2017 wird das Jahr der Cyber-Versicherung, prophezeiten Branchenvertreter vergangenes Jahr. Ein Meilenstein von der Nischen-Police hin zur Entwicklung einer eigenständigen Sparte bilden die unverbindlichen Musterbedingungen für eine Cyberrisiko-Versicherung. Details zum Cyber-Musterwording wird der Branchenverband GDV heute auf einer Fachkonferenz vorstellen.
Wie alle GDV-Musterbedingungen ist aus kartellrechtlichen Gründen auch das Muster-Cyber-Wording für die Versicherer rein unverbindlich. Denn die Unternehmen sollen am Markt unabhängig voneinander agieren. Eine verbindliche Verwendung der Musterbedingungen wäre ein zu starker Eingriff in den freien Wettbewerb und damit unrechtmäßig. Mehr Klarheit, Verständnis und natürlich Nachfrage erhofft sich die Branche mit ihrem Schritt der Cyber-Musterpolice.
Hohes Vertriebspotenzial
Das Vertriebspotentzal ist Studien zufolge enorm. Nach dem "Cyber Readiness Report 2017" des Versicherers Hiscox wird der Abschluss einer Cyber-Police als zentrales Strategie-Element noch von vielen Unternehmen vernachlässigt. In Deutschland liege der Anteil der versicherten Unternehmen mit 30 Prozent merklich hinter den USA (55 Prozent) und Großbritannien (36 Prozent).
IT-Sicherheitsgesetz, Datenschutzgrundverordnung, EU-Richtlinie für Netz- und Informationssicherheit: Über den nationalen Tellerrand hinaus zieht die Politik derzeit die Stellschrauben im Datenschutz und in der IT-Sicherheit kräftig an. Strengere Gesetze und Vorschriften treiben die Entwicklung von Cyber-Versicherungen zwar voran. Die Assekuranz möchte sich jedoch nicht nur als Getriebene sehen, die mit Verzögerung auf externe Initiativen reagiert. Mit ihren unverbindlichen Musterbedingungen für eine Cyberrisiko-Versicherung markiert die Versicherungswirtschaft deshalb einen entscheidenden von der Branche selbst ausgehenden Impuls. Das Cyber-Musterbedingungswerk kann als Anker bei Vergleichen zwischen verschiedenen Cyber-Policen dienen und Vermittlern und Kunden somit als eine Art Kompass helfen. Daneben erleichtert das Musterwording neuen Versicherern den Einstieg ins Cyber-Geschäft.
Es fehlt an Aufklärung
Jedoch plant der Untersuchung zufolge nahezu jedes dritte deutsche Unternehmen (31 Prozent), das noch keine Cyber-Police abgeschlossen hat, dies innerhalb der nächsten zwölf Monate nachzuholen. Ihnen gegenüber steht aber immer noch ein Drittel (33 Prozent), das kein Interesse an einer Cyber-Police hat. Diesem hohen Anteil an Unternehmen, die keine Cyber-Police abschließen möchten, sei der Nutzen einer zusätzlichen Absicherung noch immer nicht klar.
Hier fehle es an Aufklärung, vor allem zu den Risiken und den damit verbundenen Kosten, aber auch zu den Leistungen einer Cyber-Versicherung. "Denn nach wie vor gehen Unternehmen davon aus, dass Cyber-Schäden von ihrer Gewerbeversicherung gedeckt sind. Wir als Versicherer sind also gefragt, das öffentliche Bewusstsein für Cyber-Gefahren zu schärfen und transparente Produkte zu schaffen, um das Vertrauen der Wirtschaft zu gewinnen", so Robert Dietrich, Hauptbevollmächtigter bei Hiscox Deutschland.
Cyberrisiko größte Gefahr deutscher Unternehmen
Laut dem Allianz-Risikobarometer fürchten sich deutsche Unternehmen am meisten vor Cybervorfällen wie IT-Ausfällen, Spionage und Datenmissbrauch. Cybervorfälle sind damit in Deutschland von Platz 3 auf die Spitzenposition des jährlichen Rankings zu Unternehmensrisiken vorgerückt und befinden sich auch weltweit unter den Top-3-Risiken. Cybervorfälle gelten vor allem in der Informations- und Telekommunikationsbranche sowie im Handel als Top-Risiko.
"In Deutschland und Europa sehen wir verstärkte Aktivitäten der Gesetzgeber und ein steigendes Bewusstsein auf Seiten des Managements. Immer mehr Unternehmen entwickeln gezielte Cyber-Abwehrstrategien", erklärt Andreas Berger, AGCS Vorstand und regionaler CEO von AGCS Zentral- und Osteuropa.
