Die Zeit läuft: Alterssicherung muss auf Kapitaldeckung setzen

Die Deutschen werden immer älter, die Arbeit teurer, das Rentensystem kommt nicht mehr nach. "Was jetzt noch hilft, ist ein sukzessiver Wechsel vom Umlageverfahren zur Kapitaldeckung", meint Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski, Leiter von "nestor", dem neuen Institut für Alterssicherungssysteme und Rechtsbiometrik an der Humboldt Universität zu Berlin (www.nestor.hu-berlin.de). "Weg von der Generationenabhängigkeit und hin zur Generationenselbstverantwortung", so sieht er die Zukunft der Alterssicherung. Sein "Neuer Generationenvertrag" beinhaltet denn auch mehr Verantwortung des Einzelnen, mit steuerlich begünstigtem Ansparen ab Geburt, neuen Versicherungsprodukten und überschaubaren Kosten.

Das Institut wurde eigens im September 2004 gegründet, um innovative Lösungsansätze für die gefährdeten sozialen Sicherungssysteme zu erarbeiten. Berühmter Pate von "nestor" ist Prof. Kurt-Hans Biedenkopf, der seit Jahrzehnten als Quer- und Vordenker in Sachen Rentenpolitik gilt. "Die tiefgreifenden Umbrüche im Bevölkerungsaufbau und im Arbeitsmarkt Deutschlands machen es notwendig, unsere sozialen Strukturen den neuen Bedingungen anzupassen. Das gilt besonders für die gesetzliche Rentenversicherung, die gravierende Systemmängel aufweist", forderte er anlässlich des Gründungssymposiums von "nestor" vor zahlreichen Vertretern aus Politik und Wirtschaft in Berlin auf. Auch Andreas Storm, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Soziale Sicherung der CDU/CSU-Fraktion, erhofft sich von der Einrichtung eines eigenen Instituts für Alterssicherung "interessante Erkenntnisse zur Debatte über die Reformen der Alterssicherungssysteme in Deutschland". Ebenso begrüßt wurde "eine neue Offensivstrategie für die soziale Sicherung der Menschen in Deutschland" von Bundestagsmitglied Rainer Eppelmann.

Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, betonte Institutsleiter Schwintowski sein Angebot an die Politik, als Ideengeber, Forschungsinitiator und Auftraggeber auf "nestor" zuzugehen. Gleichzeitig forderte er die Versicherungs- und Finanzwirtschaft auf, dem BVUK. Wissenschaftlicher Förderverein zur Um- und Neugestaltung der sozialen Sicherungssysteme in Deutschland und Europa e.V. beizutreten und dadurch die Forschungergebnisse unterstützen und nutzen zu können. Der BVUK. Förderverein e.V. www.foerderverein.bvuk.de) setzt sich verstärkt für die Um- und Neugestaltung der sozialen Sicherungssysteme in Deutschland ein und ist Träger des Forschungsinstituts "nestor".

Quelle: BVUK. Förderverein e.V.

Autor(en): Susanne Niemann

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