Die Kfz-Versicherung wird es, so wie sie es heute gibt, 2020 nicht mehr geben. Dies ist eine Prognose, die die Unternehmensberatung h&z in einer Umfrage auf der DKM erstellte.
In den nächsten drei Jahren rechnen 84 Prozent der Befragten mit einer steigenden Prämie für die Kfz-Versicherung. Nur neun Prozent gehen davon aus, dass die Kosten künftig fallen werden. Der Grund für diese Entwicklung sei das Bemühen der Versicherer, kurzfristig ihre Profitabilität wiederherzustellen, so über die Hälfte der Befragten. Diese hat unter anderem durch die hohe Preissensibilität der Kunden, durch den überhitzten Verdrängungswettbewerb sowie durch die hohen Schadenquoten stark gelitten.
Verschiebung der Absatzkanäle
38 Prozent der Befragten glauben, dass die zunehmende Bedeutung von Online-Vergleichsportalen zu einer umfassenden Verschiebung der Absatzkanäle führt. Die Ansicht, dass Online-Portale den Druck auf die Prämien erhöhen, teilen 39 Prozent der Teilnehmer. Tatsächlich gaben 58 Prozent der Befragten an, dass der Online-Direktvertrieb in den nächsten drei Jahren an Bedeutung gewinne. Die Makler sichern sich mit einem Anteil von 38 Prozentpunkten vor den Autohäusern (27 Prozent) Platz zwei. Die Ausschließlichkeitsorganisation muss nach Ansicht von 66 Prozent mit einer sinkenden Anerkennung kämpfen.
Ein weiteres großes Thema für die Versicherer sind Telematik-Tarife. Drei von vier der Teilnehmer sehen Telematik-Tarife spätestens in fünf Jahren als festen Bestandteil des Tarifportfolios von Kfz-Versicherern. Doch mit 42 Prozent sehen die Befragten ungelöste Datenschutzfragen als eine große Hürde an. Aber auch Investitionskosten beziehungsweise eine schlechte Rentabilität stoppen mit 23 Prozent die Einführung dieses Tariftyps. Gerade mittelständische Versicherer schrecken vor hohen Investitionskosten zurück.
Neue Geschäftsmodelle sind die Folge
Selbst wenn durch Prämienerhöhungen die Ergebnisse mittelfristig wieder besser werden, wirken sich die angesprochenen Veränderungen massiv auf die Geschäftsmodelle aus, lautet ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Rund ein Drittel der Befragten ist sich bewusst, dass die Kfz-Versicherung, die heute auf dem Markt existiert, es in dieser Form 2020 nicht mehr geben wird. Bereits 28 Prozent rechnen damit, dass sich die Kfz-Versicherung in den nächsten zehn Jahren zu einem „White Label-Produkt“ entwickeln wird. Somit wäre die Kfz-Versicherung künftig ein fester Bestandteil eines Gesamtlösungspaktes eines Automobilherstellers und kein eigener Baustein. Stattdessen würden Versicherer der Kfz-Branche nur auf die Position eines Zulieferers deklassiert.
"Inwieweit es den Versicherungen gelingt, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, bei dem die Marke durch ein glaubhaftes Leistungs- und Serviceversprechen beim Kunden weiterhin Bedeutung und Stahlkraft haben wird," ist hierbei für Hans Eder, Director Financial Services bei der Unternehmensberatung h&z, die Hauptfrage.
Zur Kurzstudie:
Die Unternehmensberatung h&z hat auf der Versicherungsleitmesse DKM rund 40 Versicherungsexperten und Entscheider über die Zukunft der Kfz-Versicherung befragt.
Quelle: h&z Unternehmensberatung AG
Bildquelle: © Uwe Schlick/
In den nächsten drei Jahren rechnen 84 Prozent der Befragten mit einer steigenden Prämie für die Kfz-Versicherung. Nur neun Prozent gehen davon aus, dass die Kosten künftig fallen werden. Der Grund für diese Entwicklung sei das Bemühen der Versicherer, kurzfristig ihre Profitabilität wiederherzustellen, so über die Hälfte der Befragten. Diese hat unter anderem durch die hohe Preissensibilität der Kunden, durch den überhitzten Verdrängungswettbewerb sowie durch die hohen Schadenquoten stark gelitten.
Verschiebung der Absatzkanäle
38 Prozent der Befragten glauben, dass die zunehmende Bedeutung von Online-Vergleichsportalen zu einer umfassenden Verschiebung der Absatzkanäle führt. Die Ansicht, dass Online-Portale den Druck auf die Prämien erhöhen, teilen 39 Prozent der Teilnehmer. Tatsächlich gaben 58 Prozent der Befragten an, dass der Online-Direktvertrieb in den nächsten drei Jahren an Bedeutung gewinne. Die Makler sichern sich mit einem Anteil von 38 Prozentpunkten vor den Autohäusern (27 Prozent) Platz zwei. Die Ausschließlichkeitsorganisation muss nach Ansicht von 66 Prozent mit einer sinkenden Anerkennung kämpfen.
Ein weiteres großes Thema für die Versicherer sind Telematik-Tarife. Drei von vier der Teilnehmer sehen Telematik-Tarife spätestens in fünf Jahren als festen Bestandteil des Tarifportfolios von Kfz-Versicherern. Doch mit 42 Prozent sehen die Befragten ungelöste Datenschutzfragen als eine große Hürde an. Aber auch Investitionskosten beziehungsweise eine schlechte Rentabilität stoppen mit 23 Prozent die Einführung dieses Tariftyps. Gerade mittelständische Versicherer schrecken vor hohen Investitionskosten zurück.
Neue Geschäftsmodelle sind die Folge
Selbst wenn durch Prämienerhöhungen die Ergebnisse mittelfristig wieder besser werden, wirken sich die angesprochenen Veränderungen massiv auf die Geschäftsmodelle aus, lautet ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Rund ein Drittel der Befragten ist sich bewusst, dass die Kfz-Versicherung, die heute auf dem Markt existiert, es in dieser Form 2020 nicht mehr geben wird. Bereits 28 Prozent rechnen damit, dass sich die Kfz-Versicherung in den nächsten zehn Jahren zu einem „White Label-Produkt“ entwickeln wird. Somit wäre die Kfz-Versicherung künftig ein fester Bestandteil eines Gesamtlösungspaktes eines Automobilherstellers und kein eigener Baustein. Stattdessen würden Versicherer der Kfz-Branche nur auf die Position eines Zulieferers deklassiert.
"Inwieweit es den Versicherungen gelingt, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, bei dem die Marke durch ein glaubhaftes Leistungs- und Serviceversprechen beim Kunden weiterhin Bedeutung und Stahlkraft haben wird," ist hierbei für Hans Eder, Director Financial Services bei der Unternehmensberatung h&z, die Hauptfrage.
Zur Kurzstudie:
Die Unternehmensberatung h&z hat auf der Versicherungsleitmesse DKM rund 40 Versicherungsexperten und Entscheider über die Zukunft der Kfz-Versicherung befragt.
Quelle: h&z Unternehmensberatung AG
Bildquelle: © Uwe Schlick/
Autor(en): Ann-Kristin Wiegmann