Wachstum gedämpft: 2011 stiegen die Vermögenswerte, die von Privatanlegern in Bargeld, Aktien, Wertpapieren oder Fonds angelegt wurden, nur moderat um 1,9 Prozent auf 122,8 Billionen US-Dollar. Im Vorjahr waren sie noch um 6,8 Prozent gewachsen. Während die Entwicklung in den etablierten Industrieländern durchschnittlich leicht negativ ausfiel, wuchsen die verwalteten Assets in den aufstrebenden BRIC-Staaten um 18,5 Prozent.
Um vor dem Hintergrund volatiler Aktien- und Anleihemärkte, wachsender Kundenanforderungen und strikterer Regulierungsvorschriften erfolgreich zu sein, müssen Vermögensverwalter neue Wege finden, um den herausfordernden Branchentrends entgegenzuwirken. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie Global Wealth 2012: The Battle to Regain Strength der Boston Consulting Group (BCG).
"Eine Erholung der Aktienmärkte erscheint generell wahrscheinlich", sagt Ludger Kübel-Sorger, Senior Partner und Wealth-Management-Experte bei BCG. "Dennoch müssen Vermögensverwalter weiter an ihren Kosteneinsparungs- und Pricinginitiativen arbeiten, sich stärker auf die Kundenbedürfnisse konzentrieren, ihr Geschäft an die veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen anpassen und ihr Risikomanagement ausbauen. Dabei sollten sie auch alternative Geschäftsmodelle in Betracht ziehen."
Regional stark unterschiedliche Entwicklung – Nordamerika bleibt vermögendste Region
Mit verwalteten Assets von 38 Billionen US-Dollar – rund einem Drittel des globalen Vermögens - bleibt Nordamerika 2011 trotz eines leichten Rückgangs (-0,9 Prozent) die reichste Region weltweit. Im internationalen Vergleich nahmen die verwalteten Vermögenswerte in Osteuropa mit einem Plus von 14,4 Prozent (auf 1,9 Billionen US-Dollar) am stärksten zu. In Westeuropa sanken die Vermögenswerte im vergangenen Jahr leicht um 0,4 Prozent auf 33,5 Billionen US-Dollar. In Deutschland belief sich das verwaltete Vermögen von Privatanlegern auf 6,4 Billionen US-Dollar.
In den kommenden fünf Jahren werden sich die globalen Vermögenswerte mit rund vier bis fünf Prozent jährlich auf mehr als 150 Billionen US-Dollar steigern - insbesondere bedingt durch die BIP-Entwicklung in den schnell wachsenden Märkten. Dabei wird das verwaltete Vermögen in China mit einem Plus von 19 Prozent am stärksten zunehmen - die Volksrepublik könnte sich damit auf den zweiten Rang weltweit vorarbeiten. In Westeuropa werden die Assets in den kommenden Jahren um rund zwei Prozent wachsen.
Trotz eines Rückgangs der US-Dollar-Millionäre in den USA und Japan um insgesamt 182.000 stieg die Anzahl der Millionärshaushalte 2011 weltweit um 175.000 auf 12,6 Millionen – vor allem bedingt durch neue US-Dollar-Millionäre etwa in China und Indien. Mit 5,1 Millionen Millionärshaushalten führen die USA weiterhin die Rangliste an, gefolgt von Japan (1,6 Millionen) und China (1,4 Millionen). Deutschland liegt mit 345.000 Millionärshaushalten weltweit auf dem fünften Platz.
Hinsichtlich der Millionärsdichte bleibt Singapur führend: Mehr als 17 Prozent aller Haushalte verfügen dort über ein Privatvermögen von einer Million USDollar oder mehr. Gefolgt wird der südostasiatische Stadtstaat von Katar (14,3 Prozent), Kuwait (11,8 Prozent) und der Schweiz (9,5 Prozent).
Offshore-Banking unter zunehmendem Druck - Schweiz weiterhin wichtigstes Offshore-Zentrum
93,6 Prozent des global verwalteten Privatvermögens werden im jeweiligen Heimatland angelegt. Mit 2,7 Prozent wuchs das globale Offshore-Vermögen - Assets, die in Ländern angelegt sind, in denen der Anleger keinen gesetzlichen oder steuerlichen Wohnsitz hat - 2011 jedoch stärker als das Onshore-Vermögen (1,8 Prozent). Ursachen hierfür waren die Flucht von Anlegern aus politisch instabilen Ländern in sichere Anlagen sowie Zuflüsse von äußerst vermögenden (Ultra-high-net-worth-)Familien, die in den aufstrebenden Märkten leben. Dennoch steht das Offshore-Geschäft unter zunehmendem Druck infolge regulatorischer Kontrollen, insbesondere von Steuerbehörden in Westeuropa und den USA. Die Schweiz bleibt mit 930 Milliarden US-Dollar das größte Offshore-Zentrum weltweit, gefolgt von Hongkong (760 Milliarden US-Dollar) sowie den Kanalinseln und Dublin (510 Milliarden US-Dollar).
Die Asset-Basis der 130 von BCG untersuchten Vermögensverwalter in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien-Pazifik – darunter Privatbanken und Vermögensverwaltungsabteilungen – blieb 2011 stabil; 2010 hatte sie noch um 11 Prozent zugenommen. Das ausbleibende Wachstum ist vor allem auf den Rückgang der Börsenwerte zurückzuführen, der nicht durch Mittelzuflüsse ausgeglichen werden konnte.
"Zahlreiche Trends beeinflussen die Branche. Unter anderem wird das Wachstum des globalen Finanzvermögens zukünftig vor allem von den aufstrebenden Märkten bestimmt. Anbieter, die sich in diesen Märkten erfolgreich etablieren wollen, müssen ihre Strategie, ihre Operating-Modelle und ihre Ziele festlegen – und sie müssen die Fallstricke kennen, die frühere Expansionen ins Ausland gefährdet haben", so BCG-Experte Kübel-Sorger.
