Das Alterseinkünftegesetz und die Besteuerung der Lebensversicherung, die am 1. Januar 2005 in Kraft treten, werden den Altersvorsorgemarkt in Deutschland maßgeblich verändern. Am zehnten Jahrestag der Deregulierung erwartet der britische Versicherer – mit Platz 5 auf dem deutschen Maklermarkt einer der erfolgreichsten deutschen Marktneuzugänge seit der Deregulierung (1) - dass der Wettbewerb um die Altersvorsorge zunehmen wird. "Mit dem Wegfall des Steuerprivilegs für die Lebensversicherung werden bei der privaten Altersvorsorge verschiedene Formen der Kapitalanlage in Zukunft stärker miteinander konkurrieren. Damit stehen Deutschlands Lebensversicherer am Beginn einer Entwicklung, die in anderen Märkten bereits stattgefunden hat", sagt Valentin. "Wie bei der Liberalisierung vor zehn Jahren werden deutsche Kunden über kurz oder lang erneut von einem breiteren Wettbewerb profitieren."
Am 29. Juli 1994 wurde die von der Europäischen Union beschlossene "Dritte Lebensversicherungsrichtlinie" in deutsches Recht umgesetzt. Damit waren die Tore für ausländische Anbieter geöffnet. Die Richtlinie erlaubt jeder Versicherungsgesellschaft eines Mitgliedsstaates, im Zuge der Niederlassungsfreiheit in jedem anderen Land der Europäischen Union ihre Produkte anzubieten. Seitdem sind eine Reihe ausländischer Unternehmen, vor allem aus gesättigten Märkten wie Großbritannien, Irland und Luxemburg, nach Deutschland gekommen. Zum Stichtag 30. September 2003 waren insgesamt 733 ausländische Versicherungsgesellschaften in der Bundesrepublik angemeldet, davon betreiben jedoch nur 86 ihr Geschäft über eine eigene Niederlassung. Von diesen 86 Unternehmen sind 17 Lebensversicherer (2).
Für den Versicherungskunden hat die Deregulierung vor allem innovativere und modernere Produkte gebracht. Gab es in Deutschland vor 1994 fast nur die klassische Lebens- und Rentenversicherung, so
hat sich das Angebot seitdem stetig erweitert. Beispiele sind die fondsgebundene Lebensversicherung und die speziell von britischen Gesellschaften auf den Markt gebrachten Lebens- und Rentenversicherungen (With Profits), die sich stärker in Aktien engagieren als klassische Lebensversicherungen. Für die Anbieter veränderte sich der Markt schleichend: Hatten deutsche Versicherer bis 1994 vornehmlich auf der Tastatur des Vertriebs- und Kostenmanagements gespielt, so mussten sie danach ihre Klaviatur erweitern. Die Entwicklung neuer Produkte, professionelles
Zielgruppenmarketing, eine klare Positionierung, reibungsloser Service, Finanzkraft und Investmentkompetenz wurden zu wichtigen Marktkriterien. "Die Liberalisierung hat nicht zu der von vielen
erwarteten massiven Konzentration der Lebensversicherer geführt", erklärt Valentin. "Sie hat den Markt jedoch nachhaltig verändert und in einer länger andauernden Phase des Umbruchs neuen Anbietern
Chancen auf dem deutschen Markt eröffnet."
Anders als vor zehn Jahren stellt das Alterseinkünftegesetz die Versicherer heute vor die Herausforderung, sich kurzfristig auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen und sich möglichst schnell mit neuen Produkten auf einem immer wettbewerbsintensiveren Markt zu behaupten. "Auch nach dem Fall des Steuerprivilegs werden sowohl private als auch staatlich geförderte Versicherungsprodukte das Vorsorgesparen weiter dominieren. Vor dem Hintergrund strapazierter Bilanzen, neuer Anforderungen an die Solvabilität (Solvency II) und niedriger Eigenkapitalrenditen werden Anlageformen mit einem höheren Investmentanteil und geringeren Garantien jedoch an Bedeutung gewinnen", sagt Valentin. Außerdem würden deutsche Verbraucher trotz ihres ausgeprägten Sicherheitsbewusstseins mittelfristig erkennen, dass Garantien zu Lasten der Rendite gingen. Diese Entwicklung habe in anderen Märkten, beispielsweise in Großbritannien, bereits stattgefunden.
Mehr Produkte führen für den Kunden allerdings auch zu geringerer Vergleichbarkeit. Bei den Verbrauchern ist in den vergangenen Jahren die Einsicht gewachsen, dass die Qualität des Angebots nicht von der Qualität und der Finanzkraft des Versicherers, der hinter diesem Angebot steht, zu trennen ist. "Für einen Versicherungsanbieter ist es heutzutage unabdingbar, ein klares Markenprofil aufzubauen – ob als Allfinanzkonzern oder Nischenanbieter. Die Zeit der 'Me-too'-Versicherer ist endgültig vorbei", sagt Valentin. Die Krise an den Kapitalmärkten, das weiterhin niedrige Zinsniveau und die finanziellen Schwierigkeiten, in die einige Versicherer geraten sind, verdeutlichten, worauf Kunden nach zehn Jahren Deregulierung Wert legten. "Kunden wollen Sicherheit im Umgang mit ihren Beiträgen, mehr Spielräume bei der Anlage ihres Kapitals und die nachgewiesene Kompetenz eines Investmentprofis."
