Acht Prozent der Ausbildungsplätze in der Versicherungsbranche konnten 2017 nicht besetzt werden. Dies ist ein Ergebnis der "Ausbildungsumfrage 2018" des Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e.V.
Die Gründe, warum die Ausbildungsplätze frei blieben liegen in erster Linie in der unzureichenden Eignung der Bewerber (hier sagten 26 Prozent der Befragten "trifft sehr zu" und 49 Prozent "trifft eher zu") sowie der regional schlechten Bewerbersituation (26 Prozent "trifft sehr zu", 28 Prozent "trifft eher zu"). Die Ausbildungsquote der Versicherer ist 2017 mit 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken (sieben Prozent).
Übernahmequote bei 70 Prozent
Der Ausbildungserfolg des Nachwuchses ist weiterhin groß: 99 Prozent aller Auszubildenden bestanden 2017 die IHK-Abschlussprüfung, 70 Prozent wurden anschließend von den Versicherungsunternehmen übernommen. Jeweils fast ein Drittel der nicht übernommenen Auszubildenden machte sich im Außendienst selbstständig oder begann ein Studium.
Laut Untersuchungen des BWV zeigt die Entwicklung der Ausbildungswege in den vergangenen Jahren, dass zwar weiterhin die klassische Berufsausbildung im Unternehmen überwiegt (69 Prozent); aber der Anteil von Auszubildenden in einem ausbildungsintegrierten beziehungsweise dualen Studiengang zugenommen hat (16 Prozent). Das duale Studium wurde in von 2012 bis 2018 um 20 Prozent ausgebaut. Fast alle Unternehmen werden in Kürze oder innerhalb der nächsten fünf Jahre ein Duales Studienmodell anbieten.
Die Gründe, warum Versicherer dieses Ausbildungsmodell anbieten liegen in
- der frühzeitigen Sicherung qualifizierter und praxiserfahrener Mitarbeiter (98 Prozent),
- Imagegewinn sowie größerer Attraktivität des Unternehmens (86 Prozent),
- einem geringeren Fluktuationsrisiko durch Identifikation der Studierenden mit den Unternehmen (57 Prozent),
- der Kostensenkung für die Personalgewinnung (45 Prozent),
- Synergieeffekten durch die Zusammenarbeit mit den Hochschulen (39 Prozent).
2018 haben 59 Unternehmen beziehungsweise Unternehmensgruppen an der Umfrage teilgenommen. Sie decken rund 84 Prozent der Beschäftigten im Innen- und angestellten Außendienst (171.000 Personen) ab.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de