Die Prämien der Director's and Officer's (D&O)-Policen werden in den kommenden zwei Jahren um zehn bis 15 Prozent steigen. Davon ist Dr. Dankwart von Schultzendorff, Country Manager des Industrieversicherers ACE Deutschland, überzeugt. Dies erklärte er bei einem von ACE organisierten Presse-Round-Table in Frankfurt am Main.
Höchstens im Bereich Financial Institutions (FI), also Banken und Versicherern, seien die Preise in den vergangenen zwei Jahren nach der Bankenkrise massiv gestiegen, hier könne es aufgrund einiger Übertreibungen im Markt zu überschaubaren Preiskorrekturen nach unten kommen. Anders sehe dies im Bereich kommerzieller Risiken aus. Dagegen meinte Carsten Schiffner von Willis, dass Prämienerhöhungen bei D&O-Versicherungen derzeit schwierig durchzusetzen seien. Es gebe genügend Kapazitäten im Markt und im nächsten Jahr kämen neue Anbieter wie die Gothaer dazu. Schiffner glaubt nicht, dass im kommenden Jahr die Prämien steigen werden.
In der Industrieversicherung insgesamt sieht von Schultzendorff fundamentale Daten, die auf einen Prämienanstieg deuten: "Der Prämienanstieg wird kommen - so sicher wie das Amen in der Kirche." Noch nicht klar sei nur der Zeitpunkt, ob es jetzt oder in zwei Jahren passiere. Auch Dr. Ilka von Boehmer von der e+s Rückversicherung AG erkennt zunehmend Anzeichen dafür, dass die weiche Marktphase ausläuft.
Diskutiert wurden in der Runde, die hochkarätig mit Juristen und Experten besetzt war, auch das am 1. Januar 2011 in Kraft getretene Restrukturierungsgesetz, das eine Verlängerung der Verjährungsfristen für börsennotierte Aktiengesellschaften und Kreditinstitute von bisher fünf auf künftig zehn Jahre vorsieht - und zwar für alle Ansprüche, die am 1. Januar 2011 noch nicht verjährt waren.
Die Frage dabei ist, inwieweit aufgrund der längeren Verjährungsfristen die Notwendigkeit besteht, auch die Nachmeldefristen in der D&O-Versicherung anzupassen. Markus English, ACE-Manager Financial Lines, sagte dazu, dass es keinen zwingenden Zusammenhang zwischen Nachhaftung und Verjährung gebe. Und schließlich sei dies prämienneutral nicht möglich. Man sei zwar bereit, mit dem Markt mitzuziehen, stelle aber in Frage, ob dies langfristig angesichts des Risikos gesund sei.
Weiterer Diskussionspunkt war die Wirksamkeit des so genannten Claims-made-Prinzips in der D&O-Versicherung in Deutschland. Das Claims-made-Prinzip ist ein Prinzip, das regelt, wann der Versicherungsfall als eingetreten gilt. Und das ist der Zeitpunkt, zu dem der Geschädigte Schadenersatzansprüche gegen den Versicherungsnehmer erhebt. Versicherungsschutz besteht also nur, wenn die Anspruchserhebung während der Versicherungsdauer erfolgt. Dieses Prinzip kommt aus dem anglo-amerikanischen Markt. Laut von Schultzendorff gelte dieses Prinzip weltweit, der deutsche Markt könne sich dem nicht verschließen. Dies sei eine Frage der Marktmacht beziehunsgweise von Angebot und Nachfrage. Schließlich gebe es keine anderen D&O-Deckungen auf dem Markt.
Bild: © Konstantin Gastmann/
Höchstens im Bereich Financial Institutions (FI), also Banken und Versicherern, seien die Preise in den vergangenen zwei Jahren nach der Bankenkrise massiv gestiegen, hier könne es aufgrund einiger Übertreibungen im Markt zu überschaubaren Preiskorrekturen nach unten kommen. Anders sehe dies im Bereich kommerzieller Risiken aus. Dagegen meinte Carsten Schiffner von Willis, dass Prämienerhöhungen bei D&O-Versicherungen derzeit schwierig durchzusetzen seien. Es gebe genügend Kapazitäten im Markt und im nächsten Jahr kämen neue Anbieter wie die Gothaer dazu. Schiffner glaubt nicht, dass im kommenden Jahr die Prämien steigen werden.
In der Industrieversicherung insgesamt sieht von Schultzendorff fundamentale Daten, die auf einen Prämienanstieg deuten: "Der Prämienanstieg wird kommen - so sicher wie das Amen in der Kirche." Noch nicht klar sei nur der Zeitpunkt, ob es jetzt oder in zwei Jahren passiere. Auch Dr. Ilka von Boehmer von der e+s Rückversicherung AG erkennt zunehmend Anzeichen dafür, dass die weiche Marktphase ausläuft.
Diskutiert wurden in der Runde, die hochkarätig mit Juristen und Experten besetzt war, auch das am 1. Januar 2011 in Kraft getretene Restrukturierungsgesetz, das eine Verlängerung der Verjährungsfristen für börsennotierte Aktiengesellschaften und Kreditinstitute von bisher fünf auf künftig zehn Jahre vorsieht - und zwar für alle Ansprüche, die am 1. Januar 2011 noch nicht verjährt waren.
Die Frage dabei ist, inwieweit aufgrund der längeren Verjährungsfristen die Notwendigkeit besteht, auch die Nachmeldefristen in der D&O-Versicherung anzupassen. Markus English, ACE-Manager Financial Lines, sagte dazu, dass es keinen zwingenden Zusammenhang zwischen Nachhaftung und Verjährung gebe. Und schließlich sei dies prämienneutral nicht möglich. Man sei zwar bereit, mit dem Markt mitzuziehen, stelle aber in Frage, ob dies langfristig angesichts des Risikos gesund sei.
Weiterer Diskussionspunkt war die Wirksamkeit des so genannten Claims-made-Prinzips in der D&O-Versicherung in Deutschland. Das Claims-made-Prinzip ist ein Prinzip, das regelt, wann der Versicherungsfall als eingetreten gilt. Und das ist der Zeitpunkt, zu dem der Geschädigte Schadenersatzansprüche gegen den Versicherungsnehmer erhebt. Versicherungsschutz besteht also nur, wenn die Anspruchserhebung während der Versicherungsdauer erfolgt. Dieses Prinzip kommt aus dem anglo-amerikanischen Markt. Laut von Schultzendorff gelte dieses Prinzip weltweit, der deutsche Markt könne sich dem nicht verschließen. Dies sei eine Frage der Marktmacht beziehunsgweise von Angebot und Nachfrage. Schließlich gebe es keine anderen D&O-Deckungen auf dem Markt.
Bild: © Konstantin Gastmann/
Autor(en): Bernhard Rudolf