Digitale Versicherer entern den Kfz-Markt

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Friday und Nexible sind die ersten rein digitalen Kraftfahrzeugversicherer auf dem deutschen Markt. Versicherungsexperten bewerten die Erfolgsaussichten derartiger Player als durchaus gut. Gefahr für die klassischen Versicherer droht aber auch aus einer anderen Richtung: Carsharing-Angebote werden immer beliebter.

Gebannt schauen Vermittler auf die ersten rein digitalen Kraftfahrzeugversicherer im Markt: Friday und Nexible. Wie viele Policen stellen sie aus? Wird es tatsächlich eine nennenswerte Anzahl sein - ganz ohne einen Vertrieb aus Fleisch und Blut? Angeblich können geübte Smartphone-Nutzer bei den Neuen innerhalb von nur zwei Minuten eine Police abschließen.

Erste Zahlen liegen auf dem Tisch
Jetzt liegen erste Zahlen vor. Friday hat in der Zeit von April bis Dezember 2017 mehr als 15.000 Verträge verkauft. „Deutlich besser als erwartet. Mit über 50 Prozent mehr Kunden, als der Businessplan es vorgesehen hätte“, freut sich Gert de Winter, Vorsitzender der Konzernleitung der Baloise Group, die in Deutschland mit Basler am Start ist.

Friday wiederum ist eine deutsche Niederlassung der Basler Versicherungen Luxemburg. Ein etablierter Akteur schickt also jenseits bestehender Strukturen ein Insurtech ins Rennen. Nur weil Baloise hierzulande kein großer Anbieter von Autoversicherungen ist, ist die Gefahr der Konkurrenz im eigenen Haus gering. Jedenfalls dürften die Schweizer das Potenzial von Friday größer einschätzen als den Nachteil einer Kannibalisierung.

Digitale Tochter auf Kundenfang
Für Nexible gilt Vergleichbares. Dieses Startup ist seit Oktober 2017 aktiv und gehört zu Ergo-Gruppe. Die Düsseldorfer dürften im Kfz-Geschäft einen größeren Marktanteil als Baloise/Basler haben, unter den Top 10 in Deutschland rangiert aber auch Ergo nicht. Da kann man ja mal testweise eine rein digitale Tochter auf Kundenfang schicken.

Ende März berichtete Nexible, bis zum Jahresende 2017 mehr als 20.000 Fahrzeuge unter Vertrag genommen zu haben. Damit seien die eigenen Erwartungen um mehr als 100 Prozent übertroffen worden. Die Beitragseinnahmen näherten sich der Zehn-Millionen-Euro-Grenze. "Das beobachtete Wachstum bestätigt, dass Nexible ein Experiment mit Potenzial ist", freut sich Geschäftsführer John-Paul Pieper...

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Autor(en): Stefan Terliesner

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