Die Art Cologne hat am Wochenende ihre Tore geschlossen. Bilanz positiv. Der Kunstmarkt wächst und gedeiht – auch mangels alternativer Anlagen für renditehungrige Investoren. Mit den Werten steigen indes auch die Risiken und die Haftung für Schäden.
Der Markt für Kunst ist ähnlich intransparent wie der seiner Versicherung. Immerhin existiert für die Kunst eine Umsatzzahl. 2014 sollen weltweit 51 Milliarden Euro vereinnahmt worden sein. Dabei verlagert sich die Szene zunehmend aus den USA Richtung Arabien, China und Indien. Kunst geht entsprechend häufiger auf Tournee, obwohl ein Transport das größte Risiko für Kunstwerke darstellt.
Kunstobjekte im Wert von 250 Milliarden Euro weltweit bewegt
Den Transportrisiken widmete sich denn auch das diesjährige Kunstversicherungsgespräch des Spezialmaklers Zilkens Fine Art Insurancebroker GmbH zur Eröffnung der Art Cologne am 16. April in Köln. Es stand unter dem Titel „Leihverkehr – Kunst on Tour“ (Bild: Geballte Erfahrung (v.l.n.r.): Dr. Stephan Zilkens, Hans-Ewald Schneider (Hasenkamp), Dr. Lukas Elmenhorst (dtb Rechtsanwälte), Eric Wolzenburg (Allianz), Michael Beck (Beck und Eggeling). Laut Dr. Stephan Zilkens werden pro Jahr Kunstobjekte im Wert von mehr als 250 Milliarden Euro rund um den Globus bewegt. Tendenz steigend.
Intransparenz auf Seiten der Assekuranz: Die Kunstversicherung liefert mangels statistisch sauberer Erfassung nicht einmal für Deutschland eine Umsatzzahl. Als Marktführer weltweit gilt dennoch unangefochten Axa-Art. Weitere Spieler sind Allianz, Hiscox, Gothaer, Mannheimer und Nationale Suisse, neuerdings dringt auch Ergo in dieses Geschäftsfeld.
Spediteure bekommen Preisdruck zu sprüren
Dabei ist der Kunstmarkt für die Versicherer nicht einfach. Er ist gekennzeichnet von hohen Einzelwerten in Verbindung mit einer für den Kunden recht komfortablen Allgefahrendeckung. Dank günstiger Schaden-Kostenquoten und reichlich Kapital bewegen sich die Prämiensätze in der Kunstversicherung dennoch in die entgegengesetzte Richtung als die Preise für Kunst.
Preisdruck bekommen vor allem auch die Spediteure zu spüren. Sie kritisierten in Köln zusammen mit Vertretern der Versicherer, dass es bei Ausschreibungen oft weniger um Qualität als um den günstigsten Preis gehe. Spediteure leiden besonders darunter, dass die Wertsteigerungen der Objekte zugleich die Haftung im Schadenfall nach oben schraubt. Was Spediteure und Versicherer nicht verrieten: Sie profitieren zumindest indirekt auch von den Veränderungen. So kommt der Trend zu steigenden Werten den Versicherern über höhere Versicherungssummen zugute. Und der wachsende Kunst-Tourismus dürfte das Speditionsgeschäft beleben.
Aufgabe an Versicherungsmakler übertragen
Mehr Geschäft versprechen sich auch Kunst-Anwälte. Nach Meinung von Dr. Lucas Elmenhorst, dtb Rechtsanwälte, sollten Leihgeber ihre Macht nutzen, um mittels individueller Leihverträge die best möglichen Sicherheitsvorkehrungen zu diktieren. Von Anwälten statt Museumsdirektoren erschaffene Verträge sind für die betroffenen Galerien oder Museen jedoch kaum zu verstehen. Da sie oft weder Zeit noch Mittel für die anwaltliche Prüfung haben, übertragen sie diese Aufgabe mitunter ihren Versicherungsmaklern. Bei denen ist die Arbeit im Zweifel mit der Courtage abgegolten – was allemal günstiger ist als Anwaltsgebühren.
