dieses Ergebnis nimmt der Versicherer zum Anlass, seine bAV-Strategie zu verändern. Die Kundenakquise sollen in erster Linie die zehn bis 15 Prozent (1.000 bis 2.000 Personen) qualifiziertesten eigenen Ausschließlichkeits-Vermittler übernehmen, wobei diese für die schwierige Aufgabe noch weiter geschult werden sollen. „Denn der Weg zu den kleinen und mittelständischen Unternehmen führt über die AO“, ist sich Frank Neuroth, Vorstandsmitglied und verantwortlich für die bAV und Bestandsverwaltung, sicher. Schwierig ist die Aufgabe, weil: 62 Prozent der Betriebe keine Einführung der bAV planen, bei 30 Prozent es „eher unwahrscheinlich“ ist und nur bei vier Prozent – das entspricht gerade mal 42.000 Betrieben – ist es sicher bis wahrscheinlich, dass sie dieses Vorsorge-Angebot ihren Mitarbeitern künftig unterbreiten werden, so auch ein Ergebnis der Studie.
Aber Frank Neuroth ist trotzdem optimistisch: „Das bAV-Geschäft hat in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen. Und die Studie zeigt aber auch, dass zwölf Prozent der Betriebe mit 20 bis 99 Beschäftigten über die Einführung einer bAV nachdenken und bei den Betrieben mit 100 bis 499 Mitarbeitern sind es zehn Prozent. Außerdem wird das Angebot einer bAV der Hygienefaktor der Zukunft in den Unternehmen, den diese Häuser auf jeden Fall nutzen sollten“.
Die Versprechen sind vollmundig und die Ziele sind hochgesteckt bei der Ergo: „Wir sind in der Nähe und auf allen Wegen erreichbar“, „Wir lösen Probleme und helfen schnell und persönlich, wenn es nötig ist“ oder „Wir sprechen Klartext und erläutern, was ist versicherbar, was nicht“. Mit diesen Slogans will die Ergo in die Zukunft starten und mit ihren Kunden künftig „auf Augenhöhe verhandeln“. Dabei will sie nicht nur Kostenerstatter, sondern vor allem Dienstleister sein und wie Christian Diedrich, Mitglied des Ergo-Vorstands und verantwortlich für das Segment Komposit, betont „ein besseres Versicherungsunternehmen werden“.
Dabei soll es weiterhin keine Veränderungen im Innendienst geben, auch eine Verschiebung zwischen Mitarbeitern im Innen- und Außendienst stünden nicht an, aber die Inhalte des Unternehmens sollen sich verändern. Wie diese genau aussehen sollen, wurde aber erst teilweise offengelegt. Begründung dieser Häppchenpolitik: Die Veränderungen sind weitreichend und benötigen folglich Zeit zur Umsetzung.
Mehr Klarheit für die Kunden mit eigenen Produktinformationsblättern
Eines ist aber nun bekannt: Das Unternehmen will neue Produktinformationsblätter – die sie so aber nicht nennen möchte - veröffentlichen, die deutlich transparenter sein sollen als die bislang vorliegenden Papiere. Kompakt auf einer Seite sollen die Kunden erfahren, welchen Bedingungen das gewählte Produkt unterliegt, welche Bereiche es versichert, aber auch, welche ausgeschlossen sind. Die bisherigen Produktinformationsblätter läsen die meisten Kunden nicht, da sie zu detailliert und zu unverständlich seien. Dies will die Ergo nun besser machen und so beweisen, dass sie mit ihrer teuren Werbekampage „Klartext statt Klauseln“ (Etat für die Kampagne für dieses und nächstes Jahr rund 73 Millionen Euro, siehe hierzu auch „Versicherungsmagazin 9/2010") auch klare Veränderungen anstoßen will.
In den speziellen Ergo-Produktinformationsblättern sollen aber nur neu einkalkulierte Abschlusskosten und nicht die tatsächlichen Abschlusskosten aufgelistet werden, auch die Beitragsrendite soll nicht ausgewiesen werden, dies führe eher zu ein „Transparenzreduktion“ glaubt Daniel von Borries, Vorstandsvorsitzender der ErgoNeue Zielgruppenansprache bei der betrieblichen AltersversorgungViel vorgenommen hat sich die Munich Re-Tochter aber auch beim Thema betriebliche Altersversorgung (bAV).
Drei Viertel des bAV-Geschäfts läuft bei der Ergo über die Maklerschiene, das Prämienvolumen beläuft sich hier auf rund eine Million, wobei die Hälfte aus dem Kreis der Großkunden kommt. Nun will die Ergo stärker mit den kleinen und mittelständischen Unternehmen ins Geschäft kommen. Grundlage für diese neue Ausrichtung ist eine Studie, die die Ergo kürzlich bei TNS-Infratest in Auftrag gegeben hat. Hierfür wurden 3.050 kleine und mittlere Unternehmen (mit zwei bis 499 Beschäftigten) sowie 419 Freiberufler befragt. Das Ergebnis der Befragung zeigt, dass nur 37 Prozent der Betriebe und Freiberufler ihren Mitarbeitern bislang die Möglichkeit eröffnen, mit bAV-Produkten vorzusorgen.
Trotz geringem Interesse der KMUs an der bAV zeigt sich die Ergo optimistisch
Dieses Ergebnis nimmt der Versicherer zum Anlass, seine bAV-Strategie zu verändern. Die Kundenakquise sollen in erster Linie die zehn bis 15 Prozent (1.000 bis 2.000 Personen) qualifiziertesten eigenen Ausschließlichkeits-Vermittler übernehmen, wobei diese für die schwierige Aufgabe noch weiter geschult werden sollen. „Denn der Weg zu den kleinen und mittelständischen Unternehmen führt über die AO“, ist sich Frank Neuroth, Vorstandsmitglied und verantwortlich für die bAV und Bestandsverwaltung, sicher. Schwierig ist die Aufgabe, weil: 62 Prozent der Betriebe keine Einführung der bAV planen, bei 30 Prozent es „eher unwahrscheinlich“ ist und nur bei vier Prozent – das entspricht gerade mal 42.000 Betrieben – ist es sicher bis wahrscheinlich, dass sie dieses Vorsorge-Angebot ihren Mitarbeitern künftig unterbreiten werden, so auch ein Ergebnis der Studie.
Aber Frank Neuroth ist trotzdem optimistisch: „Das bAV-Geschäft hat in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen. Und die Studie zeigt aber auch, dass zwölf Prozent der Betriebe mit 20 bis 99 Beschäftigten über die Einführung einer bAV nachdenken und bei den Betrieben mit 100 bis 499 Mitarbeitern sind es zehn Prozent. Außerdem wird das Angebot einer bAV der Hygienefaktor der Zukunft in den Unternehmen, den diese Häuser auf jeden Fall nutzen sollten“.
Autor(en): Meris Neininger