DBV Winterthur beklagt 89,2 Millionen Euro Verlust

Zu den in der Presse bekannt gewordenen Spekulationen zu seiner Person wollte sich Nickel-Waninger bei der Bilanz-Pressekonferenz nicht äußern. Der zweite Grund neben der erhöhten Steuerlast für das schlechte Ergebnis im letzten Jahr sieht Nickel-Waninger in den hohen Abschreibungen auf Unternehmensbeteiligungen. So beträgt die Wertkorrektur 67,1 Millionen Euro bei der Allgemeinen Hypothekenbank Rheinboden AG, an der die DBV Winterthur mit 10,4 Prozent beteiligt ist. Eine weitere Belastung in Höhe von elf Millionen Euro ergab sich aus der 25-prozentigen Beteiligung an der Medvantis Holding AG – Ende 2003 trennte man sich von dieser Beteiligung.

In der Lebensversicherung büßte die DBV Winterthur 2003 bei den Beiträgen 7,3 Prozent ein, während der Markt um über fünf Prozent wuchs. Ursachen sind zum einen der Wegfall des Konsortialvertrags mit der Ärztekammer Berlin und zum anderen, dass die gebuchten Einmalbeiträge der eigenen Mitarbeiter in der DBV Winterthur Lebensversicherungs-AG ausgelagert, also die Pensionsrückstellungen aus der Bilanz herausgenommen wurden.

Alles in allem sieht Nickel-Waninger dennoch eine positive Zukunft. Große Chancen gebe es in der Altersversorgung, insbesondere in der betrieblichen. Auch das Kostensenkungsprogramm beginne zu greifen, so wurden seit Januar 2003 250 Stellen abgebaut und 250 Planstellen gestrichen. Auch im Vertrieb soll gespart werden. So wurden von den etwa 9.000 bestehenden Maklerverbindungen 130 gekappt und etwa 150 seien unter Beobachtung, da in diesen Fällen nicht nur wenig ertragreiches, sondern zusätzlich auch risikobehaftetes Geschäft vermittelt werde. In der Stammorganisation habe man sich von etwa 150 Generalagenten getrennt, man arbeite jetzt mit noch 1950 Agenten zusammen.

Autor(en): Bernhard Rudolf

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