Quelle: Boston Consulting Group
Bildquelle: © Lupo
Um vor dem Hintergrund volatiler Aktien- und Anleihemärkte, wachsender Kundenanforderungen und strikterer Regulierungsvorschriften erfolgreich zu sein, müssen Vermögensverwalter neue Wege finden, um den herausfordernden Branchentrends entgegenzuwirken. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie Global Wealth 2012: The Battle to Regain Strength der Boston Consulting Group (BCG).
"Eine Erholung der Aktienmärkte erscheint generell wahrscheinlich", sagt Ludger Kübel-Sorger, Senior Partner und Wealth-Management-Experte bei BCG. "Dennoch müssen Vermögensverwalter weiter an ihren Kosteneinsparungs- und Pricinginitiativen arbeiten, sich stärker auf die Kundenbedürfnisse konzentrieren, ihr Geschäft an die veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen anpassen und ihr Risikomanagement ausbauen. Dabei sollten sie auch alternative Geschäftsmodelle in Betracht ziehen."
Regional stark unterschiedliche Entwicklung – Nordamerika bleibt vermögendste Region
Mit verwalteten Assets von 38 Billionen US-Dollar – rund einem Drittel des globalen Vermögens - bleibt Nordamerika 2011 trotz eines leichten Rückgangs (-0,9 Prozent) die reichste Region weltweit. Im internationalen Vergleich nahmen die verwalteten Vermögenswerte in Osteuropa mit einem Plus von 14,4 Prozent (auf 1,9 Billionen US-Dollar) am stärksten zu. In Westeuropa sanken die Vermögenswerte im vergangenen Jahr leicht um 0,4 Prozent auf 33,5 Billionen US-Dollar. In Deutschland belief sich das verwaltete Vermögen von Privatanlegern auf 6,4 Billionen US-Dollar.
In den kommenden fünf Jahren werden sich die globalen Vermögenswerte mit rund vier bis fünf Prozent jährlich auf mehr als 150 Billionen US-Dollar steigern - insbesondere bedingt durch die BIP-Entwicklung in den schnell wachsenden Märkten. Dabei wird das verwaltete Vermögen in China mit einem Plus von 19 Prozent am stärksten zunehmen - die Volksrepublik könnte sich damit auf den zweiten Rang weltweit vorarbeiten. In Westeuropa werden die Assets in den kommenden Jahren um rund zwei Prozent wachsen.
Trotz eines Rückgangs der US-Dollar-Millionäre in den USA und Japan um insgesamt 182.000 stieg die Anzahl der Millionärshaushalte 2011 weltweit um 175.000 auf 12,6 Millionen – vor allem bedingt durch neue US-Dollar-Millionäre etwa in China und Indien. Mit 5,1 Millionen Millionärshaushalten führen die USA weiterhin die Rangliste an, gefolgt von Japan (1,6 Millionen) und China (1,4 Millionen). Deutschland liegt mit 345.000 Millionärshaushalten weltweit auf dem fünften Platz.
Hinsichtlich der Millionärsdichte bleibt Singapur führend: Mehr als 17 Prozent aller Haushalte verfügen dort über ein Privatvermögen von einer Million USDollar oder mehr. Gefolgt wird der südostasiatische Stadtstaat von Katar (14,3 Prozent), Kuwait (11,8 Prozent) und der Schweiz (9,5 Prozent).
Offshore-Banking unter zunehmendem Druck - Schweiz weiterhin wichtigstes Offshore-Zentrum
93,6 Prozent des global verwalteten Privatvermögens werden im jeweiligen Heimatland angelegt. Mit 2,7 Prozent wuchs das globale Offshore-Vermögen - Assets, die in Ländern angelegt sind, in denen der Anleger keinen gesetzlichen oder steuerlichen Wohnsitz hat - 2011 jedoch stärker als das Onshore-Vermögen (1,8 Prozent). Ursachen hierfür waren die Flucht von Anlegern aus politisch instabilen Ländern in sichere Anlagen sowie Zuflüsse von äußerst vermögenden (Ultra-high-net-worth-)Familien, die in den aufstrebenden Märkten leben. Dennoch steht das Offshore-Geschäft unter zunehmendem Druck infolge regulatorischer Kontrollen, insbesondere von Steuerbehörden in Westeuropa und den USA. Die Schweiz bleibt mit 930 Milliarden US-Dollar das größte Offshore-Zentrum weltweit, gefolgt von Hongkong (760 Milliarden US-Dollar) sowie den Kanalinseln und Dublin (510 Milliarden US-Dollar).
Die Asset-Basis der 130 von BCG untersuchten Vermögensverwalter in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien-Pazifik – darunter Privatbanken und Vermögensverwaltungsabteilungen – blieb 2011 stabil; 2010 hatte sie noch um 11 Prozent zugenommen. Das ausbleibende Wachstum ist vor allem auf den Rückgang der Börsenwerte zurückzuführen, der nicht durch Mittelzuflüsse ausgeglichen werden konnte.
"Zahlreiche Trends beeinflussen die Branche. Unter anderem wird das Wachstum des globalen Finanzvermögens zukünftig vor allem von den aufstrebenden Märkten bestimmt. Anbieter, die sich in diesen Märkten erfolgreich etablieren wollen, müssen ihre Strategie, ihre Operating-Modelle und ihre Ziele festlegen – und sie müssen die Fallstricke kennen, die frühere Expansionen ins Ausland gefährdet haben", so BCG-Experte Kübel-Sorger.
Quelle: Boston Consulting Group
Bildquelle: © Lupo
Autor(en): versicherungsmagazin.de