Deutsche KMU sehen positiv in die Zukunft, sind aber blind für Risiken

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Der Spezialversicherer Hiscox hat kürzlich die internationale Studie "DNA of an Entrepreneur Report" veröffentlicht. Sie skizziert die Lage und Selbsteinschätzung kleiner und mittelständischer Unternehmen in sechs westlichen Industrienationen. Überprüft wurde auch, ob und wie sich Firmen gegen Online-Kriminalität absichern.

Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung: Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Deutschland seien in allen gemessenen Erfolgskategorien führend: 59 Prozent der Unternehmen steigerten im Vorjahr ihren Umsatz, 57 Prozent ihren Gewinn. 70 Prozent der deutschen Unternehmen konnten mehr Neukunden als im Vorjahr akquirieren, 23 Prozent zusätzliches Personal einstellen. Bei Aufträgen und positiver Auslastung konnten sich 58 Prozent steigern.
In allen Bereichen hätten deutsche Unternehmen damit ihre Mitbewerber in den übrigen Ländern überholt. Das schlage sich auch in der Selbstwahrnehmung nieder: In keinem anderen Land blickten so viele Unternehmen optimistisch ins kommende Jahr. So glaubten 53 Prozent der KMU in Deutschland an eine weitere positive Entwicklung.

95 Prozent haben keine Versicherung gegen Online-Kriminalität
Fast die Hälfte der deutschen Unternehmen (44 Prozent) glaubten zu wissen, welchen Risiken sie ausgesetzt sind und wie sie sich dagegen versichern könnten - der Spitzenwert unter den befragten Ländern. Zwar glaubten die Unternehmer, ihre Risiken zu kennen. Ein Widerspruch sei hier aber der geringe Anteil der Unternehmen, die sich gegen 'neue' Risiken effektiv schützten: 95 Prozent hätten keine Versicherung gegen Online-Kriminalität, 28 Prozent hätten kein systematisches Backup-System - im Ländervergleich seien das die schlechtesten Ergebnisse.

Hintergrundinformationen
Für die sechste Jahresauflage der internationalen Studie "Hiscox DNA of an Entrepreneur Report" wurden 3.500 Unternehmen in Deutschland, Großbritannien, USA, den Niederlanden, Frankreich und Spanien befragt. Die befragten Firmen haben maximal 49 Angestellte. Dabei wurden vor allem Kleinstunternehmen befragt: 42 Prozent haben keine Angestellte (Deutschland: 45 Prozent), weitere 26 Prozent ein bis vier Angestellte (Deutschland: 25 Prozent). 61 Prozent der Befragten haben einen Jahresumsatz von weniger als 123.000 Euro (Deutschland: 62 Prozent).

Die befragten Unternehmen stammen aus acht unterschiedenen Branchen: Bau/ Konstruktion, Business to business, Finanzdienstleistungen, IT/ Medien/ Telekommunikation/ Drucken, Freizeit/ Gastronomie, Produktion/ Maschinenbau, Einzelhandel/ Vertrieb und Fahrzeugbranche/ Autowerkstatt.

Auch in ist Online- und Cyber-Kriminalität immer wieder ein Thema. Interessieren Sie sich für ein Probeabo? können Sie es gleich bestellen!


Vorab eine Leseprobe aus der Juni-Ausgabe von Versicherungsmagazin:


"Befragungen zufolge sehen 80 Prozent der Unternehmensleiter im deutschen Mittelstand die
größte Bedrohung durch Cyber-Attacken im Verlust von eigenem technischen Know-how. 75 Prozent befürchten die Konsequenzen aus dem unberechtigten Zugang zu ihren Kundendaten und 70 Prozent
rechnen mit deutlichen Umsatzeinbußen infolge der Schädigung der eigenen Reputation. ...
Neben sensitivem eigenen Fachwissen speicherten Mittelständler in zunehmendem Maße Kundendaten
auf ihren Systemen. 2012 betrugen die Durchschnittskosten je kompromittiertem Datensatz rund 110 Euro, das sind fast 35 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren."

Textquellen: Hiscox, Versicherungsmagazin; Bildquelle: © Cumulus

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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