Die Branchenplattform BiPRO-Hub wächst

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Der Live-Betrieb der Branchenplattform „BiPRO-Hub“, war ein Highlight der Konferenz „BiPRO-Tage. Die Plattform soll die digitalen Prozessstandardisierung generalisieren.

„Wir haben nun 18 Versicherer auf der Plattform“, erläuterte der Präsident des BiPRO e. V., Frank Schrills, gegenüber dem Versicherungsmagazin. Zwischen Versicherern, Dienstleistern und Versicherungsmakler werden harmonisierte Bestandsdaten übertragen.

Neue Hub-Teilnehmer vor der Tür

In der Diskussion auf der Konferenz betonten Maklerprogrammhersteller und Vergleicher, dass es hohe Effektivgewinne gibt, wenn man einmal an die Plattform angebunden ist. Auch das Störfallmanagement soll über die Plattform eine neue Qualität gewinnen. Schrills: „Ist ein Versicherer technisch nicht zu erreichen, müssen Vermittler und Makler nicht mehr nachfragen, sie werden automatisch informiert.“

Schrills kündigte an, dass als nächster Versicherer die R+V den Hub nutzen werde. „Die großen Tanker sind alle dabei“, so der BiPRO-Chef. Er schätzt, dass somit mehr als zwei Drittel des Versicherungsumsatzes in Deutschland auf die Teilnehmer an der Branchenplattform entfallen. Mit weiteren zehn Versicherern ist der Verein im Gespräch. Sie sollen in den nächsten 12 bis 18 Monaten in den Hub einsteigen.

Die Plattform wird von der BiPRO Service GmbH betrieben. Der Verein entwickelt weiterhin normierte technische Schnittstellen und pflegt diese. Mit der Plattform werden diese Standards zentral umgesetzt. Schrills betonte aber, dass kein Unternehmen sich zwangsweise an die Plattform anbinden müsse. „Weiterhin können auch die Schnittstellen außerhalb des Hubs genutzt werden“, so der Präsident. Die BiPRO-Normen sind offen zugänglich. Wer Vereinsmitglied ist, kann sie kostenfrei nutzen für andere gibt es eine Nutzenvereinbarung.

Diverse neue Lösungen geplant

Aktuell arbeiten Gruppen an der Umsetzung den Prozess der Tarifierung, des Angebotes und des Antrags über die Plattform laufen zu lassen. In der Endstufe können Verbraucherinnen und Verbraucher dann etwa über einen Vergleicher im Internet ganz schnell einen Versicherungsvertrag abschließen, der technisch vollautomatisch über die BiPRO-Plattform läuft. Zudem ist die Norm „Maklermandat“ in der weiteren Entwicklung. Automatisch kann dann künftig über die Plattform ein Maklermandat an den Versicherer weitergereicht werden. Und mit „RNext-Schaden“, soll künftig die gesamte Schadenkommunikation von der Meldung bis zum Schließen der Akte über den Hub laufen. Die Entwicklung aller neuen Lösungen läuft über Gruppenkontakte, die sich regelmäßig, meist online, austauschen. Um dies zu intensivieren, gebe es die BiPRO-Tage.

Künftig will die BiPRO bei allen Anwendungen ein verstärktes Augenmerk auf Qualität legen. „Wir verkaufen keinen alten Wein in neuen Schläuchen“, sagt Schrills an kritische Marktbeobachter gerichtet. Doch von der Idee bis zur Verwirklichung einer digitalen Standardisierung würden heute immer noch zwei Jahre vergehen. Schrills: „Hauptgrund für diesen Zeitaufwand sind aber nicht die finanziellen Ressourcen, sondern die Engpässe bei IT-Fachkräften und die Auflagen für eine immer neue Regulierung der Branche.“ Für die Anbindung der unterschiedlichsten Dienstleister, Versicherer, Versicherungsmakler und Vermittler nutzt der BiPRO-Hub die Technik der easy Login GmbH und der GDV Dienstleistungs-GmbH. „Versuche eine privatwirtschaftliche Branchenplattform zu etablieren, sind in der Vergangenheit gescheitert“, so Schrills. Daher gebe es nun ein „ausgeklügeltes“ Regelsystem, das die Neutralität nachhaltig sicherstellt.

Eine Mitgliedschaft lohnt sich

Rund 300 Unternehmen sind Mitglied des Vereins BiPRO. Sie zahlen eine Mitgliedergebühr, die sich nach der Größe des Unternehmens richtet und die derzeit zwischen rund 2.000 und 80.000 Euro liegt. Die BiPRO Service GmbH verlangt für die Teilnahme an der Branchenplattform eine Jahresgebühr, die derzeit zwischen 5.000 und 100.000 Euro liegt. Im Schnitt zahlen die Teilnehmer 30.000 bis 50.000 Euro. Der Aufwand würde sich aber lohnen. „100.000 Euro sind fast nichts, wenn man das in IT-Personentage umrechnet, die man spart“, so Schrills. An den diesjährigen BiPRO-Tagen nahmen über 430 Fachbesucher teil. Zentrale Botschaft des Kongresses ist es, dem „Spirit der Community“ Impulse zu geben. „Dafür werden als Vorzeigeentwicklungen jeweils BiPRO-Awards verliehen“. Als Kriterium für diesjährigen Awards stand insbesondere die Qualität des Service im Vordergrund.

BiPRO-Awards
Folgende Unternehmen konnten in den einzelnen Kategorien besonders überzeugen:

Kategorie: Provider Kranken - Gewinner: Hallesche (ALH Gruppe)

Kategorie: Provider Leben - Gewinner: Stuttgarter

Kategorie: Provider Komposit Privat - Gewinner: HDI

Kategorie: Provider Komposit Gewerbe - Gewinner: Barmenia

Kategorie: Consumer Non-TAA - Gewinner: Dittmeier

Kategorie: Consumer TAA Non-Personen - Gewinner: Vema

Kategorie: Dienstleister - Gewinner: Fincon

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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