In den kommenden zwei Jahren wollen deutsche Versicherer rund elf Prozent ihres Budgets in die Produktentwicklung investieren. 30 Prozent der verfügbaren Mittel soll in Digitalisierungsprojekte fließen. Ein bedenkliches Ungleichgewicht, wie die Experten von Sopra Steria Consulting meinen.
Wie der "Branchenkompass Insurance 2015" von Sopra Steria Consulting zeigt, ist das Interesse an der Produktentwicklung bei den Versicherern gering ausgeprägt. Auch neue Produktideen stießen auf wenig Interesse: Gerade einmal ein Fünftel wolle kurzfristig beispielsweise in Telematik-Angebote investieren. Dies liege unter anderem daran, dass telematische Informationserhebungen auch immer die Frage nach der Datenauswertung aufwürfen, sagt Janina Röttger, Senior Manager und Leiterin Automotive Service Insurance des Beratungsunternehmens. Auch scheine vielen Kfz-Versicherern das Potenzial dieser Dienste zu langfristiger Kundenbindung noch nicht bewusst zu sein.
Herausforderung Datenauswertung
Auch in Pay-as-you-live-Konzepte wollen lediglich elf Prozent kurzfristig investieren. Hier bestehe ebenfalls das Problem der Datenauswertung. "Unternehmen müssen rechtzeitig lernen, welchen Mehrwert Massendaten in Zukunft generieren können. Die reine Datenerhebung stellt hierbei das geringere Problem dar – die eigentliche Herausforderung liegt vielmehr im sinnvollen und effizienten Umgang mit dem gewonnenen Informationsschatz. Darauf aufbauende additive Zusatzdienste, auch neben dem klassischen Versicherungsgeschäft, werden im Wettbewerb schon bald eine entscheidende Bedeutung haben", weiß Röttger.
Die Unternehmensberater mahnen, dass hierzu die Fähigkeit eines Versicherers, massenhaft erhobene Kundendaten in Echtzeit auszuwerten und die relevanten Informationen schnell zu aggregieren, entscheidend sein werden. Denn andernfalls bestehe die Gefahr, dass die innovative Fintech-Szene die etablierten Palyer mit Produktideen überholen werde.
Investitionen in Big Data
Die ersten Unternehmen scheinen indessen die Dringlichkeit erkannt zu haben: 23 Prozent der befragten Versicherer und 26 Prozent der Makler wollen bereits kurzfristig in Big Data beziehungsweise Business Intelligence investieren.
Im August und September 2015 befragte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Sopra Steria Consulting Führungskräfte aus 70 der größten Versicherungsunternehmen und Makler zu ihrer Geschäftspolitik und ihren Investitionszielen bis 2018. Die Gesprächspartner waren Geschäftsführer oder Mitglieder der Geschäftsführung, Vorstandsvorsitzende oder andere Vorstandsmitglieder, Leiter des Marketings oder anderer zentraler Bereiche. Die Befragung fand in Form von Computer Aided Telephone Interviewing (CATI) statt.
Quelle: Sopra Steria Consulting
Bildquelle: © cassis / Fotolia.com
Wie der "Branchenkompass Insurance 2015" von Sopra Steria Consulting zeigt, ist das Interesse an der Produktentwicklung bei den Versicherern gering ausgeprägt. Auch neue Produktideen stießen auf wenig Interesse: Gerade einmal ein Fünftel wolle kurzfristig beispielsweise in Telematik-Angebote investieren. Dies liege unter anderem daran, dass telematische Informationserhebungen auch immer die Frage nach der Datenauswertung aufwürfen, sagt Janina Röttger, Senior Manager und Leiterin Automotive Service Insurance des Beratungsunternehmens. Auch scheine vielen Kfz-Versicherern das Potenzial dieser Dienste zu langfristiger Kundenbindung noch nicht bewusst zu sein.
Herausforderung Datenauswertung
Auch in Pay-as-you-live-Konzepte wollen lediglich elf Prozent kurzfristig investieren. Hier bestehe ebenfalls das Problem der Datenauswertung. "Unternehmen müssen rechtzeitig lernen, welchen Mehrwert Massendaten in Zukunft generieren können. Die reine Datenerhebung stellt hierbei das geringere Problem dar – die eigentliche Herausforderung liegt vielmehr im sinnvollen und effizienten Umgang mit dem gewonnenen Informationsschatz. Darauf aufbauende additive Zusatzdienste, auch neben dem klassischen Versicherungsgeschäft, werden im Wettbewerb schon bald eine entscheidende Bedeutung haben", weiß Röttger.
Die Unternehmensberater mahnen, dass hierzu die Fähigkeit eines Versicherers, massenhaft erhobene Kundendaten in Echtzeit auszuwerten und die relevanten Informationen schnell zu aggregieren, entscheidend sein werden. Denn andernfalls bestehe die Gefahr, dass die innovative Fintech-Szene die etablierten Palyer mit Produktideen überholen werde.
Investitionen in Big Data
Die ersten Unternehmen scheinen indessen die Dringlichkeit erkannt zu haben: 23 Prozent der befragten Versicherer und 26 Prozent der Makler wollen bereits kurzfristig in Big Data beziehungsweise Business Intelligence investieren.
Im August und September 2015 befragte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Sopra Steria Consulting Führungskräfte aus 70 der größten Versicherungsunternehmen und Makler zu ihrer Geschäftspolitik und ihren Investitionszielen bis 2018. Die Gesprächspartner waren Geschäftsführer oder Mitglieder der Geschäftsführung, Vorstandsvorsitzende oder andere Vorstandsmitglieder, Leiter des Marketings oder anderer zentraler Bereiche. Die Befragung fand in Form von Computer Aided Telephone Interviewing (CATI) statt.
Quelle: Sopra Steria Consulting
Bildquelle: © cassis / Fotolia.com
Autor(en): versicherungsmagazin.de