De-Mail: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung noch einfacher

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Bundesbürger, Ämter und Unternehmen können künftig leichter vertrauliche Dokumente per De-Mail durchgängig vom Absender bis zum Empfänger schützen. Die De-Mail-Anbieter Deutsche Telekom, Francotyp-Postalia sowie United Internet mit 1&1, Web.de und GMX führen nach eigenen Angaben dazu im April ein vereinfachtes Verfahren für die so genannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein.

Auch die bei der Anmeldung nötige Identifikation für den De-Mail-Dienst soll einfacher werden. Zudem ersetzen immer mehr große Organisationen wie die Deutsche Rentenversicherung und die Bundesagentur für Arbeit aber auch Städte wie Dresden und Köln aufwändige Papierpost durch Digitalbriefe und sind per De-Mail erreichbar. Dies gaben heute Bundesinnenministerium und De-Mail-Anbieter gemeinsam bekannt.

De-Mail-Nutzer können ab April von den Internetseiten ihrer Anbieter ein kleines Zusatzprogramm herunterladen und darüber die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung installieren. Das Programm ist ein sogenanntes Plugin für die Internet-Browser Firefox oder Chrome.

Deutschland peilt Vorreiterrolle bei der Nutzung digitaler Dienste an
Bereits heute können De-Mail-Nutzer ihre Dokumente auf dem bereits verschlüsselten Transportweg zusätzlich Ende-zu-Ende verschlüsseln. Dies erfordert aber technisches Know-how. Künftig wird dies für alle Kunden möglich sein. Bei PGP liegen die Schlüssel ausschließlich bei Sender und Empfänger, nicht beim Anbieter. Bundesinnenminister Dr. Thomas De Maizière sagte: „Mit der digitalen Agenda der Bundesregierung will Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Nutzung digitaler Dienste einnehmen. Verschlüsselung ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Mit den bestehenden De-Mail-Sicherheitsfunktionen in Verbindung mit der ab April zusätzlich verfügbaren, massenmarkttauglichen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet De-Mail jetzt für alle Anwendungsfälle auf den verschiedenen Schutzniveaus ein einfaches und nutzerfreundliches Verfahren an.“

De-Mail-Anbieter planen weitere Erleichterungen bei Erstidentifikation
Neben der Einführung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung beabsichtigen die De-Mail-Anbieter auch weitere Vereinfachungen des für die Anmeldung nötigen Identifikationsprozesses. So müssen sich Bankkunden auf hohem Niveau ausweisen, wenn sie ein Konto eröffnen. Diese Identifikation soll künftig auf die De-Mail-Erstregistrierung übertragbar sein. Voraussetzung wäre dann ein Online-Bankkonto, das die Kunden bei der De-Mail-Anmeldung im Internet angeben, um ihren De-Mail-Account so vom Computer aus vollständig elektronisch zu eröffnen.

16 Milliarden Papierbriefe werden künftig digital

In Deutschland werden pro Jahr zirka 16 Milliarden Papierbriefe verschickt. Damit gehen für Firmen, Behörden und Privatpersonen aufwändige und teure Abläufe einher. Diese sollen durch einfache, sichere, nachweisbare und kostensparende Abläufe ersetzt werden. Daher haben Bund und Privatwirtschaft 2012 den De-Mail-Dienst gestartet. Bis heute haben sich bei allen Anbietern rund zwei Millionen Privatkunden ihre persönliche De-Mail-Adresse gesichert. Mehrere hunderttausend Kunden haben sich inzwischen auch für De-Mail identifiziert und verfügen über ein aktives Postfach über das sie sicher und verbindlich kommunizieren können.

Immer mehr große Organisationen nutzen De-Mail

Immer mehr große Organisationen haben die Chancenvon De-Mail erkannt und ersetzen mit diesem Verfahren aufwändige papierbasierte Prozesse. Die Deutsche Rentenversicherung nimmt bereits seit 2013 Vorgänge von Bürgern und Bevollmächtigten per De-Mail entgegen. Darüber hinaus wird die Deutsche Rentenversicherung in der zweiten Jahreshälfte 2015 ihre IT-Systeme so anpassen, dass auch im Postausgang Vorgänge automatisiert als De-Mail verschickt werden können. Bürger, die gegenüber der Deutschen Rentenversicherung ihre De-Mail-Adresse bekanntgeben, bekommen dann künftig die entsprechenden Vorgänge (wie die Renteninformation) automatisiert und regelmäßig über De-Mail zugesandt.

Bereits zehntausende Firmen haben unterzeichnet

Das Bundesinnenministerium geht davon aus, dass bis Ende 2015 bis zu 200 weitere Behörden und Einrichtungen des Bundes über De-Mail kommunizieren werden. Auch die Länder leisten ihren Beitrag: Sachsen wird beispielsweise dafür sorgen, dass Landesbehörden und Kommunen ab August 2016 über De-Mail erreichbar sind. Auch andere Bundesländer bereiten die De-Mail-Einführung vor. Ebenso Unternehmen und Kommunen: Die Hälfte der deutschen Großunternehmen, Zehntausende mittelständische Firmen und mehrere Tausend Städte und Gemeinden haben mit den De-Mail-Anbietern Verträge unterzeichnet.

Textquelle: Bundesministerium des Innern; Bildquelle: © deepblue4you / iStock

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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