Beim Thema Altersvorsorge hat sich die Sparda Bank Baden-Württemberg (BW) für den R+V-Versicherungskonzern als exklusiven Partner entschieden. Sie nimmt in ihrer Gruppe damit eine Vorreiterrolle ein.
Wie die Bank mitteilt, ist es die erste Zusammenarbeit einer Sparda Bank in Deutschland mit dem Versicherer der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Das Institut ist nach eigenen Angaben das größte Haus der insgesamt elf Sparda Banken mit einer Bilanzsumme von 13,7 Milliarden Euro und rund 700 Mitarbeitern.
Gemeinsame genossenschaftliche Wurzeln beschworen
Das Geldhaus verspricht sich von der Kooperation eine umfassendes Angebot an Versicherungen im Bereich Vermögen, Leben und Rente. Für den Versicherungskonzern zählen bei der Zusammenarbeit vor allem die "gemeinsamen genossenschaftlichen Wurzeln", wie Vertriebsvorstand Jens Hasselbächer erklärt.
Bislang hatte die Sparda-Bank Baden-Württemberg – wie alle anderen Sparda-Banken – einen Rahmenvertrag, der sie an die Produkte der DEVK Versicherungen gebunden hatte.
Sparda-Banken und DEVK Versicherung verbanden bislang auch gemeinsame Wurzeln und zwar die der Eisenbahnerbewegung. Deshalb ist das Ende der Geschäftsverbindung ungewöhnlich und ein Bruch mit der bisherigen Tradition. Die anderen zehn Sparda-Banken behalten dem Verband der Institute und der DEVK zufolge weiterhin einen Rahmenvertrag mit dem Versicherer. Noch.
Unterschiedliche strategische Vorstellungen führten zum Bruch
Der Wechsel der Stuttgarter Sparda-Bank zur R+V ist wohl auf unterschiedliche strategische Vorstellungen zurückzuführen, die sich zunehmend herauskristallisiert haben. Die Bank habe sich für ein anderes Geschäftsmodell entschieden, in das die DEVK nicht mehr hineingepasst habe, begründete die Sprecherin des Versicherers die Entscheidung gegenüber dem "Handelsblatt". Die Baden-Württemberger hätten einen Versicherungsmakler gegründet, die DEVK setze dagegen auf ihren Ausschließlichkeitsvertrieb. Das passt natürlich nicht mehr zusammen.
Die Sparda-Bank Baden-Württemberg hatte bereits Anfang Juli angekündigt, ihr Versicherungsgeschäft ab sofort über die von ihr gegründete Tochter Sparda Versicherungsservice GmbH (SVS) abwickeln zu wollen. Auf der Plattform „Meine Versicherungswelt“ können Kunden seither all ihre Versicherungsverträge digital verwalten und auch Versicherungstarife vergleichen.
Schaden- und Unfallpolicen via Versicherungsplattform
Wie es weiter heißt, bietet die Sparda Bank BW ihren rund 708.000 Kunden künftig das gesamte R+V-Portfolio an Produkten rund um Altersversorgung, Vermögensaufbau und Vermögensabsicherung direkt an. Schaden- und Unfallversicherungen können die Kunden über die Sparda Versicherungsservice GmbH mit der unabhängigen Versicherungsplattform "meine Versicherungswelt" abschließen.
Sehen sich nun als umfassender Fürsprecher für die Kunden
Das war wohl auch für Martin Hettich, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Baden-Württemberg, ein gewichtiges Argument für diese neue Zusammenarbeit: „Damit werden wir zum umfassenden Fürsprecher für unsere Kunden in Sachen Geldanlage, Vorsorge und Absicherung.“
Quellen: Handelsblatt, Springer Professional (Angelika Breinich-Schilly), R+V
Autor(en): Meris Neininger