Im Kurzinterview spricht Joachim Rahn, Leiter Maklervertrieb beim Münchener Verein, über die Entwicklung und Potenziale der betrieblichen Altersversorgung und betrieblichen Krankenversicherung sowie die Rolle der Digitalisierung.
Herrn Rahn, die betriebliche Vorsorge zählt für Ihr Haus zu einer der wichtigsten Sparten. Welche Produkte werden in der betrieblichen Vorsorge besonders nachgefragt?
Joachim Rahn: Unsere Ausschließlichkeit ist schon seit Jahren sehr erfolgreich im Bereich betriebliche Altersversorgung unterwegs. Dieser Bereich wird angesichts des Fachkräftemangels in vielen Branchen aktuell weiter stark nachgefragt, auch wenn wir merken, wie sich das Interesse vermehrt auf die betriebliche Krankenversicherung (bKV) richtet, gerade bei uns im Maklervertrieb. In der bKV werden besonders unsere neuen Budgettarife sehr positiv nachgefragt. Da unsere bKV "Gemeinsam Gesund" schon kurz nach Einführung mit vielen Auszeichnungen bedacht wurde, verwundert mich diese starke Nachfrage überhaupt nicht.
Wie entwickelt sich die betriebliche Krankenversicherung insgesamt?
Bei uns hat sie sich in den vergangenen Monaten sehr positiv entwickelt. Aktuell wird etwa ein Gruppenvertrag pro Tag an uns vermittelt und von uns eingerichtet. Diese absolut positiven Zahlen kurz nach Einführung unserer bKV sind überhaupt nicht selbstverständlich. Aus meiner eigenen früheren Erfahrung als Verantwortlicher für die bKV bei einem anderen Versicherer hätte man eigentlich von einem langsameren Beginn ausgehen können. Und wie schon erwähnt stehen wir hier gerade erst am Anfang. Die bKV verspricht ein enormes Potenzial in den nächsten Monaten. Wenn die Vermittler erstmal in der Breite erkennen, was unser bKV-Konzept ihnen alles bietet, wird das Neugeschäft noch deutlich stärker an Fahrt aufnehmen.
Dennoch ist die bKV im Vergleich zu anderen Bereichen immer noch wenig verbreitet. Woran hapert es?
Ich bin überzeugt, dass es vor allem an der fehlenden Kenntnis über die Möglichkeiten einer bKV liegt – und zwar sowohl beim Vermittler als auch beim Firmenkunden. Es wird oft verkannt, was für eine starke Wirkungsweise die bKV für den Arbeitgeber entfalten kann. Gerade, weil die Vermittler noch nicht in der Breite die Wirkungsweise und damit die Vorteile für den Arbeitgeber kennen, sprechen sie die bKV auch nicht an. Viele sehen die bKV immer noch als eine "kleine" unbedeutende Zusatzversicherung. Man könnte diese einführen oder eben auch nicht. Themen wie Reduktion des Krankenstands oder wie günstig es ist, durch eine bKV den Mitarbeitenden einen finanziellen Vorteil zu verschaffen, bringen die wenigsten mit einer bKV in Verbindung. Und das sind nur zwei Ansätze von vielen möglichen, Arbeitgeber zu überzeugen. Ich glaube fest daran, dass sich dies mehr und mehr ändern und die bKV einen starken Boom erleben wird. Dazu trägt auch bei, dass gerade durch "Gemeinsam Gesund" die Vermittler und Arbeitgeber erleben, wie einfach und schlank im Prozess eine bKV eingeführt und verwaltet werden kann.
Seit 2021 bieten Sie die Zusatzversicherung "Klink Gesund" an. Wie hat sich das Produkt entwickelt?
Wir spüren nach Corona eine insgesamt zunehmende Nachfrage nach Krankenhauszusatz-Versicherungen. In der herausfordernden Corona-Zeit ist vielen Menschen bewusst geworden, wie wichtig eine hochwertige ärztliche Versorgung im Krankenhaus und der Zugang zu Spezialisten im Ernstfall tatsächlich ist. Manchmal geht es dabei auch um scheinbar unbedeutende Produktmerkmale, die aber dann in der konkreten persönlichen Situation sehr wertvoll sind. Der Münchener Verein bietet beispielsweise bei der stationären Zusatzversicherung "Klinik Gesund" einen Zweitmeinungs-Service sowie einen Spezialisten- und Klinik-Such-Service an, um dem Kunden Sicherheit bei seinen Entscheidungen zu bieten und ihn bei der Suche nach dem geeigneten Ort für seine Operation zu unterstützen.
Und zu "Klinik Gesund" gibt es noch eine zusätzliche positive Nachricht: Wir senken für die meisten Altersgruppen Anfang Juli unsere Beiträge und werden damit sehr oft top in Vergleichern positioniert sein.
Welche Rolle spielt bei Ihrer Produktentwicklung die Digitalisierung von Prozessen?
Die Digitalisierung von Prozessen spielt bei all unseren Produktentwicklungen eine bedeutende Rolle. Sehr gut kann man das an unserem neuen bKV-Konzept "Gemeinsam Gesund" erläutern. Kunden-, vertriebs- und zukunftsorientiert bietet der Münchener Verein als erster Krankenversicherer am Markt der betrieblichen Krankenversicherung vier nachhaltig konzipierte Budgettarife inklusive wertvoller Gesundheitsservices an. Die gesamte Produkt- und Prozess-Konzeption setzt auf einer komplett digitalen Wertschöpfungskette auf. In fünf Schritten – innerhalb von circa fünf Minuten – ist der Abschluss von Gruppenverträgen und von Tarifen mittels E-Signatur schnell und unkompliziert über unser bKV Angebots-, Antrags- und Vertragsverwaltungsprogramm "MVorsorge" konform zu Versicherungsvertragsgesetz (VVG) erledigt. Die Zustellung des Versicherungsscheins erfolgt nach einer sofortigen und vollständigen Dunkelverarbeitung im neuen Bestandsführungssystem spätestens am Tag nach dem Abschluss ebenfalls online über das angebundene Arbeitgeberportal. Dadurch werden je versicherter Person circa 50 Seiten Papier eingespart. Über das Portal "MVorsorge" kann die gesamte Vertragsverwaltung durch zum Beispiel die Personalabteilung des Firmenkunden oder auch unsere Vertriebspartner als Service-Dienstleistung vorgenommen werden. Die Versicherten können Rechnungen bequem über die Service-App des Münchener Vereins hochladen und so die Erstattung beschleunigen. Unser topbewerteter Versicherungsschutz, digitale Prozesse und eine hervorragende Vertriebsunterstützung rund um "Gemeinsam Gesund" begeistern in der kurzen Zeit seit Einführung Vertriebspartner, Arbeitgeber sowie deren Mitarbeitende und Familienangehörige.
Mehr zu den Innovationen und Entwicklungen des Münchener Vereins lesen Sie im großen Interview mit Joachim Rahn in Versicherungsmagazin, Ausgabe 6/24, die am 28.05.2024 erscheint.
Autor(en): Anja Schüür-Langkau