Was machen die Bundesbürger in der Krise? Nichts anderes als vor der Krise: Sie prüfen, welche Versicherungen sie tatsächlich brauchen. Und zwar alle in gleichem Maße: egal, ob jung oder alt, männlich oder weiblich, im Norden oder Süden der Republik lebend, wohlhabend oder arm, Volksschüler genauso wie Akademiker. Dies ermittelte die TNS Versicherungsmarktforschung in einer Studie zur Versicherungsmentalität. Vor der Wirtschafts- und Finanzkrise haben 26 Prozent der Bürger in Deutschland geprüft, welche Versicherungen sie brauchen. In der aktuellen Krise sind es 20 Prozent. Dies beschäftigt die Bundesbürger stärker als die Berechnung von Besitzwert oder Schuldenhöhe (15 Prozent vor, 20 Prozent aktuell) oder die Planung der Einnahmen und Ausgaben im laufenden Jahr (15 Prozent vor, 15 Prozent in der Krise). Unsere westeuropäischen Nachbarn (Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Italien, Portugal) handeln völlig anders: An erster Stelle der Beschäftigung mit den Finanzen steht dort die Klärung der Einnahmen und Ausgaben, des Besitzes sowie der Schulden. Nur in Deutschland fasst man zuerst die Versicherungen und ihre Leistungen ins Auge. Goldene Zeiten für Versicherer? Nur eines ist sicher: „Bei der Wahl der Versicherungsgesellschaft präferieren die Deutschen gerade in Krisenphasen renommierte Unternehmen. Ein großer Name vermittelt ihnen in unsicheren Zeiten Vertrauen und Solidität“, so Manfred Kreileder, Prokurist und Leiter der Versicherungsmarktforschung bei TNS Infratest. Die Finanzmarktforscher befragten in einer Mehrländer-Studie zum Thema „Risikobewertung und Risikobewusstsein in privaten Haushalten in Zeiten der Krise“ in Deutschland im Juni 2009 insgesamt 1.107 Personen online.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de