Trotz Krise auf Weiterbildung und Vernetzung setzen: 100 Besucher kamen zum 5. Versicherungsmagazin-Fachtag in Mainz, mit der Absicht ihren Vertriebserfolg zu steigern. "Gerade in der jetzigen Lage muss man doch erst recht am Ball bleiben", begründete ein Versicherungsmakler seine Anmeldung zur Veranstaltung.
Versicherungsberater Rudi Lehnert eröffnete den Seminartag mit handfesten Beispielen aus Vertriebs- und Versicherungsrecht. Die Teilnehmer nutzten sein profundes Fachwissen, um spezielle Fragen loszuwerden und eine prompte Antwort zu erhalten.
"Verlassen Sie bitte zur Hälfte den Raum"
Auf lebhaftes Interesse stieß die Kritik von Matthias Beenken (Foto links), Chefredakteur des Versicherungsjournal, an der umstrittenen Studie zur Finanzberatung des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz von Dezember 2008. Abgesehen von der veralteten Datenbasis der Studie, die weder Erfahrungen mit MiFID noch mit der EU-Vermittlerrichtlinie berücksichtige, seien die Zahlen mit denen das Werk operiere an vielen Stellen zumindest fragwürdig. "Verlassen Sie bitte zur Hälfte den Raum", forderte Beenken die Zuhörer augenzwinkernd auf. Denn laut Studie ist der deutsche Markt viel zu kleinteilig und es gebe zu viele Versicherungsvermittler.
Beenken erläuterte den unseriösen Gebrauch, der von vorhandenen Zahlen gemacht werde an diesem Beispiel. Die Hälfte der in den Berufsstatistiken genannten Vermittler seien Gelegenheitsvermittler und tauchten in den Vermittlerregistern gar nicht auf. "Sie können also alle sitzenbleiben", beruhigte er sein Publikum wieder.
Kritische Selbstreflexion
Wenn Vortragsinhalte das Publikum zu eigenen Reflexionen animieren, hat der Referent den Nerv der Zuhörer getroffen. Die Ausführungen zur Finanzstudie lösten im Auditorium eine Diskussion über das schlechte Image der Versicherungsmakler und -agenten aus. Nicht nur beim Endverbraucher sei man noch schlechter angeschrieben als Investmentbanker oder Immobilienmakler, auch die Versicherer unterstützen ihre Leute nicht und fielen ihnen teilweise sogar in den Rücken, wenn sie beispielsweise den Außendienst als zu kostspielig abqualifizierten. Die Vermittler seien allerdings auch selber schuld, argumentierte ein Teilnehmer: Alle arbeiteten als Einzelkämpfer vor sich hin und von Solidarität sei in der Branche wenig zu spüren.
Besonderes Highlight der Veranstaltung war die Preisverleihung zum "", in der Steffen Ritter vom Insitut Ritter die besten deutschen Vermittlerbetriebe auszeichnete.
Weitere Informationen zum VM-Fachtag in Mainz und zu den Preisträgern des Award gibt es in der von Versicherungsmagazin.
Versicherungsberater Rudi Lehnert eröffnete den Seminartag mit handfesten Beispielen aus Vertriebs- und Versicherungsrecht. Die Teilnehmer nutzten sein profundes Fachwissen, um spezielle Fragen loszuwerden und eine prompte Antwort zu erhalten.
"Verlassen Sie bitte zur Hälfte den Raum"
Auf lebhaftes Interesse stieß die Kritik von Matthias Beenken (Foto links), Chefredakteur des Versicherungsjournal, an der umstrittenen Studie zur Finanzberatung des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz von Dezember 2008. Abgesehen von der veralteten Datenbasis der Studie, die weder Erfahrungen mit MiFID noch mit der EU-Vermittlerrichtlinie berücksichtige, seien die Zahlen mit denen das Werk operiere an vielen Stellen zumindest fragwürdig. "Verlassen Sie bitte zur Hälfte den Raum", forderte Beenken die Zuhörer augenzwinkernd auf. Denn laut Studie ist der deutsche Markt viel zu kleinteilig und es gebe zu viele Versicherungsvermittler.
Beenken erläuterte den unseriösen Gebrauch, der von vorhandenen Zahlen gemacht werde an diesem Beispiel. Die Hälfte der in den Berufsstatistiken genannten Vermittler seien Gelegenheitsvermittler und tauchten in den Vermittlerregistern gar nicht auf. "Sie können also alle sitzenbleiben", beruhigte er sein Publikum wieder.
Kritische Selbstreflexion
Wenn Vortragsinhalte das Publikum zu eigenen Reflexionen animieren, hat der Referent den Nerv der Zuhörer getroffen. Die Ausführungen zur Finanzstudie lösten im Auditorium eine Diskussion über das schlechte Image der Versicherungsmakler und -agenten aus. Nicht nur beim Endverbraucher sei man noch schlechter angeschrieben als Investmentbanker oder Immobilienmakler, auch die Versicherer unterstützen ihre Leute nicht und fielen ihnen teilweise sogar in den Rücken, wenn sie beispielsweise den Außendienst als zu kostspielig abqualifizierten. Die Vermittler seien allerdings auch selber schuld, argumentierte ein Teilnehmer: Alle arbeiteten als Einzelkämpfer vor sich hin und von Solidarität sei in der Branche wenig zu spüren.
Besonderes Highlight der Veranstaltung war die Preisverleihung zum "", in der Steffen Ritter vom Insitut Ritter die besten deutschen Vermittlerbetriebe auszeichnete.
Weitere Informationen zum VM-Fachtag in Mainz und zu den Preisträgern des Award gibt es in der von Versicherungsmagazin.
Autor(en): Alexa Michopoulos