Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat Versicherungsvermittler befragt, und sie für die Sparte Lebensversicherung um einen Rückblick auf das vergangene Jahr sowie einen Ausblick auf die Trends 2021 gebeten.
Auch 2021 steht im Zeichen der Niedrigzinsphase, die den Lebensversicherern das Leben schwermacht. Ein Großteil der Branche musste ihre Überschussbeteiligung für das laufende Jahr 2021 zum Teil deutlich senken. Die Folge: klassische Rententarife lohnen immer weniger. Dieser Trend spiegelt sich auch bei der Vermittlung von Altersvorsorgeprodukten wieder. So gaben knapp ein Drittel aller Vermittler an, dass sie keine klassischen Produkte mehr vermitteln sondern auf kapitalmarktorientierte Produkte setzen. Mehr als 90 Prozent aller Befragten berät regelmäßig zu fondsgebundenen Rentenversicherungen. Etliche Kunden wollen aber immer noch nicht auf Garantien verzichten. Knapp über 50 Prozent geben an, dass sie 2020 an ihre Kunden Produkte mit einem Garantieniveau von 100 Prozent vermittelten.
Altersvorsorgeberatung spielt wichtige Rolle
Dass einige Versicherer, außer bei Riester-Produkten, keinen 100-prozentigen Beitragserhalt anbieten, sehen 39 Prozent der Befragten als positiv an, ebenfalls 39 Prozent haben eine neutrale Einstellung dazu. Lediglich 14 Prozent erwarten für 2021 weniger Geschäft im Bereich Rentenversicherungen durch die Reduktion der Garantie. 74 Prozent sagen, dass sie keine Auswirkungen auf ihr Geschäft erwarten. Neben der Altersvorsorge spielt die Absicherung der Arbeitskraft eine immer wichtigere Rolle in der Vermittlerschaft. Die Befragten beraten inzwischen am häufigsten zu Berufsunfähigkeits-Versicherungen.
Für die Hälfte der Vermittler hat das vergangene Corona-Jahr einen Rückgang ihres Geschäfts geführt. 39 Prozent spürten keine Auswirkungen und zehn Prozent gaben an, mehr Geschäft gezeichnet zu haben. Werden die Auswirkungen der Corona-Krise auch im Jahr 2021 spürbar sein? Diese Frage beantworteten knapp 84 Prozent mit "Ja".
Nur 40 Prozent der Vermittler haben sich bereits mit der Transparenz-Verordnung beschäftigt
Beim Thema Nachhaltigkeit sagten 44 Prozent der Befragten, dass ihren Kunden "Nachhaltigkeit" wichtig sei. Neun Prozent geben an, dass ihren Kunden das Thema sogar "sehr wichtig" sei. Dass Nachhaltigkeit künftig noch eine stärkere Rolle spielen wird, glauben 79 Prozent. Zu diesem Ergebnis, trägt auch die "Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor" (Transparenz-Verordnung) der Europäischen Union bei. Diese muss spätestens ab dem 10. März 2021 angewendet werden und verpflichtet Finanzmarktteilnehmer und Finanzberater dazu, ihren Kunden gegenüber Informationen zum Thema Nachhaltigkeit zu liefern. Bislang haben sich etwa 40 Prozent der Befragten mit diesem Thema beschäftigt.
Obgleich schon häufig totgesagt, spielen die Riester-Policen n in der aktuellen Ausgestaltung im Beratungsalltag der Vermittler für 58 Prozent noch eine Rolle.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de