Nicht nur Kulturschaffende und Freiberufler hierzulande beklagen, durch das Raster der Soforthilfen und des Konjunkturpakets zu fallen. Auch die deutschen Start-ups fühlen sich durch die Politik in der Corona-Krise nicht unterstützt.
So sehen es jedenfalls fast zwei Drittel (63 Prozent) der IT- und Internet-Start-ups (43 Prozent), die durch Bitkom Research befragt wurden. Dementsprechend kommt die Politik der Bundesregierung in der Krise bei den jungen Unternehmen nicht gut weg und bekommt gerade einmal die Schulnote "ausreichend" (4,2).
Pleitewelle erwartet
Denn für etwa zwei Drittel (68 Prozent) der Neugründungen hat sich die wirtschaftliche Situation seit Beginn der Covid-19-Pandemie verschlechtert. 43 Prozent monieren Umsatzrückgänge, 41 Prozent, dass die Unternehmensentwicklung quasi stagniere. 88 Prozent meinen, dass sich die Rahmenbedingungen für Start-ups im Allgemeinen verschlechtert haben. Drei Viertel rechnen daher mit einer Pleitewelle in der Gründerszene. Die 47 Prozent der befragten IT-Start-ups, die nach eigener Einschätzung durch die Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht sind, schätzen maximal drei bis vier Monate bei einem erneuertem Lockdown durchhalten zu können.
"Gerade am Anfang der Corona-Krise hatte es den Anschein, dass Start-ups in der politischen Debatte nur eine untergeordnete Rolle spielen. Das hat sich zuletzt geändert, den ersten Ankündigungen sind auch konkrete Pläne und Beschlüsse gefolgt. Jetzt muss es darum gehen, dass die Hilfen auch bei den Start-ups ankommen", kommentiert Bitkom-Präsident Achim Berg die aktuelle Situation.
Für die Umfrage hat Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom im Mai und Juni 112 IT- und Internet-Start-ups in Deutschland befragt.
Autor(en): Andrea Amerland