Die Bereitschaft der Deutschen, Geld für ihren Ruhestand zurückzulegen, hat durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten kaum gelitten: So zeigt das siebte Altersvorsorge-Barometer von JP Morgan Asset Management zwar einen leichten Rückgang der Sparer-Quote auf 40,6 Prozent. Der Anteil derjenigen, die monatlich Geld für ihren Ruhestand zurücklegen, hat sich mit 2 Prozentpunkten aber nur marginal verringert.
"Das aktuelle Altersvorsorge-Barometer zeigt erneut, dass die Vorsorge-Sparer das Vertrauen in ihre langfristigen Anlagen trotz der dramatischen Vorgänge im Finanzsektor nicht verloren haben", erläutert Jean Guido Servais, Direktor Marketing und PR bei JP Morgan Asset Management in Frankfurt. Bei der letzten Befragung im November 2008 sei die Sparneigung sogar trotz der damaligen Krisenstimmung um 0,7 Punkte auf 42,6 Prozent angestiegen.
"Die relativ stabilen Ergebnisse weisen darauf hin, dass bestehende Sparpläne, Versicherungen und andere Vorsorge-Verträge nicht aufgelöst wurden. Dies mag sicherlich auch daran liegen, dass sie vielfach langfristig ausgerichtet sind und ihre Konstruktion vorzeitige Entnahmen für den Anleger unvorteilhaft macht. Die Ergebnisse legen jedoch nahe, dass es bei den Anlegern in den letzten Monaten trotz der Verunsicherung keine Panikreaktionen gab." Altersvorsorge-Atlas zeigt Verschiebung der regionalen Unterschiede
Regionale Betrachtung zeigt Ost-West-Achse
Bei Betrachtung der Ergebnisse auf regionaler Ebene zeigt sich aktuell eine interessante Ost-West-Achse, nachdem bei den vorherigen Untersuchungen eher ein Nord-Süd-Gefälle zu beobachten war: Nun liegt die Vorsorgeleistung in den meisten westlichen Bundesländern ungefähr im Bundesdurchschnitt. Die Ausreißer liegen im Osten und in Bayern – hier sparen entweder besonders wenige oder überdurchschnittlich viele Menschen.
Im Vergleich mit der regionalen Verteilung des Vorjahreszeitraums und der Befragung im zweiten Quartal 2007 ergibt sich, dass es beispielsweise im Nord-Westen stetig aufwärts ging und die Sparquote in den vergangenen zwei Jahren um 11,8 Prozentpunkte anstieg. Diese ist dagegen in Nordrhein-Westfalen seit 2007 durchgehend rückläufig und liegt nun um 5,2 Punkte niedriger als vor zwei Jahren. "Die aktuelle Rezession, verbunden mit der Sorge um den Arbeitsplatz, scheint in einigen Regionen zu deutlich zurückhaltenderem Sparverhalten zu führen während sie für andere Sparer ein zusätzlicher Vorsorgeanreiz zu sein scheint", erklärt Servais.
Nicht-Sparer-Quote ist rückläufig
Bei der aktuellen Befragung im April war der Anteil derjenigen, die angaben langfristig "nichts" zu sparen, rückläufig. Mit 39,6 Prozent sank ihr Anteil um 0,8 Punkte. Während sich ein Teil durch Staat und Betriebsrenten gut versorgt fühlt und der Meinung ist, nicht zusätzlich sparen zu müssen, sieht ein weitaus größerer Teil die Notwendigkeit zur Vorsorge, gibt jedoch an, dafür kein Geld übrig zu haben. So können es sich 26,1 Prozent der Befragten nicht leisten zu sparen. Das ist ein Rückgang um 2 Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Befragung. Dennoch kann demnach noch immer mehr als ein Viertel aller Befragten keine Mittel aufbringen, um die Rentenlücke zu schließen.
Der Anteil derjenigen, die glauben, nicht vorsorgen zu müssen, hat sich dagegen etwas erhöht: Nun sehen sich 13,5 Prozent durch die staatliche und betriebliche Altersvorsorge gut versorgt (+ 1,3 Punkte). Der Glaube an die gesetzliche Rente nimmt in der Krise also wieder zu und steigt von 6,1 auf 7,1 Prozent. Auch das Vertrauen in die Absicherung durch Staat plus betriebliche Altersvorsorge steigt leicht um 0,3 Punkte auf 6,4 Prozent.
Die meisten sparen bis zu 149 Euro im Monat
Insgesamt bewegt sich nach wie vor ein Großteil der genannten Sparbeträge in den drei niedrigeren Kategorien bis maximal 149 Euro. 2,3 Prozent legen zwischen 150 bis 199 Euro für die Rente zurück (+ 0,1 Prozentpunkte), während 1,4 Prozent der befragten Sparer monatlich auf 200 bis 249 Euro verzichten (- 0,2 Punkte). Mit einem Rückgang von 0,3 Punkten liegt der Anteil derjenigen, die monatlich über 250 Euro sparen, nun bei 1,1 Prozent. Weitere 7,1 Prozent der Befragten gaben an, monatlich eine Immobilie abzubezahlen (+ 0,3 Punkte).
Hintergrund
Mit dem Altersvorsorge-Barometer ermittelt J.P. Morgan Asset Management seit März 2007 regelmäßig, ob und in welcher Höhe die Deutschen monatlich langfristig privat für ihren Ruhestand sparen. Dafür befragt die Gesellschaft für Konsumforschung, Nürnberg (GfK), repräsentativ rund 1.900 Frauen und Männer ab 20 Jahren, wie viel sie monatlich für die Altersvorsorge in Fondssparpläne, Riester- oder Rürup-Renten, Renten- oder Lebensversicherungen, Sparbücher oder Immobilien investieren.
