Per Smartphone-Klick sollen künftig immer mehr Menschen eine Unfall-, Reise-, Handy-, Laptop- oder Fahrradversicherung kaufen. Wer in Zukunft im Urlaubsort ankommt und beispielweise per Handy die Wetteraussichten für die Ski- oder Fahrradtour auslotet, erhält dann gleichzeitig ein App-Angebot zugespielt. Das könnte die Allianz ReiseApp "Reiseschutz to go" der "UnfallSchutz48" von ErgoDirekt, die Ski-Police "SureNow" vom HDI oder das Reisepaket "Schutz2go" der HanseMerkur sein. Die Reisenden können dann spontan eine Kranken-, Notfall-, Unfall- oder Gepäckversicherung buchen.
Die Police wird den Nutzern direkt in der App angezeigt und zusätzlich per E-Mail übersandt. Bisher kennen solche Angebote aber erst rund 19 Prozent der Smartphone-Nutzer, wie eine Studie des Kölner Marktforschungsinstituts Heute und Morgen festgestellt hat. Befragt wurden im März 2013 insgesamt 1.000 Smartphone-Nutzer. Nachdem die Wissenschaftler alle Probanden über die Versicherungs-Apps aufgeklärt hatten, waren viele aber begeistert. "Mehr als die Hälfte aller Smartphone-Nutzer in Deutschland (56 Prozent) begrüßt eine App-Abschluss-Option für Versicherungen, jeder fünfte zeigt sich hiervon sogar ausdrücklich begeistert", so das Fazit von "Heute und Morgen".
Marktpotenzial nicht ausgeschöpft
"Das Marktpozential für den Direkt-Abschluss von Versicherungen mittels App ist beachtlich und wird bisher bei weitem nicht ausgeschöpft", glaubt Heute und Morgen Geschäftsführerin Tanja Höllger. Eine Versicherungsberatung über solche Apps ist aber unpopulär. Nach Erkenntnissen der Marktforscher finden Versicherungsabschluss-Apps, die in starkem Maße auf den persönlichen Kontakt zu einem Berater setzen, keinen Anklang. Abschluss und Handling müssten sehr unkompliziert sein. Die Versicherungs-Apps müssten vor allem das Bauchgefühl der Kunden ansprechen.
Zwang zur Einfachheit führt zu Magerschutz
Verkaufsfördernd seien situationsspezifische E-Mails oder SMS. Vermittler sollten daher diesen Markt genau im Auge behalten und prüfen, ob eigene Anwendungen integriert werden können. So gibt es mit "iSniver" bereits eine Vergleichsrechner-App von Innosystems, die es ermöglicht per Smartphone acht Versicherungssparten zu vergleichen. Ein ähnliches Angebot hat Morgen & Morgen für die Rentenversicherung.
Verbraucherschützer sind von speziellen Versicherungsabschluss-Apps wenig angetan. So hat beispielsweise die Stiftung Warentest beim HDI-Produkt "SureNow" aufgezeigt, dass die Gefahr von Lücken im Versicherungsschutz durch den Spontanabschluss erheblich steigt. "Mit 50.000 Euro bei Vollinvalidität ist der Versicherungsumfang des Unfallschutzes viel zu niedrig", kritisiert die Stiftung Zudem zahlt die Police erst ab einem Invaliditätsgrad von 20 Prozent - was marktunüblich sei. Solche Police könnten daher höchstens einen kurzfristigen Übergangsschutz darstellen. Eine Alternative zum Invaliditätsschutz durch eine Berufsunfähigkeitspolice oder eine vollwertige Unfallversicherung wären die App-Police nicht. Der neue Direkt-Markt dürfte daher neue Haftungsprobleme aufwerfen.
Die komplette 116-seitige Studie "Versicherungsabschluss via App -Neuer Vertriebsweg und Vertriebstrend?!" kann bei Heute und Morgen für 1.500 Euro erworben werden.
Bild: ©Tony Hegewald/
Die Police wird den Nutzern direkt in der App angezeigt und zusätzlich per E-Mail übersandt. Bisher kennen solche Angebote aber erst rund 19 Prozent der Smartphone-Nutzer, wie eine Studie des Kölner Marktforschungsinstituts Heute und Morgen festgestellt hat. Befragt wurden im März 2013 insgesamt 1.000 Smartphone-Nutzer. Nachdem die Wissenschaftler alle Probanden über die Versicherungs-Apps aufgeklärt hatten, waren viele aber begeistert. "Mehr als die Hälfte aller Smartphone-Nutzer in Deutschland (56 Prozent) begrüßt eine App-Abschluss-Option für Versicherungen, jeder fünfte zeigt sich hiervon sogar ausdrücklich begeistert", so das Fazit von "Heute und Morgen".
Marktpotenzial nicht ausgeschöpft
"Das Marktpozential für den Direkt-Abschluss von Versicherungen mittels App ist beachtlich und wird bisher bei weitem nicht ausgeschöpft", glaubt Heute und Morgen Geschäftsführerin Tanja Höllger. Eine Versicherungsberatung über solche Apps ist aber unpopulär. Nach Erkenntnissen der Marktforscher finden Versicherungsabschluss-Apps, die in starkem Maße auf den persönlichen Kontakt zu einem Berater setzen, keinen Anklang. Abschluss und Handling müssten sehr unkompliziert sein. Die Versicherungs-Apps müssten vor allem das Bauchgefühl der Kunden ansprechen.
Zwang zur Einfachheit führt zu Magerschutz
Verkaufsfördernd seien situationsspezifische E-Mails oder SMS. Vermittler sollten daher diesen Markt genau im Auge behalten und prüfen, ob eigene Anwendungen integriert werden können. So gibt es mit "iSniver" bereits eine Vergleichsrechner-App von Innosystems, die es ermöglicht per Smartphone acht Versicherungssparten zu vergleichen. Ein ähnliches Angebot hat Morgen & Morgen für die Rentenversicherung.
Verbraucherschützer sind von speziellen Versicherungsabschluss-Apps wenig angetan. So hat beispielsweise die Stiftung Warentest beim HDI-Produkt "SureNow" aufgezeigt, dass die Gefahr von Lücken im Versicherungsschutz durch den Spontanabschluss erheblich steigt. "Mit 50.000 Euro bei Vollinvalidität ist der Versicherungsumfang des Unfallschutzes viel zu niedrig", kritisiert die Stiftung Zudem zahlt die Police erst ab einem Invaliditätsgrad von 20 Prozent - was marktunüblich sei. Solche Police könnten daher höchstens einen kurzfristigen Übergangsschutz darstellen. Eine Alternative zum Invaliditätsschutz durch eine Berufsunfähigkeitspolice oder eine vollwertige Unfallversicherung wären die App-Police nicht. Der neue Direkt-Markt dürfte daher neue Haftungsprobleme aufwerfen.
Die komplette 116-seitige Studie "Versicherungsabschluss via App -Neuer Vertriebsweg und Vertriebstrend?!" kann bei Heute und Morgen für 1.500 Euro erworben werden.
Bild: ©Tony Hegewald/
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek