Deutsche Versicherungsaktien sind interessant

In ihrem jüngsten Sektorreport untersuchen die
Analysten der LRP Landesbank Rheinland-Pfalz, Mainz, die Perspektiven für die Marktführer im deutschen Erstversicherungssektor.

Jahrhundertflut, Börsencrash, Terror, Steuerdebatten und der
Kollaps der Mannheimer Leben - die See für deutsche Erstversicherer
war in den letzten Jahren überaus stürmisch. Wie die jüngsten
Ergebnis- und Kursentwicklungen aber zeigen, haben die Konzerne die Schwierigkeiten hinter sich gebracht und deutliche Fortschritte
erzielt. Für die Versicherer eröffnet sich nun die Perspektive, die
Früchte aus den Restrukturierungs- und Profitabilitätsmaßnahmen zu
ernten.

Der Einschnitt beim Steuerprivileg für kapitalbildende
Lebensversicherungen wird nach Auffassung der LRP-Analysten von der Branche durch den Absatz von Rentenversicherungen kompensiert werden. Zu einem weiteren zentralen Branchenthema dürfte nach der
Hurrikanserie in Florida und Teilen der Karibik die Versicherung von
Naturkatastrophen avancieren. Auch in Deutschland muss sich die
Assekuranz mit angemessenen Prämien auf mögliche
Großschadensbelastungen, beispielsweise in Form schwerer
Winterstürme, vorbereiten.

Der Wegfall der Goodwill-Abschreibungen ab dem nächsten Jahr lässt
das KGV der analysierten Aktien günstiger werden, auch wenn dies nur ein buchhalterischer Effekt ist. Aufgrund der verbesserten
Ertragslage dürften ferner Dividendenerhöhungen möglich sein, um die
in den letzten Jahren auf eine Geduldsprobe gestellten Anleger zu
belohnen.

Als Outperformer werden weiterhin Allianz und Münchener Rück
eingestuft. Der deutsche Branchenprimus Allianz zeigte nach zwei
schweren Jahren eine eindrucksvolle Trendwende. Die Münchener Rück profitiert vom hohen Prämienniveau am Rückversicherungsmarkt und ist insgesamt "wetterfester" geworden. AMB Generali stufen die Analysten unverändert als Marketperformer ein. Der Aachener Konzern ist auf dem deutschen Versicherungsmarkt stark positioniert, aber es fehlt eine Initialzündung für den Aktienkurs.

Quelle: Landesbank Rheinland-Pfalz

Autor(en): Susanne Niemann

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