"Das aktuelle Altersvorsorge-Barometer zeigt erneut, dass die Vorsorge-Sparer das Vertrauen in ihre langfristigen Anlagen trotz der dramatischen Vorgänge im Finanzsektor nicht verloren haben", erläutert Jean Guido Servais, Direktor Marketing und PR bei JP Morgan Asset Management in Frankfurt. Bei der letzten Befragung im November 2008 sei die Sparneigung sogar trotz der damaligen Krisenstimmung um 0,7 Punkte auf 42,6 Prozent angestiegen.
"Die relativ stabilen Ergebnisse weisen darauf hin, dass bestehende Sparpläne, Versicherungen und andere Vorsorge-Verträge nicht aufgelöst wurden. Dies mag sicherlich auch daran liegen, dass sie vielfach langfristig ausgerichtet sind und ihre Konstruktion vorzeitige Entnahmen für den Anleger unvorteilhaft macht. Die Ergebnisse legen jedoch nahe, dass es bei den Anlegern in den letzten Monaten trotz der Verunsicherung keine Panikreaktionen gab." Altersvorsorge-Atlas zeigt Verschiebung der regionalen Unterschiede
Regionale Betrachtung zeigt Ost-West-Achse
Bei Betrachtung der Ergebnisse auf regionaler Ebene zeigt sich aktuell eine interessante Ost-West-Achse, nachdem bei den vorherigen Untersuchungen eher ein Nord-Süd-Gefälle zu beobachten war: Nun liegt die Vorsorgeleistung in den meisten westlichen Bundesländern ungefähr im Bundesdurchschnitt. Die Ausreißer liegen im Osten und in Bayern – hier sparen entweder besonders wenige oder überdurchschnittlich viele Menschen.
Im Vergleich mit der regionalen Verteilung des Vorjahreszeitraums und der Befragung im zweiten Quartal 2007 ergibt sich, dass es beispielsweise im Nord-Westen stetig aufwärts ging und die Sparquote in den vergangenen zwei Jahren um 11,8 Prozentpunkte anstieg. Diese ist dagegen in Nordrhein-Westfalen seit 2007 durchgehend rückläufig und liegt nun um 5,2 Punkte niedriger als vor zwei Jahren. "Die aktuelle Rezession, verbunden mit der Sorge um den Arbeitsplatz, scheint in einigen Regionen zu deutlich zurückhaltenderem Sparverhalten zu führen während sie für andere Sparer ein zusätzlicher Vorsorgeanreiz zu sein scheint", erklärt Servais.
Nicht-Sparer-Quote ist rückläufig
Bei der aktuellen Befragung im April war der Anteil derjenigen, die angaben langfristig "nichts" zu sparen, rückläufig. Mit 39,6 Prozent sank ihr Anteil um 0,8 Punkte. Während sich ein Teil durch Staat und Betriebsrenten gut versorgt fühlt und der Meinung ist, nicht zusätzlich sparen zu müssen, sieht ein weitaus größerer Teil die Notwendigkeit zur Vorsorge, gibt jedoch an, dafür kein Geld übrig zu haben. So können es sich 26,1 Prozent der Befragten nicht leisten zu sparen. Das ist ein Rückgang um 2 Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Befragung. Dennoch kann demnach noch immer mehr als ein Viertel aller Befragten keine Mittel aufbringen, um die Rentenlücke zu schließen.
Der Anteil derjenigen, die glauben, nicht vorsorgen zu müssen, hat sich dagegen etwas erhöht: Nun sehen sich 13,5 Prozent durch die staatliche und betriebliche Altersvorsorge gut versorgt (+ 1,3 Punkte). Der Glaube an die gesetzliche Rente nimmt in der Krise also wieder zu und steigt von 6,1 auf 7,1 Prozent. Auch das Vertrauen in die Absicherung durch Staat plus betriebliche Altersvorsorge steigt leicht um 0,3 Punkte auf 6,4 Prozent.
Die meisten sparen bis zu 149 Euro im Monat
Insgesamt bewegt sich nach wie vor ein Großteil der genannten Sparbeträge in den drei niedrigeren Kategorien bis maximal 149 Euro. 2,3 Prozent legen zwischen 150 bis 199 Euro für die Rente zurück (+ 0,1 Prozentpunkte), während 1,4 Prozent der befragten Sparer monatlich auf 200 bis 249 Euro verzichten (- 0,2 Punkte). Mit einem Rückgang von 0,3 Punkten liegt der Anteil derjenigen, die monatlich über 250 Euro sparen, nun bei 1,1 Prozent. Weitere 7,1 Prozent der Befragten gaben an, monatlich eine Immobilie abzubezahlen (+ 0,3 Punkte).
Hintergrund
Mit dem Altersvorsorge-Barometer ermittelt J.P. Morgan Asset Management seit März 2007 regelmäßig, ob und in welcher Höhe die Deutschen monatlich langfristig privat für ihren Ruhestand sparen. Dafür befragt die Gesellschaft für Konsumforschung, Nürnberg (GfK), repräsentativ rund 1.900 Frauen und Männer ab 20 Jahren, wie viel sie monatlich für die Altersvorsorge in Fondssparpläne, Riester- oder Rürup-Renten, Renten- oder Lebensversicherungen, Sparbücher oder Immobilien investieren.
Autor(en): Versicherungsmagazin