(1) gemessen am Neugeschäft nach laufenden Beiträgen, Quelle:
Tillinghast Vertriebswegesurvey
(2) Quelle: BAFin
Quelle: Standard Life Versicherung
Am 29. Juli 1994 wurde die von der Europäischen Union beschlossene "Dritte Lebensversicherungsrichtlinie" in deutsches Recht umgesetzt. Damit waren die Tore für ausländische Anbieter geöffnet. Die Richtlinie erlaubt jeder Versicherungsgesellschaft eines Mitgliedsstaates, im Zuge der Niederlassungsfreiheit in jedem anderen Land der Europäischen Union ihre Produkte anzubieten. Seitdem sind eine Reihe ausländischer Unternehmen, vor allem aus gesättigten Märkten wie Großbritannien, Irland und Luxemburg, nach Deutschland gekommen. Zum Stichtag 30. September 2003 waren insgesamt 733 ausländische Versicherungsgesellschaften in der Bundesrepublik angemeldet, davon betreiben jedoch nur 86 ihr Geschäft über eine eigene Niederlassung. Von diesen 86 Unternehmen sind 17 Lebensversicherer (2).
Für den Versicherungskunden hat die Deregulierung vor allem innovativere und modernere Produkte gebracht. Gab es in Deutschland vor 1994 fast nur die klassische Lebens- und Rentenversicherung, so
hat sich das Angebot seitdem stetig erweitert. Beispiele sind die fondsgebundene Lebensversicherung und die speziell von britischen Gesellschaften auf den Markt gebrachten Lebens- und Rentenversicherungen (With Profits), die sich stärker in Aktien engagieren als klassische Lebensversicherungen. Für die Anbieter veränderte sich der Markt schleichend: Hatten deutsche Versicherer bis 1994 vornehmlich auf der Tastatur des Vertriebs- und Kostenmanagements gespielt, so mussten sie danach ihre Klaviatur erweitern. Die Entwicklung neuer Produkte, professionelles
Zielgruppenmarketing, eine klare Positionierung, reibungsloser Service, Finanzkraft und Investmentkompetenz wurden zu wichtigen Marktkriterien. "Die Liberalisierung hat nicht zu der von vielen
erwarteten massiven Konzentration der Lebensversicherer geführt", erklärt Valentin. "Sie hat den Markt jedoch nachhaltig verändert und in einer länger andauernden Phase des Umbruchs neuen Anbietern
Chancen auf dem deutschen Markt eröffnet."
Anders als vor zehn Jahren stellt das Alterseinkünftegesetz die Versicherer heute vor die Herausforderung, sich kurzfristig auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen und sich möglichst schnell mit neuen Produkten auf einem immer wettbewerbsintensiveren Markt zu behaupten. "Auch nach dem Fall des Steuerprivilegs werden sowohl private als auch staatlich geförderte Versicherungsprodukte das Vorsorgesparen weiter dominieren. Vor dem Hintergrund strapazierter Bilanzen, neuer Anforderungen an die Solvabilität (Solvency II) und niedriger Eigenkapitalrenditen werden Anlageformen mit einem höheren Investmentanteil und geringeren Garantien jedoch an Bedeutung gewinnen", sagt Valentin. Außerdem würden deutsche Verbraucher trotz ihres ausgeprägten Sicherheitsbewusstseins mittelfristig erkennen, dass Garantien zu Lasten der Rendite gingen. Diese Entwicklung habe in anderen Märkten, beispielsweise in Großbritannien, bereits stattgefunden.
Mehr Produkte führen für den Kunden allerdings auch zu geringerer Vergleichbarkeit. Bei den Verbrauchern ist in den vergangenen Jahren die Einsicht gewachsen, dass die Qualität des Angebots nicht von der Qualität und der Finanzkraft des Versicherers, der hinter diesem Angebot steht, zu trennen ist. "Für einen Versicherungsanbieter ist es heutzutage unabdingbar, ein klares Markenprofil aufzubauen – ob als Allfinanzkonzern oder Nischenanbieter. Die Zeit der 'Me-too'-Versicherer ist endgültig vorbei", sagt Valentin. Die Krise an den Kapitalmärkten, das weiterhin niedrige Zinsniveau und die finanziellen Schwierigkeiten, in die einige Versicherer geraten sind, verdeutlichten, worauf Kunden nach zehn Jahren Deregulierung Wert legten. "Kunden wollen Sicherheit im Umgang mit ihren Beiträgen, mehr Spielräume bei der Anlage ihres Kapitals und die nachgewiesene Kompetenz eines Investmentprofis."
(1) gemessen am Neugeschäft nach laufenden Beiträgen, Quelle:
Tillinghast Vertriebswegesurvey
(2) Quelle: BAFin
Quelle: Standard Life Versicherung
Autor(en): SN