Bild: © Knee0 /Fotolia.com
Wie alle GDV-Musterbedingungen ist aus kartellrechtlichen Gründen auch das Muster-Cyber-Wording für die Versicherer rein unverbindlich. Denn die Unternehmen sollen am Markt unabhängig voneinander agieren. Eine verbindliche Verwendung der Musterbedingungen wäre ein zu starker Eingriff in den freien Wettbewerb und damit unrechtmäßig. Mehr Klarheit, Verständnis und natürlich Nachfrage erhofft sich die Branche mit ihrem Schritt der Cyber-Musterpolice.
Hohes Vertriebspotenzial
Das Vertriebspotentzal ist Studien zufolge enorm. Nach dem "Cyber Readiness Report 2017" des Versicherers Hiscox wird der Abschluss einer Cyber-Police als zentrales Strategie-Element noch von vielen Unternehmen vernachlässigt. In Deutschland liege der Anteil der versicherten Unternehmen mit 30 Prozent merklich hinter den USA (55 Prozent) und Großbritannien (36 Prozent).
IT-Sicherheitsgesetz, Datenschutzgrundverordnung, EU-Richtlinie für Netz- und Informationssicherheit: Über den nationalen Tellerrand hinaus zieht die Politik derzeit die Stellschrauben im Datenschutz und in der IT-Sicherheit kräftig an. Strengere Gesetze und Vorschriften treiben die Entwicklung von Cyber-Versicherungen zwar voran. Die Assekuranz möchte sich jedoch nicht nur als Getriebene sehen, die mit Verzögerung auf externe Initiativen reagiert. Mit ihren unverbindlichen Musterbedingungen für eine Cyberrisiko-Versicherung markiert die Versicherungswirtschaft deshalb einen entscheidenden von der Branche selbst ausgehenden Impuls. Das Cyber-Musterbedingungswerk kann als Anker bei Vergleichen zwischen verschiedenen Cyber-Policen dienen und Vermittlern und Kunden somit als eine Art Kompass helfen. Daneben erleichtert das Musterwording neuen Versicherern den Einstieg ins Cyber-Geschäft.
Es fehlt an Aufklärung
Jedoch plant der Untersuchung zufolge nahezu jedes dritte deutsche Unternehmen (31 Prozent), das noch keine Cyber-Police abgeschlossen hat, dies innerhalb der nächsten zwölf Monate nachzuholen. Ihnen gegenüber steht aber immer noch ein Drittel (33 Prozent), das kein Interesse an einer Cyber-Police hat. Diesem hohen Anteil an Unternehmen, die keine Cyber-Police abschließen möchten, sei der Nutzen einer zusätzlichen Absicherung noch immer nicht klar.
Hier fehle es an Aufklärung, vor allem zu den Risiken und den damit verbundenen Kosten, aber auch zu den Leistungen einer Cyber-Versicherung. "Denn nach wie vor gehen Unternehmen davon aus, dass Cyber-Schäden von ihrer Gewerbeversicherung gedeckt sind. Wir als Versicherer sind also gefragt, das öffentliche Bewusstsein für Cyber-Gefahren zu schärfen und transparente Produkte zu schaffen, um das Vertrauen der Wirtschaft zu gewinnen", so Robert Dietrich, Hauptbevollmächtigter bei Hiscox Deutschland.
Cyberrisiko größte Gefahr deutscher Unternehmen
Laut dem Allianz-Risikobarometer fürchten sich deutsche Unternehmen am meisten vor Cybervorfällen wie IT-Ausfällen, Spionage und Datenmissbrauch. Cybervorfälle sind damit in Deutschland von Platz 3 auf die Spitzenposition des jährlichen Rankings zu Unternehmensrisiken vorgerückt und befinden sich auch weltweit unter den Top-3-Risiken. Cybervorfälle gelten vor allem in der Informations- und Telekommunikationsbranche sowie im Handel als Top-Risiko.
"In Deutschland und Europa sehen wir verstärkte Aktivitäten der Gesetzgeber und ein steigendes Bewusstsein auf Seiten des Managements. Immer mehr Unternehmen entwickeln gezielte Cyber-Abwehrstrategien", erklärt Andreas Berger, AGCS Vorstand und regionaler CEO von AGCS Zentral- und Osteuropa.
Bild: © Knee0 /Fotolia.com
Autor(en): Umar Choudhry