Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) hat die Ergebnisse ihres Stresstests 2021 für Versicherungsunternehmen veröffentlicht. Demnach hat sich die europäische Versicherungsbranche auch in einem Stressszenario als grundsätzlich robust erwiesen.
In dem Stresstest einbezogen waren 43 große europäische Versicherungsgruppen, darunter fünf aus Deutschland sowie ein Einzelunternehmen. Zu den deutschen Versicherern gehören Allianz, Münchener Rück, HDI, R+V und Alte Leipziger-Hallesche.
Der diesjährige EIOPA-Stresstest unterstellt im Szenario insbesondere einen Zinsrückgang mit Verwerfungen am Kapitalmarkt. Dieses Szenario hätte einen deutlichen Rückgang der Solvenzquoten zur Folge, wovon auch die deutschen Gruppen betroffen wären. Ganzheitlich betrachtet wäre die europäische Versicherungsbranche gleichwohl robust aufgestellt.
Rückgang der Solvenzquoten würden deutschen Unternehmen verkraften
„Der Rückgang der Solvenzquoten wäre für die deutschen Teilnehmer verkraftbar“, ordnet Frank Grund, Exekutivdirektor Versicherungs- und Pensionsfonds-aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die Ergebnisse ein. „Die Versicherer zeigen sich insgesamt krisenfest.“
Verfügen über ausreichend liquide Mittel
Erstmals enthielt der EIOPA-Stresstest auch eine Liquiditätsbetrachtung, an der insgesamt 117 Unternehmen beteiligt waren. Die Ergebnisse zeigen, dass die im Check einbezogenen deutschen Unternehmen im Falle des Stressszenarios über ausreichend liquide Mittel verfügen, den Liquiditätsbedarf zu decken.
Will Situation der Lebensversicherer weiter genau im Auge behalten
„Die Ergebnisse des Stresstests zeigen, dass die Versicherungsbranche auch in Stressszenarien grundsätzlich widerstandsfähig ist“, ist EIOPA-Chef Frank Grund, überzeugt. Ohne die im Jahr 2032 auslaufenden Übergangsmaßnahmen sähen die Ergebnisse aber teilweise deutlich schlechter aus, so Grund. „Das Niedrigzinsumfeld bleibt eine Herausforderung. Wir werden besonders die Situation der Lebensversicherer weiter genau im Auge behalten.“
Quelle: BaFin
Autor(en): versicherungsmagazin.de
