DKM 2019: Neue Halle, mehr Themenparks, altbekannte Streithähne

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358 Aussteller, 200 Programmpunkte, erwartete 17.000 Besucher, davon über 10.000 Fachbesucher, 2 neue Themenparks. Das sind die markantesten Zahlen zur diesjährigen DKM in Dortmund. „Die Leitmesse“ der Versicherungsbranche dieses Jahr in den neuen schicken Westfalen Hallen. Wichtiges Thema dort gleich zu Beginn: Fortwährende Verletzung des Provisionsabgabeverbotes durch Check 24.

Neu, modern, schick: So präsentieren sich die Westfallen Hallen in Dortmund. 35 Millionen Euro wurden in den Messetempel investiert, das freut auch den aktuellen Messenutzer, die BBG Gruppe mit ihrer „DKM – Die Leitmesse“. Auch die Besucher und Aussteller sind angetan. Dieses Jahr sind 358 Aussteller vor Ort, wieder ein leichter Anstieg zum Vorjahr. Und nicht nur bei den Ausstellerzahlen kann die BBG einen Anstieg verzeichnen, auch die so genannten Themenparks haben Zuwachs bekommen: Über Alternative Investmentfonds und Bipro können sich die Besucher nun auch informieren. Neben den Fachgebieten DIN-Norm, Immobilien, Insurtech, Innovationen, Investment sowie Software & IT. Themenfelder, die auch in den Vorjahren auf der Agenda standen.

Branche setzte immer stärker auf den Maklermarkt  

Warum die Anzahl der Besucher auch dieses Jahr wieder nach oben gegangen ist, erklärt sich der neue Messechef Konrad Schmidt vor allem damit, dass die Branche immer stärker auf den Maklermarkt setzt. Auch das Thema „Prozesse“ bewege die Versicherungssparte zunehmend, auch „diese bilde die Messe sauber ab“, freut sich Schmidt. Was die DKM und die Maklerschaft zudem auszeichne, sei die Tatsache, dass künstliche Intelligenz Empathie nicht ersetzen könne. Dies solle die Messe auch wieder beweisen.

Ein langjähriger Messegast und wichtiger Partner der BBG ist der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), mit seinem Präsidenten Michael H. Heinz an der Spitze. Was die Maklerklientel und seinen Verband aktuell und seit längerer Zeit umtreibt, erläuterte er in einer Pressekonferenz auf der Messe.

 

Dauerbrenner BVK gegen Check 24: Heinz gibt sich optimistisch

„Alles ist wunderbar, es gibt nichts Neues“ so die schelmische Ansage von Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute, auf der DKM 2019 in Dortmund.

Wer den Präsidenten des mitgliederstärksten Verbandes kennt, weiß, dass Heinz schwierige Situationen liebt und sich an diesen gerne abarbeitet. Und das macht er bei dem Vergleichsportal Check 24 besonders gerne. Mit diesem streitet der Bundesverband sich schon seit geraumer Zeit wegen des Themas „Verletzung des Provisionsabgabeverbotes“. Und diese Verletzung sieht Heinz bei dem Vergleicher fortwährend gegeben. Der BVK-Mann fasst das in die folgende Formulierung: „Wenn Verbraucherschutz in München nicht bekannt ist, werden wir ihnen das gerne nochmals erklären“. Eine Chance dazu hat der Verband am 26. November 2019 in München. Am dortigen Landgericht wird wieder über die Sache „BVK gegen Check 24“ verhandelt. Heinz gab sich ob der anstehenden Verhandlung gelassen bis siegesgewiss.

Immer wieder, immer noch falsche finanzielle Anreize 

In der Ausschließlichkeit und bei Mehrfachvertretern sind Bonifikationen und Erfolgsvergütungen bis über 30 Prozent am Gesamtumsatz üblich. Keine guten Zahlen für eine Branche, die schon seit Jahren um und für ihren guten Ruf kämpft. Dies ist ein Ergebnis der Strukturanalyse des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), die von Ende 2018 bis Frühjahr 2019 durchgeführt wurde.

Als besonders alarmierend sieht der Verband vor allem das Ergebnis, dass an 85 Prozent der Einfirmenvertreter und 46 Prozent der Mehrfachvertreter Erfolgsvergütungen gezahlt werden. Selbst bei Maklern sind es noch acht Prozent.

Strohfeueranreize müssen aufhören

Laut Professor Matthias Beenken, Dozent an der Fachhochschule Dortmund und Initiator der Analyse, stört Vermittler diese Situation selbst, doch wirtschaftliche Zwänge würden sie antreiben, nicht gegen dieses wenig IDD-konforme Gebaren anzugehen. Laut Beenken sind einige Vertretervereinigung aktuell dabei, über diese missliche Situation zu diskutieren und über neue Formen der Vergütung – wie laufende Vergütungen – nachzudenken. Die bisherigen „Strohfeueranreize“ müssten aufhören und durch zeitgemäße Anreize ersetzt werden. Diese können nach Ansicht von Beenken Unterstützung für die Aus- und Weiterbildung sein.

Weitere Informationen zu diesem und weiteren relevanten Themen, die auf der DKM in Dortmund diskutiert werden, erhalten Sie hier in Kürze.

Autor(en): Meris Neininger

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