Bildquelle: © KKV
Der Markt für Kunst ist ähnlich intransparent wie der seiner Versicherung. Immerhin existiert für die Kunst eine Umsatzzahl. 2014 sollen weltweit 51 Milliarden Euro vereinnahmt worden sein. Dabei verlagert sich die Szene zunehmend aus den USA Richtung Arabien, China und Indien. Kunst geht entsprechend häufiger auf Tournee, obwohl ein Transport das größte Risiko für Kunstwerke darstellt.
Kunstobjekte im Wert von 250 Milliarden Euro weltweit bewegt
Den Transportrisiken widmete sich denn auch das diesjährige Kunstversicherungsgespräch des Spezialmaklers Zilkens Fine Art Insurancebroker GmbH zur Eröffnung der Art Cologne am 16. April in Köln. Es stand unter dem Titel „Leihverkehr – Kunst on Tour“ (Bild: Geballte Erfahrung (v.l.n.r.): Dr. Stephan Zilkens, Hans-Ewald Schneider (Hasenkamp), Dr. Lukas Elmenhorst (dtb Rechtsanwälte), Eric Wolzenburg (Allianz), Michael Beck (Beck und Eggeling). Laut Dr. Stephan Zilkens werden pro Jahr Kunstobjekte im Wert von mehr als 250 Milliarden Euro rund um den Globus bewegt. Tendenz steigend.
Intransparenz auf Seiten der Assekuranz: Die Kunstversicherung liefert mangels statistisch sauberer Erfassung nicht einmal für Deutschland eine Umsatzzahl. Als Marktführer weltweit gilt dennoch unangefochten Axa-Art. Weitere Spieler sind Allianz, Hiscox, Gothaer, Mannheimer und Nationale Suisse, neuerdings dringt auch Ergo in dieses Geschäftsfeld.
Spediteure bekommen Preisdruck zu sprüren
Dabei ist der Kunstmarkt für die Versicherer nicht einfach. Er ist gekennzeichnet von hohen Einzelwerten in Verbindung mit einer für den Kunden recht komfortablen Allgefahrendeckung. Dank günstiger Schaden-Kostenquoten und reichlich Kapital bewegen sich die Prämiensätze in der Kunstversicherung dennoch in die entgegengesetzte Richtung als die Preise für Kunst.
Preisdruck bekommen vor allem auch die Spediteure zu spüren. Sie kritisierten in Köln zusammen mit Vertretern der Versicherer, dass es bei Ausschreibungen oft weniger um Qualität als um den günstigsten Preis gehe. Spediteure leiden besonders darunter, dass die Wertsteigerungen der Objekte zugleich die Haftung im Schadenfall nach oben schraubt. Was Spediteure und Versicherer nicht verrieten: Sie profitieren zumindest indirekt auch von den Veränderungen. So kommt der Trend zu steigenden Werten den Versicherern über höhere Versicherungssummen zugute. Und der wachsende Kunst-Tourismus dürfte das Speditionsgeschäft beleben.
Aufgabe an Versicherungsmakler übertragen
Mehr Geschäft versprechen sich auch Kunst-Anwälte. Nach Meinung von Dr. Lucas Elmenhorst, dtb Rechtsanwälte, sollten Leihgeber ihre Macht nutzen, um mittels individueller Leihverträge die best möglichen Sicherheitsvorkehrungen zu diktieren. Von Anwälten statt Museumsdirektoren erschaffene Verträge sind für die betroffenen Galerien oder Museen jedoch kaum zu verstehen. Da sie oft weder Zeit noch Mittel für die anwaltliche Prüfung haben, übertragen sie diese Aufgabe mitunter ihren Versicherungsmaklern. Bei denen ist die Arbeit im Zweifel mit der Courtage abgegolten – was allemal günstiger ist als Anwaltsgebühren.
Bildquelle: © KKV
Autor(en): Rita Lansch